Das Kita-Provisorium bewährt sich

Oberwürzbach. Mitte der Woche haben ein Sachverständiger der zuständigen Feuerversicherung und Mitarbeiter der Verwaltung noch einmal die städtischen Kindertagesstätte in Oberwürzbach inspiziert, die in der Nacht zum 17. März durch ein Feuer weitgehend zerstört wurde

 Die Kita Oberwürzbach ist seit dem Brand im Kultur- und Vereinshaus untergebracht. Foto: Malter

Die Kita Oberwürzbach ist seit dem Brand im Kultur- und Vereinshaus untergebracht. Foto: Malter

Oberwürzbach. Mitte der Woche haben ein Sachverständiger der zuständigen Feuerversicherung und Mitarbeiter der Verwaltung noch einmal die städtischen Kindertagesstätte in Oberwürzbach inspiziert, die in der Nacht zum 17. März durch ein Feuer weitgehend zerstört wurde. Nach Angaben des Stadt-Pressesprechers Wilfried Trapp war eine Zusage die wichtiges Erkenntnis des Treffens an der Brandruine: "Die Feuerversicherung wird den Schaden regulieren." Wie hoch der Schaden, den die Polizei unmittelbar nach dem Brand auf rund 300 000 Euro bezifferte, tatsächlich ist, könne man derzeit noch nicht abschätzen. Dass die Polizei mittlerweile eine Einbrecherbande dingfest gemacht hat, die neben anderen Taten auch die Brandstiftung in der Kita Oberwürzbach gestanden hat (wir berichteten), wird die Schadensregulierung nicht unmittelbar beeinflussen. Nach gängiger Rechtsprechung treten Feuerversicherungen auch im Falle einer Brandstiftung ein; Zahlungen bleiben nur dann aus, wenn der Eigentümer selbst das Feuer gelegt hat. Trapp: "Die Versicherung wird sicherlich bei den Täter Regressansprüche anmelden, das berührt aber das weitere Vorgehen zunächst nicht."In der Kita Oberwürzbach steht jetzt als Erstes das Aufräumen an. Nach dem Brand waren alle Räume wegen der laufenden Ermittlungen und Begutachtungen unverändert geblieben - inklusive der rußgeschwärzten Spielsachen und Kinderkleider sowie jeder Menge durch die große Hitze verbrannten Kunststoffes. "Die Räume werden in den nächsten Tagen leer geräumt", kündigte die Stadt an.Parallel ist eine Aufstellung der exakten Schäden geplant - als Grundlage der Schadensregulierung, vor allem um die weitere Vorgehensweise abzustimmen. Dabei wird auch den Untersuchungen der Statik große Bedeutung zukommen. Denn noch ist unklar, ob Teile des Gebäudes erhalten werden können oder die Kindertagesstätte, wie direkt nach dem Brand befürchtet, sogar abgerissen werden muss. Einen großen Zeitdruck für den Wiederaufbau sieht die Stadtverwaltung nicht. Denn die Ersatzlösung, die schon zwei Tage nach dem Brand für die 44 Kinder gefunden wurde, die in der städtischen Kindertagesstätte betreut werden, habe sich durchaus bewährt. Momentan sind beiden Kindergartengruppen von Oberwürzbach im Kultur- und Vereinsraum sowie einem Klassensaal der Hasenfelsschule untergebracht. "Sowohl die beiden Räume sind passend möbliert als auch die Toiletten in dem Gebäude kleinkindgerecht eingerichtet", betont Wilfried Trapp. Und auch ein fehlendes Detail für das Provisorium werden dieser Tage geschaffen: "In einem Nebenzimmer des Kultur- und Vereinsraums bekommt die Kita-Leiterin ein Büro."

HintergrundEin ganze Reihe von Einbrüchen hat die Tätergruppe eingeräumt, die das Feuer in der Kita Oberwürzbach gelegt hat. Daher ist es nach Angaben der Polizei durchaus zu vermuten, dass auch Einbrüche in die Hasenfelsschule in Oberwürzbach, die Kita Lautzkirchen, die Kita Erfweiler-Ehlingen und die ERS Ommersheim am Wochenende 14./15. März auf deren Kappe gehen. Weil aber die Geständnisse der Einbrecher weitere Vernehmungen erforderten, rechnete ein Polizeisprecher erst in einigen Tagen mit genauen Ermittlungsergebnissen zu diesen Fällen. schet

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