Premiumweg bietet ausgewogene Dramaturgie

Saarpfalz-Kreis. Jochen Becker hatte es am Donnerstag kaum in der Oberwürzbacher Wanderhütte Frohsinn gehalten. Der Repräsentant des Deutschen Wanderinstituts mit Sitz in Marburg hätte bei strahlendem Sonnenschein wohl am liebsten gleich die Stiefel geschnürt und einer Runde über den neuen St. Ingberter Hüttenwanderweg gedreht. Doch seine Aufgabe war eine andere: Becker überreichte St

 Jochen Becker überreicht OB Georg Jung die Urkunde.

Jochen Becker überreicht OB Georg Jung die Urkunde.

 Das gelbe Hüttensymbol (links am Baum) weist den Weg. Hier ein steiler Abstieg nach der Weidenberghütte. Fotos: Benjamin Morris

Das gelbe Hüttensymbol (links am Baum) weist den Weg. Hier ein steiler Abstieg nach der Weidenberghütte. Fotos: Benjamin Morris

Saarpfalz-Kreis. Jochen Becker hatte es am Donnerstag kaum in der Oberwürzbacher Wanderhütte Frohsinn gehalten. Der Repräsentant des Deutschen Wanderinstituts mit Sitz in Marburg hätte bei strahlendem Sonnenschein wohl am liebsten gleich die Stiefel geschnürt und einer Runde über den neuen St. Ingberter Hüttenwanderweg gedreht. Doch seine Aufgabe war eine andere: Becker überreichte St. Ingberts Oberbürgermeister Georg Jung die offizielle Urkunde, die den Wanderweg in den Rang eines "Premiumsweges" erhebt. Das Ereignis verfolgten in der Hütte gut 40 Besucher, allen voran Vertreter der Wandervereine. Wolfgang Henn, Geschäftsführer der Saarpfalz-Touristik, sagte zur Vorgeschichte des ersten St. Ingberter Premiumswanderwegs, dem vierten nach der Schlossbergtour in Homburg und den beiden Tafel-Touren Kirkel und Bliesgau: "Vor drei Jahren gab es die ersten Kontakte und wir hatten überlegt, diesen Wanderweg einzurichten." Schließlich sei die elf Kilometer lange Strecke herausgearbeitet worden mit der Möglichkeit, über die Kahlenbergschleife noch ein paar Meter mehr zurückzulegen. Wander-Experte Becker erläuterte: "Ich hatte das Vorrecht, diese Tour planerisch mitzugestalten." Wobei er betonte, der Planer sei um der Objektivität Willen natürlich nie der Zertifizierer einer Strecke. Dennoch war auch der Begutachter von dem Profil des Weges auf Oberwürzbacher und Hasseler Bann recht angetan. Becker zitierte aus dessen Expertise: "Eine nette Halbtagestour mit ausgewogener Dramaturgie." Brunnen, Höhlen und Hütten würden die elf Kilometer auch für Familien attraktiv machen. Nur ausgedehntere Öffnungszeiten der Hütten wünschen sich alle Seiten. Mit einem Kriterienkatalog nähern sich die Wander-Profis bei der Zertifizierung den Touren und vergeben Punkte. Etwa für Aspekte wie Abwechslung, gute Markierung, Verkehrssicherheit und Wegebeschaffenheit. Da die Schleife zur Kahlenberghütte mit Autobahn-Lärm und gefährlicher Straßenüberquerung dem Gesamtergebnis geschadet hätte, ist sie nicht in den Weg mit dem gelben Hüttensymbol integriert worden. Am Hüttenwanderweg liegen Frohsinnshütte, Anglerhütte, Schopphübelhütte und Hochscheidhütte. OB Jung nahm die Auszeichnung voll Selbstbewusstsein entgegen: "St. Ingbert ist die Stadt mit dem höchsten Waldanteil im Land. Und keine der 52 Gemeinden hat mehr Wanderhütten als wir. Deshalb freue ich mich besonders, dass wir diesen Weg prämiert bekommen haben."

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