Biosphären-Garten ist offen für alle

St Ingbert · Einer Biosphärenstadt steht ein Biosphären-Bürgergarten gut zu Gesicht. Das Projekt, das am Kulturhaus in St. Ingbert entsteht, wurde am Freitag vorgestellt. Die Natur und das Miteinander stehen dabei im Vordergrund.

 Marika Flierl, Frank Ehrmantraut und Helmut Wolf (von links) beim Ernten der ersten Bio-Kartoffeln im Biosphären-Bürgergarten. Foto: Jung

Marika Flierl, Frank Ehrmantraut und Helmut Wolf (von links) beim Ernten der ersten Bio-Kartoffeln im Biosphären-Bürgergarten. Foto: Jung

Foto: Jung

. Bereits seit geraumer Zeit wird im Biosphärengarten am Kulturhaus gewerkelt und gepflanzt. Auch die künftige Streuobstwiese wurde durch das Pflanzen eines "Sächsischen Königsapfels", ein Geschenk der Partnerstadt Radebeul, bereits im Sommer "in Betrieb" genommen. Nun wurde es, sozusagen als Erntedank, Zeit, das Projekt offiziell vorzustellen. Wie Marika Flierl, Leiterin der Volkshochschule sagte, halfen in diversen von der VHS angebotenen Kursen viele fleißige Hände mit, die Idee vom Bürgergarten umzusetzen. Durch Teilhabe von Klassen, Kitas, Vereinen und Bürgern aller Altersgruppen wolle man so das Bewusstsein für die Umwelt schärfen.

"Ich gehöre noch einer Generation an, deren Großeltern einen Nutzgarten hatten", erzählte Oberbürgermeister Hans Wagner , "da standen die Rabatten und Stauden in Reih und Glied und ich habe erlebt, wie die Natur uns ernährt." Genau das ist es, wohin man die St. Ingberter wieder bringen will. Der angenehme Nebeneffekt ist, dass man nicht nur Nutzpflanzen kennenlernt, sondern auch wie man sie pflanzt, pflegt, erntet und verarbeitet. Im vorerst letzten Kurs der Reihe "Biologisches Gärtnern und naturnahe Gartengestaltung" für den aktuellen Programmzeitraum wurde am Donnerstag Schlehenkonfitüre hergestellt, die bei der Vorstellung des neuen Gartenleitsystems am Freitag verkostet werden konnte. "Solche Projekte zum Anfassen brauchen wir", weiß Naturführer und Förster Helmut Wolf.

Mit den neuen Schautafeln ist es für Besucher auch außerhalb der Öffnungszeiten des Kulturhauses möglich, sich zu orientieren und über die Garten-Philosophie zu informieren. Die einzelnen Tafeln geben Auskunft über die Regenwassernutzung , Hecken und Sträucher, die Hochbeete , das Mulchen und Düngen sowie über das Baumaterial im Garten. Auch wenn sich schon viel getan hat, ist unter anderem mit einer Kräuterspirale von sieben Metern Durchmesser, weiteren Hochbeeten und dem Bau eines Insektenhotels noch einiges geplant. Aber ein Anfang ist gemacht und sogar an die Barrierefreiheit wurde gedacht. Neben einer Schmetterlingsspirale, die mit heimischen Blühpflanzen bestückt wurde, die diese Tiere lieben, einer Trockensteinmauer, einem kleinen Kartoffelacker, auf dem am Freitag auch die ersten Grumbeeren geerntet wurden, einem Blumenbeet und anderen "Hinguckern" wurde bereits viel erreicht. "Im Kulturhaus geht die Gartenarbeit weiter", weist Frank Ehrmantraut von der VHS darauf hin, dass dort Vogelhäuser entstehen und Kochkurse von den Früchten profitieren.

Auch die Nachbarn sind beim Garten mit im Boot, bei dessen Umsetzung die GBQ, Flüchtlinge, Natur- und Landschaftsführer, Dozenten, ein junger Mann im Bundesfreiwilligendienst und natürlich die St. Ingberter helfen - jeder auf seine Art. "Ohne Fördermittel wäre es nicht gegangen", dankte Flierl den Vertretern des Biosphärenzweckverbandes und des Leader-Programms. Vor allem hob sie die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten hervor.

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