130 Häuser konnten auf seine Initiative hin gebaut werden

St Ingbert · Bereits 130 Häuser konnten in der Stadt Negombo in Sri Lanka seit 2004 durch eine private Spendenaktion gebaut werden. Initiiert hat diese Hilfe der St. Ingberter Heinrich Wellner.

 Heinrich Wellner (Dritter von rechts) vor einem der durch seine Spendeninitiative auf Sri Lanka gebauten Häuser. Foto: privat

Heinrich Wellner (Dritter von rechts) vor einem der durch seine Spendeninitiative auf Sri Lanka gebauten Häuser. Foto: privat

Foto: privat

. 15 Häuser, neun Betten, vier Fahrräder und Kisten voll mit Modeschmuck: das ist die Bilanz der letzten Sri Lanka-Spendenaktion von Heinrich Wellner. Der St. Ingberter organisiert schon seit mehr als 20 Jahren Spenden für besonders Arme in dem Inselstaat. Zum ersten Mal hat es den 77-Jährigen 1991 in das Land im Indischen Ozean verschlagen, damals noch, um Urlaub zu machen. Eine Begegnung mit einem Fischer, der unbedingt nach Deutschland kommen und sich Geld für ein neues Fischerboot verdienen wollte, gab den Anstoß zum Spenden sammeln. 2003 kam die Hilfsorganisation World Vision auf ihn zu. Die Idee war es, mit Hilfe der Spendengelder Häuser bauen zu lassen.

"130 Häuser sind so im Laufe der Jahre zusammen gekommen", erzählt Heinrich Wellner. Mit vier Gebäuden wurde 2004 der Anfang gemacht. Damals kostete eines umgerechnet 950 Euro. "Heute kostet das gleiche Haus 3000 Euro", so der ehemalige Metzgermeister. Die etwa 35 Quadratmeter großen Steinhäuser sind alle nahezu identisch aufgebaut: drei Zimmer, ein Ziegeldach, zwei Türen und vier Fenster - ein Luxus gegenüber den sonstigen Hütten. Besagte Unterkünfte stehen größtenteils am Ozean in Negombo, einer etwa 122 000 Einwohner zählenden Stadt im Westen Sri Lankas. Direkt am Meer, wo man hierzulande hohe Grundstückspreise zahlen müsste, wohnen in den Außenbezirken Negombos die ärmsten Familien. Hier verdient man sein Geld mit Fischfang oder Gelegenheitsarbeiten - mitunter auch mit Drogenhandel.

Während der sieben Wochen, in denen Heinrich Wellner in Negombo weilt, werden alle Häuser gebaut. Somit ist er von der Grundsteinlegung über die Bauphase bis hin zum großen Dank-Gottesdienst zum Abschied persönlich vor Ort. "Seit 2011 werden auch Marmortafeln mit den Namen der Spender an den Häusern angebracht", erzählt er. Einige der Spender kommen nämlich auch persönlich vorbei. Dann werde gemeinsam auch schon mal zur Einweihung ein Band durchschnitten. "Es kommt so viel Herzlichkeit zurück", beschreibt Wellner die Reaktionen der Sri Lanker. Zum Abschluss wird auch gerne eine Milchkanne auf ein Feuer gestellt. Die überkochende Milch soll den Überfluss symbolisieren, der hoffentlich im Haus ab jetzt herrsche.

Die Spenden kommen von Privatleuten aus dem ganzen Saarland zusammen. Flüge und Unterkünfte vor Ort werden nicht mit den Spendengeldern bezahlt. Neben den Sachspenden aus dem Saarland wurden vor Ort auch Kleidungsstücke und Nahrungsmittel wie Reis oder Fleischersatz aus Soja gekauft und verteilt, "natürlich auch Bonbons für die Kinder", so Heinrich Wellner.

Sachspenden wurden auch in einem Behindertenheim verteilt, das etwa 220 Kilometer von Negombo entfernt liegt - was auf den schlecht ausgebauten Straßen immerhin eine Fahrt von zwölf Stunden bedeutet.

Sein siebenwöchiger Aufenthalt führte Heinrich Wellner von Oktober bis Dezember vergangenen Jahres nach Sri Lanka. Nun laufen bereits die Vorbereitungen für die beiden Flohmärkte vor der Engelbertskirche in St. Ingbert in diesem Jahr. Hier sollen weitere Spendengelder zusammen kommen.

Auch wenn er geistig und körperlich noch fit ist, macht sich der 77-Jährige Gedanken darüber, wie es einmal weitergehen wird: "So etwas kann man doch jetzt nicht mehr einfach aufgeben".

Kontakt: Heinrich Wellner, Tel. (0 68 94) 47 61, E-Mail: heini-wellner@t-online.de. Internet: www.heini-wellner.de.Spendenkonto: Bank 1 Saar, BLZ 591 900 00, Kontonummer: 00 79 48 40 08.

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