Verkehrsverein Mandelbachtal Verkehrsverein ersetzt mit Graffiti beschmierte Objekttafel

Ommersheim · Das Schild, das auf die Lourdes-Grotte in Ommersheim hinweist, wurde bei dieser Gelegenheit auch gleich neu gestaltet.

 Die inzwischen neu gestaltete Objekttafel an der Lourdes-Grotte in Ommersheim.

Die inzwischen neu gestaltete Objekttafel an der Lourdes-Grotte in Ommersheim.

Foto: Friedhelm Siffrin

Große Verärgerung in der Bevölkerung hatten Mitte März in Ommersheim die Taten eines unbekannten „Künstlers“ geführt, der die vom Verkehrsverein Mandelbachtal an der Lourdes-Grotte aufgestellte Objekttafel mit obszönen Schmierereien bekritzelt hatte. Mit den vulgären Zeichnungen wurde von dem Täter nicht nur fremdes Eigentum beschädigt, sondern auch religiöse Gefühle von gläubigen Menschen verletzt.

„Grund genug für den Verkehrsverein Mandelbachtal, schnell zu handeln und die beschmierte Objekttafel innerhalb kurzer Zeit auszutauschen“, so Vorsitzender Manfred Pfeiffer, der ebenfalls über den Vandalismus sehr verärgert war. Dabei wurde die Tafel aber nicht genauso wie vorher gestaltet, sondern einem „Facelifting“ unterworfen, wie man die Weiterentwicklung einer Gestaltungsidee neudeutsch nennt.

Da von Landesseite die Saar-Erlebnisland-Tafeln nicht mehr in der gewohnten Form gestaltet werden sollen, wird der Verkehrsverein seine über 100 Tafeln in der Gemeinde in den kommenden Jahren Stück für Stück in einer eigenen Werbelinie neu gestalten. Dabei werden auch die Texte fortgeschrieben, Fehler – falls vorhanden – korrigiert und Fotos und Logos durch aktuellere oder bessere ersetzt werden. Bei der Gestaltung orientiert man sich dabei an den Vorgaben des Landes für die Kampagne „Großes entsteht immer im Kleinen“.

„Zum Glück sind uns für die Renovierung der beschädigten Tafel an der Lourdes-Grotte wenigstens keine Kosten entstanden, da uns das neue Schild von der Ommersheimer Mediengestalter- und Produktionsagentur Siffrin.net kostenlos zur Verfügung gestellt worden ist“, dankte Manfred Pfeiffer dem Inhaber der Agentur, Friedhelm Siffrin, für die Unterstützung.

Und es gibt noch eine weitere Neuerung an dem Schild: „Erstmals probieren wir bei diesem neuen Schild eine graffitibeständige Beschichtung aus, um weiteren Sachbeschädigungen an unseren Tafeln künftig vorzubeugen.“

Über das schnelle Handeln des Verkehrsvereins freute sich vor allem Pfarrer Stephan Messner, der die Beschädigung des alten Schildes als erstes bemerkt hatte. „Ich war entsetzt über die respektlosen Schmierereien und bin froh, dass der Schaden so schnell und unkompliziert beseitigt werden konnte.“ „In gleicher Weise soll demnächst noch ein Schild auf dem Bliesweg in Bliesmengen-Bolchen ausgetauscht werden, das vor einigen Tagen leider auch mit Farbe besprüht worden war“, kündigte Manfred Pfeiffer an.

Die Lourdes-Grotte am Liedersberg in Ommersheim ist übrigens von Interessierten durch einen Fußweg von der Straße „Am Liedersberg“ und von der Osthofenstraße aus zu erreichen. Die Gebetsstätte ist der katholischen Wallfahrtsstätte im südfranzösischen Lourdes nachgebildet. Geplant wurde diese Anlage durch den einheimischen Architekten Albert Hofmann. Während andere Lourdes-Grotten im Saarland meist aus einer Mutter Gottes in einer Nische bestehen, hat die Ommersheimer Gebetsstätte größere Dimensionen. Die große, von Beton und Kalksteinen schützend umgebene „Höhle“, weitet sich hier zum Altarraum aus, in dem auch Gottesdienste stattfinden.

Der turmartig flankierende, von Glöckchen und Kreuz gekrönte Seitenflügel birgt in der hoch gelegenen Nische die weiße Muttergottes-Statue. Sie ist eine getreue Nachbildung des Originals in Lourdes und wurde von Bildhauermeister Theo Rörig aus Hettenleidenheim (Pfalz) geschaffen.

Initiator der Ommersheimer Lourdes-Grotte war der ehemalige Ortspfarrer Monsignore Richard Vinzent. Er griff mit dem Bau der Gedenkstätte eine Idee von Theresia Breyer auf, die ebenfalls eine begeisterte Lourdespilgerin und glühender Marienverehrerin war. Der Einsatz und das Engagement des Pfarrers ermöglichte die Baumaßnahme durch private Spenden, sodass die Lourdes-Grotte am 15. Oktober 1991 vor 700 Gläubigen durch Pfarrer Friedrich Breyer, den Sohn der 1990 verstorbenen Initiatorin, eingeweiht werden konnte.

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