Olympia-Songs und die Welt der Indianer

Wittersheim. "Glücklich ist, wer im Alltäglichen etwas Wunderbares sieht". Auch wenn dies philosophisch klingen mag, so entstammen diese Worte nicht einem Seminar an der Uni. Reinhold Ernst, der Dirigent des Musikvereines Wittersheim-Bebelsheim, gebrauchte sie am Sonntagabend

 Reinhold Ernst dirigierte das Orchester des Musikvereins Wittersheim-Bebelsheim beim Weihnachtskonzert in der Festhalle in Wittersheim. Foto: Jörg Martin

Reinhold Ernst dirigierte das Orchester des Musikvereins Wittersheim-Bebelsheim beim Weihnachtskonzert in der Festhalle in Wittersheim. Foto: Jörg Martin

Wittersheim. "Glücklich ist, wer im Alltäglichen etwas Wunderbares sieht". Auch wenn dies philosophisch klingen mag, so entstammen diese Worte nicht einem Seminar an der Uni. Reinhold Ernst, der Dirigent des Musikvereines Wittersheim-Bebelsheim, gebrauchte sie am Sonntagabend. Beim traditionellen Weihnachtskonzert in der Wittersheimer Festhalle hatte der Orchesterleiter wie sonst auch zusätzlich die Moderatorenrolle übernommen. Mit seiner Umschreibung leitet er gekonnt zum Whitney-Houston-Titel "One Moment in Time" über.Hier stachen insbesondere die Percussions von Thomas Lilpob positiv hervor. Für Ernst war dies nicht nur einer der größten Olympiasongs überhaupt. Er stellte gar einen weihnachtlichen Bezug her. Und dies traf auf zahlreiche musikalische Beiträge bei diesem Konzert zu. Dabei schloss die Aufführung das Jubiläumsjahr, indem der Musikverein sein 40-jähriges Bestehen feierte, woran Vorsitzender Clemens Hermann in seiner Begrüßung erinnerte. Stolz war der Vereinsboss insbesondere darauf, dass sich das Jugendorchester auch aus Mitgliedern aus Gersheim, Bliesmengen-Bolchen und Erfweiler-Ehlingen zusammensetzt.

Der Nachwuchs durfte im ersten Teil des Konzertes das große Orchester verstärken und sein Können unter Beweis stellen. Bereits mit dem Auftakttitel "You raise me up", dem legendären Westlife-Titel, kam schnell Weihnachtsfeeling auf, und der Funke sprang beim Publikum über. Ein Indiz dafür, dass sich die seit September abgehaltenen Proben gelohnt haben.

In die Welt der Indianer und Cowboys entführte die Filmmusik von "Der mit dem Wolf tanzt". Doch nicht nur der Kevin-Costner-Film kam an. Auch "Bohemian Rapsody", mit dem die Gruppe "Queen" ihren Durchbruch erzielte. Interaktiv dann der letzte Programmpunkt vor der Pause: Bei "A European Chrismas" sang das Publikum zahlreiche Weihnachtslieder mit. Am zweiten Weihnachtsfeiertag sorgte dies für den passenden Abschluss des Festes. Traditionell und zünftig setzte sich das Konzert dann mit "Der Coburger Marsch" von Michael Haydn fort. Ein musikalischer Schwank, sogar ein Einakter, so umschrieb Dirigent Ernst "Tantusqualen" von Franz von Suppé. "Außer dem Titel ist an dem Stück nichts qualvoll", versicherte Ernst er. Das Publikum war begeistert. Genauso erging es ihm auch bei der bekannten "Tritsch Tratsch Polka" von Johann Strauss und bei "Gold und Silber" von Franz Lehàr. Bei Letzterem war gar "Bravo!"-Rufe in den Publikumsreihen vernehmbar. Bezug zur Jahreszeit und zum Wetter nahm das Programm dann mit "Sleigh Ride" von Leroy Anderson, welches eine winterliche Schlittenfahrt beschreibt. Seit 2001 wird im Hamburger Hafen das Musical "Der König der Löwen" aufgeführt. "Can you feel the Love tonight?" wurde von Sir Elton John komponiert und sorgte auch in Wittersheim für Begeisterung.

Zwei Zugaben forderte das Publikum und klatschte voller Freude beim Radetzky-Marsch mit.

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