Fokus auf das Miteinander legen

Gersheim · Sie waren über lange Jahre hinweg mit großem Engagement für ihren Ort unterwegs, haben vieles bewirkt: die ehemaligen Ortsvorsteher im Blies- und Mandelbachtal. Nach der Kommunalwahl vom Mai dieses Jahres haben sie nicht mehr kandidiert. Wir ziehen Bilanz ihres langjährigen Wirkens. Heute: Waltraud Oberinger, Gersheim.

 Waltraud Oberinger in ihrem Garten bei der Blumenpflege. Foto: Wolfgang Degott

Waltraud Oberinger in ihrem Garten bei der Blumenpflege. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

Sie war die erste Frau an der Spitze eines Gersheimer Ortsrates, als Waltraud Oberinger 2003 zur Ortsvorsteherin im größten Ortsteil der Bliestalgemeinde gewählt wurde. Jetzt hat sie den Stab weiter gegeben, hat selbst den Abschied gewählt. "Ich war gerne Ortsvorsteherin, die Arbeit hat mir viel Spaß gemacht, habe immer versucht, mit allen freundschaftlich und vertrauensvoll zusammenzuarbeiten", so bringt sie es auf den Nenner. Als politischer Neuling, parteilos, 1999 auf der CDU-Liste eingezogen, wurde sie gleich zur stellvertretenden Ortsvorsteherin gewählt. Seither widmete sie sich vor allem den Menschen, von Kindern bis zu den Senioren, hatte Ideen, ging vorwärts. Sie setzte sich maßgeblich dafür ein, dass die Fase-nachtsveranstaltung "Eselsfasching" ins Leben gerufen wurde. Leider fand er nach der siebten Ausgabe keine Fortsetzung mehr. Der Seniorennachmittag hat in Ausführung und Gestaltung ihre Handschrift, ist zu einem Treffen vieler Gersheimer über alle Generationen hinweg geworden.

Viel Engagement und Herzblut liegt in der Um- und Neugestaltung des Kinder- und Jugendfreizeitplatz Im Brühl, der stark frequentiert, von vielen auch außerhalb Gersheims beheimateten Gästen besucht und genutzt wird. Seit vielen Jahren kümmert sich Waltraud Oberinger um die Belange der jungen Menschen. Sie setzte sich dafür ein, dass das alte Sportheim jetzt zur Heimat des Jugendclubs geworden ist. Gemeinsam mit den Helfern des Obst- und Gartenbauvereins legte sie oft selbst Hand an, um die Anlage am runden Brunnen, dem Bazancourt-Platz, wo sie auch einen Eisenesel aufstellen ließ, im Top-Zustand ist, zu einem Schmuckstück des Dorfes geworden ist.

Was war dann noch? Neubau Kindertagesstätte, Aufstellung einer Urnenwand auf dem Friedhof, Einweihung des Busbahnhofes, Einweihung des Multifunktionsplatzes am Kulturhaus, Eröffnung des ökologischen Schullandheims Spohns Haus, der DRK-Seniorenresidenz und nicht zu vergessen, die großzügige Erneuerung der gesamten Dekan-Schindler-Straße und die Erschließung des Neubaugebietes "Oben am Hetschenbach". Leider sei es ihr nicht vergönnt, trotz eines Jahrzehnts gemeinsamen Kümmerns mit der Behindertenbeauftragten Johanna Wache, eine Behindertentoilette im Kulturhaus einzuweihen.

Dies falle jetzt hoffentlich ihrem Nachfolger zu. "Stelle nicht die Parteipolitik, sondern das menschliche Miteinander in den Vordergrund", rät sie Steffen Lauer, dem sie viel Kraft und gute Entscheidungen wünscht. Ihr Lebensmotto legt sie ihm ans Herz: "Wo du stehst, ist egal - wie du dastehst, ist entscheidend".

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