Wählerwille wird respektiert

Erfweiler-Ehlingen · Sie waren über lange Jahre hinweg mit großem Engagement für ihren Ort unterwegs, haben vieles bewirkt: die ehemaligen Ortsvorsteher im Blies- und Mandelbachtal. Nach der Kommunalwahl vom Mai dieses Jahres haben sie nicht mehr kandidiert. Wir ziehen Bilanz ihres langjährigen Wirkens. Heute: Benno Bubel aus Erfweiler-Ehlingen.

 Benno Bubel in seinem Garten in Erfweiler-Ehlingen. Foto: Jörg Martin

Benno Bubel in seinem Garten in Erfweiler-Ehlingen. Foto: Jörg Martin

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Politiker halten gerne an ihrem Amt fest. Das sagen ihnen jedenfalls so manche Zeitgenossen nach. Doch kein Klischee ohne Ausnahme. Anders ist es nämlich bei Benno Bubel (CDU ) aus Erfweiler-Ehlingen . Der langjährige Ortsvorsteher schied auf den Tag genau am 14. Juli nach 20 Jahren aus dem Amt. Eigentlich waren es 15 Jahre mehr. Denn der 68-Jährige, der sich immer schon im Sport und in der Feuerwehr engagierte, war schon seit 1979 stellvertretender Ortsvorsteher. Nein, das Amt fehle ihm nicht, bekennt der Regierungsbeamte im Ruhestand . Er lächelt dabei. Man nimmt es ihm ab. Glaubwürdigkeit war immer schon einer seiner Charakterzüge.

Heute fragt er sich, wie er das alles unter einen Hut bekam: Den Job im Saarbrücker Bildungsministerium, das Ortsvorsteheramt, den Vorstand der Jagdgenossenschaft, den Trainer der Minis beim Sportverein und den sehr großen Garten mit alleine über 40 Obstbäumen. Nicht zu vergessen Ehefrau Mechthild und die beiden Söhne nebst Enkelkindern. "Eigentlich wollte ich 2009 schon nicht mehr antreten", gesteht der umtriebige Bubel. Gleichzeitig beruflich und als Ortsvorsteher in den Ruhestand gehen, das hätte gepasst. Doch eine Sache war noch nicht vollendet: Der Brunnen in der Ballweiler Straße. Und halbe Sachen mag der bodenständige Mann aus Erfweiler-Ehlingen ganz und gar nicht. So habe er nochmals weitergemacht.

Dass nun ein Sozialdemokrat sein Nachfolger ist, sieht er scheinbar gelassen. "Es geht ums Dorf", betont "De Benno", wie sie ihn überall liebevoll nennen. Er respektiere den Wählerwillen. Vielmehr denkt er an das Steinbruchthema. Das gehe ihm unter die Haut, gesteht der Hobbygärtner. Auch hofft er, dass man im Ortsrat den Weg von kleineren Baumaßnahmen mit Eigenbeteiligung weiter gehen kann. Viel Gestaltungsspielraum lasse die Situation, die sich schon bald nach der Gebiets- und Verwaltungsreform bemerkbar gemacht habe, nicht mehr zu. Dennoch haben er und seine Mitstreiter einiges erreichen können: Den zweiten Platz beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" 2003, die Verhinderung des Ausbaus der Bauschuttdeponie Hölschberg mit Zugang aus Erfweiler-Ehlingen oder den Neubau des Buswartehäuschens nebst Parkplatz. Wenn man so viel erreicht hat, will man nicht nach oben? "Nein", kommt es da wie aus der Pistole geschossen. Eine politische Karriere habe ihn nie gereizt, betont Benno Bubel, der auch von 1989 bis 2004 im Mandelbachtaler Gemeinderat war. Der Ort war ihm immer wichtiger. So ist er jetzt als Heimatforscher aktiv. 2023 wird Erfweiler-Ehlingen 800 Jahre alt. Da gibt es noch viel zu tun. Zudem will er die Evakuierungsgeschichte des Ortes aufarbeiten.

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