Wenn die Oma in der Redaktion anruft

Nachschuss · Manchmal rufen bei uns in der Sportredaktion Leser an, die sich thematisch und konzeptionell mit unserer Berichterstattung beschäftigen. Die Themen anders gewichten würden. Sie bemängeln, dass etwas fehlen würde.

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Foto: Robby Lorenz

Oder dass Sie zu einer Sportart oder einem Verein gerne mehr lesen würden. Oder weniger. Die Fußballfans meckern dann über zu viel Platz für andere "Orchideensportarten", viele andere beschweren sich, dass wir über bestimmte Fußballvereine "jeden Furz" melden würden, andere Sachen aber zu kurz kämen. Kurzum: Da können sehr interessante Sachen dabei herauskommen. Oder Dinge, die wir Ihnen einfach nicht vorenthalten können.

Furz und kurz waren nämlich diese Woche einer netten älteren Dame aber schnurz. Sie sei Fan von Borussia Dortmund , 80 Jahre alt, und wollte, dass wir nicht immer so viel über Bayern berichten. Die Dame erzählte dem Redakteur, dass sie sich immer so freut, wenn die Bayern mal verlieren. Dass sie für solche Fälle immer eine Flasche Sekt kalt stehen habe. Freixenet. Und ausgerechnet, als die Bayern im letzten Winter im DFB-Pokal in Dortmund im Elfmeterschießen ausschieden, hatte sie keine Flasche im Kühlschrank. Wir erinnern uns: Das war doch dieses legendäre Elfmeterschießen , in dem mehrere Bayern-Spieler an derselben Stelle ausgerutscht waren. Die Dame amüsierte sich köstlich darüber. Schadenfreude ist doch die schönste Freude.

Und da es im Keller der Dame ja auch kühl ist, nahm sie nach dem Spiel einfach die zwei Stufen nach unten und von dort eine Flasche. Die Dame hatte schon ihr Nachtgewand an, erzählte sie uns, und trank dann noch zwei Gläschen auf die Bayern-Niederlage, zum Bett habe sie es zum Glück nicht mehr weit gehabt.

Unsere 80-jährige Leserin verabschiedete sich dann mit den launigen Worten: "Aber ich leg mal auf, Sie haben ja bestimmt noch was zu tun und keine Zeit mehr, einer Oma zuzuhören." Zu tun haben wir in der Redaktion immer genug, liebe Oma. Aber trotzdem danke für den netten und lustigen Anruf. Und Prost allen Fans bei der nächsten Niederlage des Vereins, den sie nicht leiden können. Zur Not tut es sicher auch ein Bier oder etwas ohne Alkohol.

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