Initiative am Uniklinikum in Homburg Wie man kranken Kindern sinnvoll die Zeit vertreibt

Homburg · Wer einen sozialen Beruf ergreifen möchte, hat Freude daran, sich für andere Menschen einzusetzen. So ergeht es auch den künftigen Krankenpflegerinnen und -pflegern, die am Universitätsklinikum gerade in der Ausbildung stecken und künftig im Pflegeberuf tätig sein möchten.

 Dank einer Spende können die Kinder im Uniklinikum ihre Zeit nun auch mit sechs Tablets verbringen.

Dank einer Spende können die Kinder im Uniklinikum ihre Zeit nun auch mit sechs Tablets verbringen.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

„Wir führen mit unseren Oberkurs-Schülern jedes Jahr ein Projekt durch“, erklärt Vivienne Mandarino, eine der Ausbilderinnen. Zusammen mit weiteren drei Kolleginnen hat sie diesmal die jungen Leute bei einem besonderen Projekt unterstützt: es ging einerseits um Digitalisierung, andererseits aber auch um einen Einsatz für einen guten Zweck.

Rund 15 künftige Pflegerinnen und Pfleger haben sich also damit beschäftigt, wie man aus Digitalisierung ein „Charity-Projekt“ machen könne. Gerade in Corona-Zeiten war eine Lösung schnell gefunden: „Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass die Kinder im Krankenhaus es derzeit besonders schwer haben“, so Vivienne Mandarino, „sie müssen sich auch an die Corona-Regeln halten, also an sehr eingeschränkte Besuchszeiten, nur von Papa und Mama, keine Freunde und Cousins. Viele Kinder langweilen sich verständlicherweise“.

Und da hatten die Pflegeschüler eine Idee: sie schrieben verschiedene Firmen an und erhielten von der Saarbrücker Zeitung im Zusammenhang mit der Aktion „hilf mit“ sechs Tablets. Die Freude war groß, denn damit war schon mal ein Anfang gemacht. Nun ging es darum, den Kindern auch etwas zu bieten. Also stellten die Pflegeschüler einen bunten Strauß an Kinderunterhaltung zusammen: „Sie erzählten selbst erfundene Geschichten, suchten passende Hörbucher und Musik für Kinder aus, ebenso Rätsel und bunte Abenteuerspiele“, erläutert  Vivienne Mandarino. Diese ganzen hübschen Ideen verbergen sich hinter einem QR-Code, den die Kinder sich nur aufs Tablet runterladen müssen – und schon kann es losgehen. Als hübsche Idee haben die jungen Leute kleine, bunte Zettelchen gebastelt, die die Kinder bei der Essensausgabe vorfinden und auf denen der QR-Code vermerkt ist. Es gibt da auch weiterführende Links zu Lernspielen und E-Learning.

Und noch etwas kommt hinzu: „Mit Hilfe der Tablets können die Kinder Video-Anrufe bei ihren Freunden machen, damit der Kontakt nicht verloren geht.“ Im März können die Tablets in Betrieb gehen, mit sechs Stück ist die Kinderklinik gut ausgerüstet, denn nicht jedes Kind braucht die Geräte die ganze Zeit, so dass jeder einmal drankommt. Die rund 70 Pflegeschülerinnen und -Schüler, die ihre Projektzeit nun hinter sich haben, werden ihre Arbeit am Freitag zwischen 13.20 und 16 Uhr in einer Online-Präsentation vorstellen, sie steht unter dem Oberbegriff „Projekt 2021, Zukunft der Pflege“.

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