Diskussionen ums Senioren-Dorf

Kirkel-Neuhäusel · Der Kirkeler Gemeinderat wird in seiner Sitzung am 10. Dezember über den Start des Bebauungsplanverfahrens für das Senioren-Dorf des ASB entscheiden. Es soll auf Sicht den leer stehenden Wasgau-Markt am Marktplatz ersetzen.

 Wo heute noch das Gebäude des früheren Wasgaumarktes steht, will der Arbeiter-Samariter-Bund am Marktplatz an der Wielandstraße ein so genanntes „Senioren-Dorf“ bauen. Foto: Thorsten Wolf

Wo heute noch das Gebäude des früheren Wasgaumarktes steht, will der Arbeiter-Samariter-Bund am Marktplatz an der Wielandstraße ein so genanntes „Senioren-Dorf“ bauen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Wie soll es am Marktplatz in Kirkel-Neuhäusel weitergehen? Aus Sicht des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) ist die Antwort darauf ein so genanntes "Senioren-Dorf", das auf Sicht den leer stehenden, ehemaligen Wasgau-Markt ersetzen soll. Am Montagabend stellte ASB-Landesgeschäftsführer Bernhard Roth das Projekt im Ortsrat Kirkel-Neuhäusel vor.

Im Grundsatz ging es um eine entsprechende Entscheidung des Gremiums für oder gegen den Beginn des Bebauungsplanverfahrens. Im Detail standen aber viele und durchaus auch kritische Nachfragen aus dem Kreis der Ortsratsmitglieder und anwesender Bürger im Mittelpunkt. Gleich zu Beginn seiner Vorstellung machte Roth klar, dass man das entsprechende Grundstück, auf dem heute noch das alte Wasgau-Gebäude steht, nur dann ankaufen werde, wenn im Orts- und Gemeinderat ein entsprechend positives Votum falle.

Um es vorweg zu nehmen: Ein solches erhielt Roth einstimmig bei drei Enthaltungen. Leicht machte es sich der Ortsrat bei seiner Entscheidung aber nicht, steht doch das Thema "Senioreneinrichtung" in Kirkel-Neuhäusel für eine lange und bislang glücklose Geschichte. Denn: Eigentlich sollte eben diese Senioreneinrichtung dort gebaut werden, wo auch der neue Wasgaumarkt seinen Standort hat - an der Goethestraße.

Und auch ein Bau am Marktplatz war vor drei Jahren einmal im Gespräch gewesen, damals hatte der Ortsrat das Ansinnen des Investors abgelehnt. Auch vor diesem Hintergrund machte Bernhard Roth klar: "Unser Projekt hat mit den früheren Plänen eines anderen Investors nichts zu tun!" Auch gehe es nicht um ein Seniorenheim, sondern um ein Senioren-Dorf mit Wohnungen für Ältere samt der Möglichkeit, unterschiedliche mobile Dienste in der Betreuung zu nutzen. So blieben die 48 echten stationären Pflegeplätze im ASB-Seniorenheim in Limbach, die Einrichtung in Kirkel-Neuhäusel sei vielmehr etwas wie eine "Vorstufe" dazu.

So weit, so gut. Einiges an Diskussionen gab es allerdings rund um die bauliche Gestaltung der Einrichtung. Und die betraf in erster Linie die Lage des Senioren-Dorfes innerhalb des Baufensters. Im Gemeinderat hatte man kürzlich nach einer ersten Vorstellung des Projektes darauf gedrängt, zwischen Bürgersteig an der Wielandstraße und dem eigentlichen Bau einen drei Meter breiten Streifen zu belassen. Die Planer des ASB hingegen wollten ursprünglich die Gebäude des Senioren-Dorfes direkt an den Gehweg bauen, um den Bewohnern die Möglichkeit zu geben, in einem wettergeschützten Wandelgang an der Straße entlang zu spazieren - ohne Wind und Wetter ausgesetzt zu sein. Hier hatte sich der Rat durchgesetzt, der ASB verlegte den Bau drei Meter von der Straße weg - und damit genau auf die hintere Grundstücksgrenze in Richtung der Straße "Am Marktplatz".

Das führte am Montag zu Bedenken bei einem Anwohner, der dies so nicht akzeptieren wollte. Roth machte klar, dass es wirtschaftlich für den ASB keine Sinn mache, die Planungen auf Basis dieser Kritik im Flächenumfang zu verringern: "Dann werden wir nicht bauen." Am Ende einigte man sich darauf, alle Fragen innerhalb des Bebauungsplanverfahren zu klären. Über dessen Start soll der Gemeinderat bindend in seiner nächsten Sitzung am 10. Dezember entscheiden.

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