Zeugen der bäuerlichen Alltagskultur

Homburg/Bexbach/Kirkel. Es gibt sie noch, die Zeugen unserer Alltagskultur: die Bauernhäuser. Sie stehen in Niederbexbach, Höchen, Limbach, Altstadt oder Einöd und in vielen anderen Orten unserer Region. Das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und das Institut für Landeskunde im Saarland rufen auf zum 15. Wettbewerb "Saarländische Bauernhäuser - Zeugnisse unserer Heimat"

 Ein echtes Schmuckstück sind die Zehntscheune und dieses Bauernhaus in Einöd-Ingweiler. Foto: Saarpfalz-Kreis

Ein echtes Schmuckstück sind die Zehntscheune und dieses Bauernhaus in Einöd-Ingweiler. Foto: Saarpfalz-Kreis

Homburg/Bexbach/Kirkel. Es gibt sie noch, die Zeugen unserer Alltagskultur: die Bauernhäuser. Sie stehen in Niederbexbach, Höchen, Limbach, Altstadt oder Einöd und in vielen anderen Orten unserer Region. Das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und das Institut für Landeskunde im Saarland rufen auf zum 15. Wettbewerb "Saarländische Bauernhäuser - Zeugnisse unserer Heimat". Seit 1984 findet dieser Wettbewerb alle zwei Jahre statt.Ziel ist es, dass alte Bauernhäuser als kulturelles Erbe in unseren Dörfern durch stilgerechte Restaurierung erhalten und damit vor einer unsachgemäßen Modernisierung bewahrt werden. Gut erhaltene oder restaurierte Bauernhäuser und Arbeiterbauernhäuser im Saarland, die vor 1914 - in Ausnahmefällen auch bis 1945 - erbaut wurden, werden mit Preisen und Anerkennungen ausgezeichnet. "Es spielt keine Rolle, ob die Häuser heute noch der Landwirtschaft dienen. Alle Eigentümer solcher Häuser sind aufgerufen, sich bei ihrer Kreisverwaltung beziehungsweise beim Regionalverband Saarbrücken anzumelden", erklärt Professor Heinz Quasten vom Institut für Landeskunde.

"Regional typisch sind für den Saarpfalz-Kreis zwei Bauernhaus-Formen. Dominierend im Raum Homburg/Kirkel/Bexbach war das 'Südwestdeutsche Bauernhaus', ein 'Einhaus', bei dem sich alle Funktionsräume des Wohnens und des Wirtschaftens unter einem einzigen Dach befanden", erklärt Bernhard Becker, für den Wettbewerb in der Saarpfalz zuständig, die regionale Verbreitung. Am typischsten für den Saarpfalz-Kreis und eher unüblich für das restliche Saarland sei das "Gehöft": "Dessen Entwicklung ging vom Herzogtum Pfalz-Zweibrücken aus. Dort waren es die Landesherren, die die Landwirtschaft förderten und zweckmäßige Neuerungen auch in der Architektur der Bauernhäuser einführten", stellt er dieses "mehrteilige" Bauwerk vor. Das älteste Modell des "Zweiseit- oder Hakenhofes" sei durch einen rechtwinkligen Anbau eines Wirtschaftsgebäudes an ein älteres Einhaus entstanden. Später entwickelten sich das "Dreiseitengehöft" und das "Parallelgehöft", bei denen eine räumliche Trennung von Wohnen und Arbeiten von vornherein bestanden habe. Sehr seltene Ausnahmen im Kreis sind "Lothringische Bauernhäuser". Besichtigt werden die Häuser von der Kreisjury vom 27. August bis zum 6. September. Die Landesjury kommt am 26. und 27. September. jkn

iflis.de

saarpfalz-kreis.de

Auf einen Blick

 Hausfassade an einem Bauernhaus. Foto: Saarpfalz-Kreis

Hausfassade an einem Bauernhaus. Foto: Saarpfalz-Kreis

Anmeldungen von Häusern im Saarpfalz-Kreis bis zum 22. August an: Saarpfalz-Kreis, "Bauernhauswettbewerb", Bernhard Becker, Am Forum 1, 66424 Homburg, Tel. (0 68 41) 1 04 84 18, E-Mail: bernhard-becker@saarpalz-kreis.de. Die formlose Anmeldung muss enthalten: den Namen und die Anschrift des Hauseigentümers, die Anschrift des zu bewertenden Gebäudes, die Angabe des Baujahres sowie mehrere Fotos des Gebäudes. Die Bedingungen sendet das Institut für Landeskunde auf Anfrage zu, Tel. (0 68 21) 9 14 66 30 oder E-Mail: institut@iflis.de. jkn

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