Wie stehen Katholiken zur Kirche?

Homburg · Unter dem Motto „Gemeindepastoral 2015“ versucht das Bistum Speyer den künftigen Veränderungen gerecht zu werden. Dazu hat man jetzt in der Pfarrgemeinschaft Homburg begonnen eine Analyse zu erstellen. Dabei wurden die Besucher der Sonntagsgottesdienste befragt.

 Im Rahmen des Prozesses „Gemeindepastoral 2015“ wurde auch in der Pfarrkirche St. Fronleichnam eine Befragung der Gottesdienstbesucher zur Pfarranalyse Innenstadt durchgeführt. Foto: B. Reichhart

Im Rahmen des Prozesses „Gemeindepastoral 2015“ wurde auch in der Pfarrkirche St. Fronleichnam eine Befragung der Gottesdienstbesucher zur Pfarranalyse Innenstadt durchgeführt. Foto: B. Reichhart

Foto: B. Reichhart

Das kirchliche Leben in der Diözese Speyer sowie in der ganzen katholischen Kirche in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Die Anzahl der Katholiken sinkt stetig, die Teilnahme am kirchlichen Leben wird geringer; auch werden materielle und finanzielle Ressourcen immer weniger. Die kirchlichen Strukturen im Bistum Speyer sind in Bewegung. Ein Ziel des Prozesses "Gemeindepastoral 2015" ist es daher, diesen Veränderungen strukturell gerecht zu werden. Von diesen sind nicht nur die Immobilien, die kirchlichen Gebäude in der Diözese Speyer , die zum größten Teil im Eigentum der örtlichen Kirchenstiftungen stehen, sondern auch die Zusammenlegung von einzelnen Pfarreien in Pfarrgemeinschaften betroffen. So werden aus den bisher 346 Pfarrgemeinden im Rahmen der Gemeindepastoral im Jahr 2015 insgesamt 70 neue Pfarreien gebildet (wir berichteten).

Aus diesem Grund ist jede Pfarrei aufgerufen, ein pastorales Konzept zu erstellen. Mit Blick auf diesen Prozess und die nicht so ganz einfache Umsetzungsphase hat man auch in der Pfarreiengemeinschaft Homburg 2, zu der Maria Geburt (Schwarzenacker), Maria Hilf (Bruchhof), Mariä Himmelfahrt (Kirrberg), St. Fronleichnam (Homburg ) sowie St. Michael (Homburg ) gehören, damit begonnen, eine Pfarranalyse zu erstellen. So beschäftigen sich vier ehrenamtliche Frauen gemeinsam mit Diakon Thomas Glas und Pfarrer Markus Hary mit der Analyse des Pastoralraums "Innenstadt".

Im Rahmen dieser Analyse waren die Besucher der Sonntagsgottesdienste um Mithilfe gebeten und Befragungen durchgeführt worden. "Ziel dieser Befragungen war es, die Wünsche und Vorstellungen, die die Gottesdienstbesucher an diese Eucharistiefeier haben, zu erfahren", erläuterte Pfarrer Hary, der gemeinsam mit Diakon Thomas Glas und Pastoralreferent Norbert Geis vor Kurzem die ersten Ergebnisse der Pfarranalyse "Innenstadt" präsentierte.

"Diese Ergebnisse werden in den Analyseprozess eingehen, mit dem Pfarrgemeinderat eingehend besprochen und auch in den Gottesdiensten vorgestellt", ergänzte Glas. Die Pastoralplanung bezeichnete Hary als "einen regelmäßigen Prozess von Sehen, Urteilen und Handeln, eine ständige Aufgabe und wiederkehrende Herausforderung". So sei man in einem ersten von insgesamt sieben Schritten dabei, Daten und Fakten zu sammeln, bevor man sich dann mit den leitenden Perspektiven 2015 befasse, in die Zukunft blicke, entscheide, welche Schritte notwendig und wichtig seien und welche umgesetzt werden könnten. Im sechsten Schritt gehe es darum, Maßnahmen zu planen und umzusetzen.

Im Rahmen der Pfarranalyse Innenstadt stand die Analyse des Sozialraums, der Lebensphasen und des Milieus im Mittelpunkt. So ergab die Befragung, dass im Sozialraum das Uniklinikum prägend ist, die Industrie an die Ränder gerückt ist, sich der kulturelle Bereich, Behörden und Verwaltung in der Innenstadt sowie Kitas und Altenheime im pastoralen Raum konzentrierten. In Sachen Lebensphasen stellte sich heraus, dass fast die Hälfte der Bewohner der Innenstadt (49,4 Prozent) Singles sind. 26 Prozent sind Paare, Familien mit Kindern (26 Prozent) und Haushalten mit mehreren Personen (21,7 Prozent) stellen deutlich eine Minderheit dar. Milieus, der der Kirche nahestehen, bilden fast die Hälfte der Bewohner. Fast jeder 13. Bewohner lebt in einem prekären Milieu.

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