Wer Auto fährt, sorgt für Verkehr

Homburg · Wir sind ein Volk der Autofahrer . In vielen Familien gibt es gleich zwei Autos - wenn's reicht. Man fährt zur Arbeit, zum Sport, in den Urlaub, das Auto ist ständiger Begleiter. Manche Städte bieten Industrie mit den einhergehenden Arbeitsplätzen und einer mehr als guten Infrastruktur an Straßen und allem Zipp und Zapp.

Der Verkehr rollt, unser Wohlstand ist zum Teil dadurch begründet. Da ist es durchaus nicht überraschend, dass zu bestimmten Zeiten der Verkehr zunimmt - auch der Schwerlastverkehr, was zugegebenermaßen nervt. Wir, die wir selbst auf vier Rädern unterwegs sind, ärgern uns dann - über Staus, Verkehrslärm und unerträgliche Abgase. Homburg ist eine Stadt mit 30 000 Arbeitsplätzen, die zumeist von der Autoindustrie abhängen, hat also noch eine kleine Sonderstellung. Da manche aber meinen, der Verkehr habe in letzter Zeit in nicht mehr erträglichem Umfang zugenommen, werden neue Straßen beziehungsweise Autobahn-Anschlüsse geplant. Als wenn man damit die Verkehrsprobleme allein in den Griff bekäme. Wir wissen aus der Vergangenheit: Neue Straßen bringen auch neuen, zusätzlichen Verkehr. In Homburg kommt noch etwas dazu: Ob drei oder vier Ohren vor Reiskirchen, ob eine neue Ost-Anbindung hinter Reiskirchen: So richtig begeistert über die Vorhaben scheint niemand zu sein. Weder in Homburg noch in Bexbach, wo die Interessen wieder ganz andere sind. Als Außenstehender fragt man sich vor diesem Hintergrund: Müssen diese Großbaustellen eigentlich sein? Ist alles wirklich so schlimm mit dem Verkehr und unerträglich? Wer der Meinung ist, sollte sich mal in den größeren Ballungsräumen umschauen. Sicher, es darf kein Argument sein, dass es woanders noch schlimmer ist. Der Vergleich hilft aber vielleicht, die eigene "Notlage" etwas realistischer einzuschätzen. Wir sind ein Autofahrer-Volk, dann müssen wir auch mit Verkehr leben.

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