Vor Ort Einblicke ins künstlerische Schaffen erhaschen

Homburg/Bexbach · Ihre Arbeiten kennen Interessierte. Wie sie entstehen, darüber lässt sich an den kommenden beiden Wochenenden mehr erfahren. Peter Köcher bittet bereits an diesem Wochenende in sein Atelier, bei Ingrid Lebong dürfen Besucher eine Woche später einen Blick hinter die Kulissen wagen.

 Peter Köcher ist für seine Installationen bekannt – unser Foto zeigt die Schau „Silverkissen“, die parallel im Saalbau und in seiner Produzentengalerie lief. Fotos: Stumm/SZ-Redaktion

Peter Köcher ist für seine Installationen bekannt – unser Foto zeigt die Schau „Silverkissen“, die parallel im Saalbau und in seiner Produzentengalerie lief. Fotos: Stumm/SZ-Redaktion

 Ingrid Lebong präsentierte ihre Arbeiten zum Beispiel bei einer Ausstellung 2013 im Saalbau. Nun öffnet sie Besuchern die Tür zu ihrem Atelier in Erbach.

Ingrid Lebong präsentierte ihre Arbeiten zum Beispiel bei einer Ausstellung 2013 im Saalbau. Nun öffnet sie Besuchern die Tür zu ihrem Atelier in Erbach.

Ingrid Lebong und Peter Köcher haben sich mit ihrer Kunst beide einen Namen gemacht, allerdings wirft der Kunstbegeisterte gewöhnlich seinen Blick auf die Arbeiten in aufbereiteten Ausstellungen in Museen und Galerien . Dort wurden die natürlich fertig gestellten Bilder, Plastiken, Installationen oder Objekte in eine gewisse Ordnung gebracht, orientiert an den Gegebenheiten der Räume.

Wen nun interessiert, wie der Ort aussieht, wo das entsteht, was er gesehen hat, wer Hintergründe erfahren, Näheres über den Entstehungsprozess einer künstlerischen Arbeit wissen möchte, der hat dazu bei den Tagen der offenen Ateliers eine gute Gelegenheit. Leinwände bespannen und grundieren, Ideen entwickeln, Skizzen anfertigen, Modelle bauen, Farben mischen, mit Formen und Material experimentieren, Entstehendes kritisch hinterfragen: All das sind für Künstlerberufe typische Vorgänge, listet der Berufsverband der bildenden Künstler Rheinland-Pfalz in einem Vorwort zur Broschüre auf, in der die Tage der offenen Ateliers im Nachbarbundesland angekündigt werden.

Die Grenznähe Homburgs macht es möglich, dass dabei auch Künstler aus Bexbach und Homburg mitmachen. So lädt Peter Köcher in sein Atelier im Steigerweg 15 in Bexbach bereits an diesem Wochenende, 13. und 14. September, 14 bis 19 Uhr, ein. Ingrid Lebong öffnet ihre Türen in der Riemenschneiderstraße 31 in Erbach dann am Samstag und Sonntag, 20. und 21. September, von 14 bis 19 Uhr für die Besucher. Andere Homburger Künstler hatten bereits Ende August Gelegenheit, ihre Ateliers zu öffnen - im Rahmen der Freiluftkunst-Veranstaltung, der "Artmosphäre".

Köcher wird am Wochenende neben seinen Arbeiten auch die eines Gastkünstlers präsentieren. Eingeladen hat er den Wiener Architekten, Maler und Bildhauer Gerhard Fassel, kündigt er auf seiner Internetseite an. Köcher selbst ist vielfältig: Installationen, Objekte, Malerei , Grafik gehören zum Beispiel zu seinem Schaffen. Im Saalbau etwa waren 2013 seine Installationen zu sehen, aber auch großformatige Tafelbilder, Materialcollagen und Wandobjekte. Ebenfalls auffällig: seine Kunstbevölkerung. Schöne, weiße Menschen sind das auf den ersten Blick, mit einer Haut aus Mullbinden - bevor bei längerem Hinsehen auch der Schrecken im Schönen sichtbar wird.

Ingrid Lebong wird in ihrem Atelier Malerei , Grafik , Plastik und Objekte zeigen. Als Besonderheit in diesem Jahr werde sie die Arbeiten des Jahres 2013 präsentieren, die zu dem Projekt "Malerei trifft Druckgrafik" vergangenes Jahr in Marseille entstanden sind.

Dabei haben sich Lebong und die Künstlerin Gabi Wagner positiv aufeinander eingelassen. Die Malerei Lebongs trifft auf die Druckgrafik Wagners und umgekehrt. Im künstlerischen Austausch entstanden Arbeiten, die zum einen die Verknüpfung zweier Techniken visualisieren, zum anderen aber auch die völlig unterschiedliche Herangehensweise. Lebongs Farbschichten bilden etwa die Gründe, die zwischen Wagners grafischen Strukturen aufblitzen. Neben den Gemeinschaftsarbeiten präsentiert aber auch jede Künstlerin ihre eigene Position, erläutert ein schöner Katalog, der zu diesem Projekt entstanden ist, teilweise finanziert vom saarländischen Kultusministerium, so Lebong.

Die Arbeiten wurden im Mai 2013 begleitend zum "Kulturhauptstadtjahr Marseille 2013" in der Galerie Andiamo in der südfranzösischen Stadt gezeigt, sowie am Ende des Jahres im saarländischen Künstlerhaus Saarbrücken, berichtet Lebong. Zudem sind in Lebongs Atelier neben den überdruckten Malereien auch übermalte Fotos zu sehen, die vorwiegend Hafeneinblicke Marseilles zeigen sowie saarländische Motive.

www.lebong.net

www.peter-koecher.de

www.bbkrlp.de

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