Singende Lehrer heimsten Bestnoten ein

Homburg · Jubel und jede Menge Applaus ernteten die Lehrer des Homburger Gymnasiums Johanneum. Sie bewiesen teils echte Entertainer-Qualitäten.

 Matthias Brill und Peter Maus überzeugten als Blues Brothers beim Lehrerkonzert im Johanneum. Foto: Sebastian Dingler

Matthias Brill und Peter Maus überzeugten als Blues Brothers beim Lehrerkonzert im Johanneum. Foto: Sebastian Dingler

Foto: Sebastian Dingler

Vor allem um Gaudi ging's beim Lehrerkonzert des Johanneum am Freitagabend. Etwa 200 Zuhörer waren in die Aula gekommen, um die "Pauker" mal von einer ganz andern Seite zu erleben.

Zehntklässlerin Fenja etwa sagte: "Ich fand's total cool, die Lehrer mal auf der Bühne zu sehen. Die waren so ganz anders. Man kennt die einfach nicht so!" Franz Raquet gebührte der Verdienst, den unterhaltsamen Abend auf die Beine gestellt zu haben. Der Religionslehrer wechselte sich an Bass und Gitarre ab und versuchte sich sogar an dem schweren Song "Peace Train" von Cat Stevens.

Mit der Instrumentalnummer "Time Is Tight" startete der Abend; danach sorgte Uli Krebs für einen besinnlichen Moment mit Reinhard Meys Ballade "Nein, ich lass dich nicht allein", die er unter anderem dem verstorbenen Kollegen Wilfried Lehmann widmete - dieser hatte auch zu den Sängern im Lehrkörper gehört.

Lehmanns Version von "Wanderin' Star" wurde anschließend kurz eingespielt. Während der ein oder andere Protagonist bis dahin noch etwas nervös wirkte, präsentierte sich Johannes Priester mit "Heute hier, morgen dort" komplett ohne Lampenfieber.

Schülerin Lea aus der zehnten Klasse meinte hinterher: "Herr Priester war cool. Der redet auch sonst immer frei."

Danach sorgte vor allem das Outfit von Birgit Haberer-Bick und Pia Hermann für Aufsehen: Mit ums Hosenbein gebundenen Silberstreifen kamen sie auf die Bühne, so dass jedem sofort klar war, dass nun der Abba-Song "Dancing Queen" auf dem Programm stand.

Ähnlich handhabten das Peter Maus und Matthias Brill, die mit Sonnenbrillen und schwarzen Krawatten an die Blues Brothers erinnerten. Wieder Lea: "Das war besonders witzig und auch gut gesungen." Patrizia Reifenscheid, die letztes Jahr Abi am Johanneum gemacht hatte, meinte gar: "Herr Brill und Herr Maus waren die besten!"

Nach der Pause traute sich mit Gilbert Schäfer jemand auf die Bühne, der sonst lieber hinter dem Mischpult steht und die Technik bedient. Lohn dafür war ein großer Applaus für seine verschmitzte Darbietung des alten Cindy und Bert-Schlagers "Immer wieder sonntags". Österreichischen Humor, genauer gesagt Wiener Schmäh, brachte anschließend Peter Spiegel auf Bühne. Beim 1834 entstandenen "Hobellied" begleitete sich der ehemalige Kunstlehrer auf der Zither und setzte damit einen tollen Akzent.

Johannes Priester zeigte danach Entertainer-Qualitäten, mit denen er den Saal bei "Noah" zum Mitsingen brachte. Gegen Ende traute sich Pia Hermann sogar an Whitney Houstons größten Hit "One Moment in Time" heran und kämpfte sich dabei bravourös durch die schwierigen Passagen. Die abermals bejubelten Blues Brothers alias Brill und Maus läuteten dann die Zugabe ein, bei der alle Teilnehmer auf die Bühne kamen: "Mama Loo" von den Les Humphries Singers musste sogar wiederholt werden, so sehr feierte das Publikum die mutigen Lehrer. Schulleiter Helmut Seiwert bedankte sich vor allem beim Organisator Franz Raquet und meinte halb im Ernst, halb im Spaß: "Wenn Sie gesehen haben, mit welcher Begeisterung die Lehrer Musik gemacht haben, können Sie sich vorstellen, mit welcher Begeisterung die morgens Unterricht machen."

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