Diözese beruft einen Religionslehrer vom Johanneum ab

Homburg. Die derzeitigen Turbulenzen am Gymnasium Johanneum in Homburg ziehen erste Konsequenzen nach sich. Wie unsere Zeitung erfahren hat, wurde ein Religionslehrer, der von der Diözese Speyer der Schule zugewiesen war, mit sofortiger Wirkung abberufen

Homburg. Die derzeitigen Turbulenzen am Gymnasium Johanneum in Homburg ziehen erste Konsequenzen nach sich. Wie unsere Zeitung erfahren hat, wurde ein Religionslehrer, der von der Diözese Speyer der Schule zugewiesen war, mit sofortiger Wirkung abberufen. Der Pastoralreferent wurde gestern vom Generalvikar des Bistums bis auf Weiteres beurlaubt und wird anschließend nicht mehr nach Homburg zurückkehren. Die Schulleitung des Johanneums bestätigte den Vorgang auf Nachfrage unserer Zeitung ohne Angabe von Gründen. Die Mitarbeiter-Vertretung der Schule sei bereits informiert worden.Es ist davon auszugehen, dass die Abberufung in Zusammenhang mit einer Sitzung vom vergangenen Montag in der Nachmittagsbetreuung Silentium zu sehen ist. Der Lehrer, der seit etwa fünf Jahren am Johanneum unterrichtete und auch dem Team des Silentiums angehörte, war bei dieser Versammlung anwesend, in deren Verlauf schwere Vorwürfe gegen die Elternvertretung der Schule gefallen sein sollen. Dabei sollen einige Eltern die Sitzungsteilnehmer aufgefordert haben, die Elternsprecherin mit Telefonanrufen zu überhäufen (wir berichteten). Diese hat inzwischen deshalb Strafantrag wegen Nötigung gegen drei Personen gestellt. Dem Lehrer wird anscheinend vorgeworfen, dass er diese Anstiftung nicht unterbunden beziehungsweise sogar billigend in Kauf genommen hat. Die Abberufung kann vor dem Hintergrund gesehen werden, dass die Diözese nicht wollte, dass sie beziehungsweise ihr Mitarbeiter in den Schulkonflikt hineingezogen werden.



Die Elternvertretung hatte in der vergangenen Woche in einem offenen Brief an den Orden und den Stiftungsrat die Zuständigkeiten am Johanneum deutlich kritisiert und unter anderem darauf hingewiesen, dass das Silentium nicht der Schulleitung unterstellt sei, sondern mit Dulden des Ordens ein Eigenleben führe und teilweise gegen die Schulleitung arbeite. Daraufhin formierte sich bei Lehrern und Eltern des Silentiums Widerstand.

Der Leiter des Silentiums, Oliver Schales, hat sich zu den Vorkommnissen der letzten Tage inzwischen mit einer Stellungnahme an unsere Zeitung gewandt. Darin schreibt er unter anderem: "Es gibt keinen Machtkampf am Johanneum. Um welche Macht sollte das Silentium kämpfen? Das Silentium hat ein klar geregeltes Aufgabenfeld innerhalb der Stiftung und funktioniert erfolgreich seit zehn Jahren und in der aktuellen Organisationsform seit fünf Jahren." < Ausführlicher Bericht folgt pn

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