Neujahrskonzert Vielschichtige Musiken zum neuen Jahr

Limbach · In der Limbacher Dorfhalle spielte der Musikverein Limbach beim traditionellen Neujahrskonzert der Gemeinde Kirkel.

 Bei seinem ersten großen Auftritt am Dirigentenpult des Musikvereins Limbach überzeugte  Zija Bejleri mit Können, Witz und Charme.

Bei seinem ersten großen Auftritt am Dirigentenpult des Musikvereins Limbach überzeugte  Zija Bejleri mit Können, Witz und Charme.

Foto: Thorsten Wolf

Als am vergangenen Sonntagnachmittag in der Limbacher Dorfhalle der erste Ton des Neujahrskonzerts der Gemeinde Kirkel erklang, da durfte man als Zuhörer schon ein bisschen gespannt sein. Der Grund für diese Spannung stand ganz vorne am Dirigentenpult: Dort hatte Zija Bejleri, seit April 2018 musikalischer Leiter des Musikvereins Limbach, seinen ersten großen Auftritt als Dirigent. Bejleri, genannt „Bushi“, kann auf ein Studium von Oboe und Saxophon zurückblicken und dirigierte in seinem Heimatland Italien in der Vergangenheit schon mehrere professionelle Orchester, seit 2009 ist er in Kottweiler-Schwanden als Dirigent aktiv und unterrichtet an verschiedenen Schulen im Nachwuchs- und Erwachsenenbereich. Auch leitet er aktuell die Big Band der Hochschule Kaiserslautern.

Was nun würden Bejleri und das Hauptorchester des Musikverein den rund 700 Gästen des Neujahrskonzert bieten? Dies beantwortete der Dirigent noch vor seinem Gang auf die große Bühne. Was sich im Gespräch dabei schnell deutlich herauskristallisierte: Bejleri geht es vor allem um eines, den Spaß und der Freude an der Musik. Bei allem Spaß habe die Vorbereitung auf dieses große Konzert die Mannschaft aber viel Kraft gekostet. „Ich denke aber, wir sind auf einem guten Weg.“ Die Entscheidung, nach dem Rücktritt von Claudia Wälder-Jene als musikalische Leiterin des Musikvereins Limbach, in deren Fußstapfen zu treten, begründete Bejleri mit seinem Wunsch, neben seinem Engagement bei der Hochschul-Bigband und dem Musikverein seines Wahlheimatortes, etwas Größeres zu machen. Über seinen Freund Volker Kaufmann, der leitet das Bosch-Orchester Homburg, habe er von der freien Stelle der Leitung beim Musikverein Limbach erfahren.

Das Orchester nach dem Wechsel am Dirigentenpult einzufangen, sei eine besondere Aufgabe, gestand Bejleri ein. „Die Leute haben alle eine große Liebe für die Musik. Jeder hat Wünsche nach einer besonderen musikalischen Richtung, nach einer musikalischen Stimmung. Da mus man schon ein bisschen taktisch vorgehen.“ Am Ende müsse dann ein Kompromiss stehen. Welche Akzente er als musikalischer Leiter nun setzen? Bejleri: „Meine Meinung ist, dass das Orchester selbst viel Spaß haben muss. Deswegen muss das Repertoire auch sehr vielseitig sein. Ein bisschen Jazz, ein bisschen Rock, ein bisschen Klassik, von allem ein bisschen.“ Auch wolle er nicht so streng sein mit den Musikern, „sie sollen keine Angst vor einem falschen Ton haben. Das ist kein Profi-Orchester.“

Für den Sonntagabend habe man viele Potpourris ins Programm aufgenommen, „von Beatles und auch Elvis. Dann spielen wir ein Werk von Jacob de Haan. Und wir spielen Mozarts ‚Kleine Nachmusik‘, wir spielen „Stand by me“. Und ich spiele Solo-Saxophon bei ‚Over the Rainbow‘“, pickte Bejleri einige Höhepunkte des Nachmittags heraus. Für ihn sei, jenseits des rein musikalischen, dabei vor allem wichtig, dass die Musikerinnen und Musiker selbst zufrieden seien, „sie müssen merken, dass sie es gut gemacht haben.“

Am Ende müsse das Konzert sein wie ein Musikfest. Und das genau das passieren würde, dessen war sich Zija „Bushi“ Bejleri von Anfang an sicher. „Das sind phantastische Musikerinnen und Musiker.“

Und was soll man sagen: Das Hauptorchester des Musikvereins Limbach wurde seinem Ruf, dass es sich über die Grenzen der Gemeinde hinweg in den zurückliegenden Jahrezehnten erworben hat, auch unter der noch recht neue Leitung von Zija Bejleri gerecht. Den Gästen, allesamt von Kirkels Bürgermeister Frank John zusammen mit seiner Tochter Zoe als „kleiner First Lady“ per Handschlag begrüßt, bot sich ein gelungener Mix aus ganz unterschiedlichen Musikfarben. Ganz Modern dabei der Einstieg mit der „Appalachian Overture“ aus der Feder von James Barnes und aus dem Jahr 1983. Dieses Werk selbst war mit seiner kraftvollen Zeichnung, aber auch seinen vielen Motivwechseln ein guter Fingerzeig auf das, was in Sachen Abwechslung an diesem Abend noch folgen sollte. Davon kündete auch der zweite Titel, da stand dann Ben E. Kings Klassiker „Stand by me“ aus dem Jahr 1961 auf den Notenblättern.

Noch ein bisschen weiter zurück, in die goldenen Jahre des Swing, gings dann mit einem Medley des großen Arrangeurs, Komponisten und Posaunisten Glenn Miller. Im Reigen der Klassiker, die das Orchester da unter der Titel „Glenn Miller in Concert“ zum Klingen brachte, fanden sich natürlich auch Evergreens wie „Pensylvania 6500“ und „In the Mood“. Schon nach diesen ersten drei Auftaktwerken konnten sich die Gäste des Abends sicher sein: Langweilig würde der nicht werden.

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