Fechten „Hoffentlich kommen noch mehr“

Homburg · Der TV Homburg hat die Tage seine neues Nachwuchsförderkonzept in der Fechtabteilung vorgestellt.

Am vergangenen Montag hatte die Fechtabteilung des TV Homburg die Presse eingeladen und stellte ihr neues Jugendförderkonzept vor. Im vergangenen Dezember war der langjährige Fechter und Trainer Jens Dörrenbächer verabschiedet worden. Der IT-Spezialist arbeitet nun in Speyer und wird seine Laufbahn künftig dort vor Ort fortsetzen. 2012 hatte er das Amt des Jugendwartes angetreten. Und im Jahr 2013 übernahm Dörrenbächer dann zusammen mit Walter Jung das Training des Nachwuchses und der Aktiven. Außerdem war er auch selbst als Fechter äußerst erfolgreich gewesen.

Der Abschied von Dörrenbächer hinterließ natürlich bei den Fechtern des TV Homburg eine große Lücke. Man setzte sich zusammen und entwickelte ein neues Konzept, den Nachwuchs künftig zu fördern. „Wir haben jetzt das Trainerteam neu zusammengestellt“, erklärte Norbert Feß am Montagnachmittag in der kleinen Trainingshalle der Robert-Bosch-Schule. Ein Mitglied ist Ute Dort, die sich bereits seit 35 Jahren als Förderin im Nachwuchsbereich engagiert. Auch Jürgen Kelm, ein Fechter aus Neunkirchen, steht den kleinen Fechtern mit Rat und tat zur Seite. Er ist bereits seit 1965 für den TV Homburg in diesem Bereich aktiv. Für den Übergang von den Kleineren zu den Größeren ist nun Lars Imbsweiler zuständig. Er fehlte beim Pressetermin am Montag krankheitsbedingt. Walter Jung ist seit 15 Jahren Trainer. „Und ich bin nach dem Weggang von Jens Dörrenbächer nun offiziell der leitende Trainer“, berichte Feß.

Das Training findet montags von 16 bis 18 Uhr für Schüler und Anfänger statt. Bis 20 Uhr folgen dann hinterher die etwas größeren Fechter. Donnerstags geht dann von 18 bis 20 Uhr eine weitere Trainingseinheit für Jugendliche ab einem Alter von zehn Jahren über die Bühne. Der vor einiger Zeit gestartete Neuaufbau trägt bereits gute Früchte. Derzeit gehören 19 Kinder und Jugendliche der Homburger Fechtabteilung an. Kommende Woche gehen noch einmal drei Neue zur Anfängerprüfung. Vier konnten bereits im neuen Jahr diese Prüfung erfolgreich ablegen.

Wenn man bei der großen Konkurrenz von anderen Sportarten und Hobbys heutzutage noch erfolgreich im Nachwuchsbereich arbeiten will, müssen neue Ideen entwickelt werden. Fess leitet zusammen mit Dort in der Robert-Bosch-Schule eine AG. Inzwischen wurden vier Kinder aus dieser AG aktiv im Verein integriert. „Wir hoffen, dass dies so weitergeht. Es sind noch zwei, drei weitere Kandidaten da, die hoffentlich aus dieser AG noch den Schritt in unseren Verein wagen“, meinte Feß.

Ganz großen Wert legt er darauf, dass man in der Abteilung „Multi Kulti“ ist. Die Fechter sind bemüht, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund beim TV Homburg fest zu integrieren. „Wir sind richtig international hier“, betonte Feß. Es gibt drei Kinder aus den USA, weitere Nachwuchsschüler stammen aus Palästina, Ungarn, Italien und aus der Türkei. „Fechten ist wichtig für die Konzentration, die Kondition und die Körperbeherrschung. Außerdem liegt es uns natürlich am Herzen, die Kinder von der Straße wegzuholen“, berichtete der 69-jährige Feß. Er engagiert sich bereits seit 50 Jahren beim Fechten.

Seinen 82-jährigen Trainerkollegen Kelm hält das regelmäßige Training mit den Kindern geistig und körperlich fit. „Fechten ist ein idealer Ausgleich für die Schule, wo die Kinder viel sitzen. Fechten ist wie Schachspielen – nur mit der Waffe. Man muss sich den Gegner zurechtlegen. Wir als alte Haudegen geben mit Unterstützung von jüngeren Kollegen unser bestes, um die Aufbauarbeit weiter voranzutreiben“, meinte Kelm. Er war 1999 Seniorenweltmeister im ungarischen Siófok geworden. Und Nchwuchsfechterin Aerin Hussung (13) ergänzte: „Ich bin bereits seit sechs Jahren hier. Mir macht es hier richtig viel Spaß. Bei Turnieren gab es auch bereits Siege. Hoffentlich kommen noch mehr Kinder und Jugendliche hierher.“

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