Mehr Sicherheit im Straßenverkehr für Menschen mit Behinderung

Erbach · In einer inklusiven Gesellschaft gilt es, Menschen mit Beeinträchtigung in allen Bereichen teilhaben zu lassen. So auch im Straßenverkehr. Acht Menschen der Lebenshilfe Saarpfalz haben jetzt in Erbach mit dem Fahrrad ein Fahrsicherheitstraining absolviert.

 Im Rahmen eines Fahrradsicherheitstrainings mit Verkehrssicherheitsberater Robert Schmitt wurden Menschen mit Behinderung auf den Straßenverkehr vorbereitet. Foto: Bernhard Reichhart

Im Rahmen eines Fahrradsicherheitstrainings mit Verkehrssicherheitsberater Robert Schmitt wurden Menschen mit Behinderung auf den Straßenverkehr vorbereitet. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Um sich auch auf dem Fahrrad sicher im Straßenverkehr bewegen zu können, ist eine Ausbildung im Vorfeld unerlässlich. Das gilt auch ganz besonders für Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen. Im Rahmen eines erstmals durchgeführten Fahrradsicherheitstrainings für Menschen mit Handicap der Lebenshilfe Saarpfalz haben sich acht Frauen und Männer aus dem Wohnheim der Lebenshilfe Homburg auf das richtige Verhalten im Straßenverkehr vorbereitet. Unter Anleitung von Polizeihauptkommissar Robert Schmitt, dem Leiter der Jugendverkehrsschule Homburg und Verkehrssicherheitsberater, erhielten die Teilnehmer im Alter von 19 bis 45 Jahren auf dem Gelände der Jugendverkehrsschule in Erbach innerhalb von zwei Wochen das nötige Rüstzeug für ein verkehrstüchtiges Fahren mit dem Zweirad. Die Idee, ein solches Sicherheitstraining für seine Gruppenmitglieder durchzuführen, hatte Gruppenleiter Andreas Lutze.

Die Initiative solle "die Integration von Menschen mit Handicap in den gesellschaftlichen Alltag fördern und auch künftig fortgesetzt werden", meinte Schmitt, der mit Lutze ein Konzept entwickelt hatte. Die Freizeitaktivitäten hätten sich geändert, begründete Lutze, welcher zusammen mit Nina Preiß die Gruppe betreute, die Teilnahme für Menschen mit Handicap am Fahrradsicherheitstraining.

"Bewegung ist für diese Menschen ganz wichtig", wies Lutze auf die Bedeutung von Radfahren hin. Im Vorfeld habe er überlegt, welche Personen er zu diesem Training mitnehmen könne, so Lutze. Die Ausbildung in Sachen Verkehrssicherheit durch Polizeihauptkommissar Schmitt bezeichnete er als "sehr erkenntnisreich" für seine Schützlinge. "Sie haben viel gelernt, sich sehr gut entwickelt und es hat allen viel Spaß, aber auch ganz stolz gemacht", zog er ein positives Fazit. Ziel des Sicherheitstrainings sei es, "die motorischen Fähigkeiten beim Fahrradfahren zu stärken", erklärte Verkehrssicherheitsberater Robert Schmitt.

Darüber hinaus ging es ihm auch darum, die bisher falsch erlernten Verhaltensmuster der Menschen mit Behinderung bei der Teilnahme im Straßenverkehr zu korrigieren, die wichtigsten Verkehrsregeln für Fußgänger und Radfahrer beizubringen oder aufzufrischen. Zudem sollte das Training dazu beitragen, die Selbstwahrnehmung sowie das richtige Einschätzen von Verkehrsgefahren zu verbessern, so Schmitt. Für ihn, der normalerweise überwiegend Grundschulkindern die Regeln und das richtige Verhalten im Straßenverkehr beibringt, stellte dieses Sicherheitstraining auch eine Herausforderung dar: "Dieses im Saarland erstmals durchgeführte Fahrradsicherheitstraining für Menschen mit Handicap war für mich ein Novum", erklärte Schmitt. Neben einer Urkunde durften sich die Teilnehmer auch noch über einen Rucksack freuen, der ihnen von Katharina Spies von der Kreissparkasse Saarpfalz für den erfolgreichen Abschluss des Sicherheitstrainings überreicht wurde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort