110 Jahre FC Homburg Ein Benefizspiel und viele Erinnerungen

Homburg · Gut 3500 Zuschauer fühlten sich am Sonntag im Waldstadion in die neunziger Jahre zurückversetzt. Willi Landgraf kickte wieder.

Viele bekannte Gesichter gab es beim Benefizspiel im Homburger Waldstadion in der Traditions-Elf des FC Homburg und in der Promi-Elf (rechts) für die McDonald’s Kinderhilfe zu sehen.

Viele bekannte Gesichter gab es beim Benefizspiel im Homburger Waldstadion in der Traditions-Elf des FC Homburg und in der Promi-Elf (rechts) für die McDonald’s Kinderhilfe zu sehen.

Foto: Markus Hagen

„Williiiiiie“, schallte es von den mit gut 3500 Zuschauern besetzten Stehrängen und Sitzplätzen im Homburger Waldstadion am Sonntagnachmittag. Viele langjährige Fans des FC Homburg fühlten sich in die neunziger Jahre zurückversetzt, als Willi Landgraf für den FC Homburg von 1991 bis 1994 107 Spiele absolvierte. Ja, Willi Landgraf war der Lieblingsspieler vieler Fans. In seiner aktiven Zeit bei den Grün-Weißen zog sich das „Williiiie“ als Anfeuerung über den Platz.

Und Willi Landgraf war wieder im Homburger Waldstadion, als er gestern mit vielen ehemaligen Spielern des einstigen Erst- und Zweitligisten FC Homburg in der Traditions-Elf des FCH gegen eine Promi-Elf der McDonald’s Kinderhilfe im Rahmen der 110-Jahr-Feier des FC Homburg im Benefizspiel für das Ronald-McDonald-Haus Homburg auflief. In der Einrichtung finden Familien schwer kranker Kinder ein Zuhause auf Zeit.

Er sei überrascht gewesen, „als ich vor vier Wochen einen Anruf bekam, ob ich Lust hätte in der FCH-Traditions-Elf in diesem Benefizspiel mitzuspielen“, sagte dann auch Landgraf, der bereits seit 2006 beim FC Schalke 04 aktiv ist. Drei Jahre spielte er für die U23 der Knappen. Seit zehn Jahren ist er U16-Trainer des Bundesligisten. „Ich spiele leidenschaftlich gerne in Traditionsmannschaften“, unterstrich der kleine, aber sehr flinke ehemalige Flügelspieler der Homburger.

In der Traditions-Elf des FC Homburg liefen gestern viele einstige Erst- und Zweitligaspieler auf. Auch Rudolfo Cardoso war dabei, der von Januar 1990 bis Juni 1993 für den FCH in der ersten und zweiten Liga spielte. Danach ging er zum Hamburger SV, wo er aktuell als Scout für den Jugendbereich tätig ist. Ein Wiedersehen gab es darüber hinaus mit Tobias Homp, der für den FC Homburg von 1989 bis 1995 spielte. „Hompi“ – wie er genannt wurde – reiste bereits am Samstag aus dem hohen Norden an, wo er die U18 von Eintracht Norderstedt trainiert. „Ich habe mich in der Stadt umgeschaut, da hat sich inzwischen doch einiges verändert.“ Aber einiges im Stadion habe er wiedergesehen. „Die Toiletten im Spielertrakt sind noch die gleichen“, schmunzelt er. Aber um das Waldstadion habe er viele Verbesserungen wahrgenommen. „Einen Kunstrasenplatz gab es zu meiner Homburger Zeit genauso wenig, wie die große Rasentrainingsfläche hinter dem Stadion.“ Er verfolge weiter den sportlichen Weg des FC Homburg. „Der FCH hat ja noch viel vor und will in die dritte Bundesliga. Ich drücke jedenfalls meinem Ex-Verein die Daumen, dass dies gelingt.“

Das Spiel habe so richtig Spaß gemacht, freute sich Ex-Handball-Nationalspieler Christian Schwarzer, dessen Aufgebot für die Promi-Elf etwas ausgedünnt war. Daher bekam er aus der FCH-Traditions-Elf einige Spieler ausgeliehen, die schließlich in der 70-minütigen Spielzeit mit ihren Treffern für den 5:3-Sieg der Mc-Donald’s- Kinderhilfe-Mannschaft sorgten. Für das Siegerteam trafen Roland Klose (2), Philipp Wollscheid, Markus Okuesa und Dimitrije Dimitrijevic. Für die Homburger „Altstars“ markierten Fabio Di Dio Parlapoco, Sanel Nuhic und Marco Jost die Treffer.

Unterdessen zeigten sich Tanja Meiser, die Leiterin des Ronald-McDonald-Kinderhauses Homburg, und Herbert Eder, der erste Vorsitzende des FC Homburg, ganz zufrieden mit der Besucherzahl. „Ich finde es toll, dass uns der FC Homburg mit diesem Benefizspiel im Rahmen seiner 110-Jahr-Feier so toll unterstützt“, bedankte sich Tanja Meiser beim Vorsitzenden des Regionalligaaufsteigers. „Angesichts der Urlaubszeit und einiger Konkurrenzveranstaltungen im Umfeld von Homburg können wir mit der Besucherzahl einverstanden sein“, zog Eder eine erste Bilanz.

Überhaupt gab es bei der zweitägigen Veranstaltung im und vor dem Homburger Waldstadion ein buntes und abwechslungsreiches Programm zu sehen. Bereits am Samstag trugen 16 Fan- und Hobbymannschaften auf dem Kunstrasenplatz vor dem Waldstadion ein Turnier aus. Betreut wurde jede Mannschaft von einem Regionalliga-Kaderspieler des FCH, die zudem auch als Schiedsrichter im Einsatz waren. Am Sonntag gab es im Waldstadion neben dem erwähnten Benefizspiel zudem Testspiele des Regionalligateams des FC Homburg, das der FCH gegen Jeunesse Esch mit 1:0 für sich entschied, als auch am frühen Abend eine Partie der zweiten Mannschaft.

Nicht nur die Fans des FCH, sondern auch die Regionalligaspieler schauten sich mit großem Interesse eine Ausstellung in der Jahnhütte an, die sich mit der 110-jährigen Geschichte des FC Homburg beschäftigt.

Nicht nur die Fans des FCH, sondern auch die Regionalligaspieler schauten sich mit großem Interesse eine Ausstellung in der Jahnhütte an, die sich mit der 110-jährigen Geschichte des FC Homburg beschäftigt.

Foto: Markus Hagen

So richtig in die Vereinsgeschichte konnten die Besucher einer Ausstellung in der Jahnhütte eintauchen, die nach tagelanger Aufbauarbeit von Marc Zwing, Andre Seminario und dem FCH-Fanbeauftragten Markus Schlegel präsentiert wurde. 50 Trikots aus den vergangenen Jahrzehnten, 50 Fanschals, jede Menge Bilder und Zeitungsartikel, Stadionmagazine sowie Eintrittskarten dokumentierten die Vereinsgeschichte mit sportlichen Tiefen aber auch vielen Höhen im Punktspielbetrieb von der Oberliga bis zur ersten Bundesliga sowie im DFB-Pokal.

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