Fußball-Regionalliga Homburger Ruhe soll sechs Punkte bringen

Homburg · Beim Fußball-Regionalligisten FC Homburg rumort es im Umfeld. Trainer Timo Wenzel bemüht sich die Wogen zu glätten und den Fokus auf die zwei letzten Spiele des Jahres zu richten. Samstag Aufsteiger Freiberg zu Gast.

 Mehr als nur die Ergebnisse betrachten: Die Fan-Kritik an seiner Person lässt Homburgs Cheftrainer Timo Wenzel kalt. Gegen Freiberg gelte es Wiedergutmachung zu leisten, sagte er mit Blick auf die Hinspiel-Niederlage.

Mehr als nur die Ergebnisse betrachten: Die Fan-Kritik an seiner Person lässt Homburgs Cheftrainer Timo Wenzel kalt. Gegen Freiberg gelte es Wiedergutmachung zu leisten, sagte er mit Blick auf die Hinspiel-Niederlage.

Foto: Markus Hagen

Frostige Vorweihnachtszeit beim FC Homburg. Trotz Platz fünf in der Tabelle der Regionalliga Südwest ist die Stimmung bei den Homburger Fußballfans auf dem Tiefpunkt angelangt. Demgegenüber steht der viel gescholtene Trainer Timo Wenzel, der gemeinsam mit den Verantwortlichen des Vereins darauf verweist, dass man in der Tabelle nicht so schlechte dastehe: Mit zwei Heimsiegen vor der langen Winterpause könnte sich der FCH tatsächlich noch auf Rang zwei hocharbeiten.

Doch mitten in die frostige Stimmung kommt ausgerechnet Aufsteiger SVG Freiberg am Samstag ins Waldstadion und damit das Team, dass den Homburgern die erste Saisonniederlage beibrachte (0:2). Am kommenden Mittwoch kommt dann um 17 Uhr die U23 der TSG Hoffenheim zum Nachholspiel ins Homburger Waldstadion.

Die Fans kritisieren insbesondere die Spielweise des FCH. Zu oft habe das Team durch schlechte Leistungen in der Saison bereits Punkte liegen lassen. Dabei ist die Mannschaft von Trainer Wenzel in den letzten fünf Spielen ungeschlagen, hat elf von 15 möglichen Punkten geholt. Dem Trainer kreiden viele Fans in den Sozialen Netzwerken auch an, dass der Kader schlecht aufgestellt und die Leistungen nicht dem Etat von 4 Millionen Euro angemessen seien. Das sich das Team mit dem höchsten Etat der Liga insbesondere gegen vermeintlich schwächere Mannschaften schwer tut, stößt den FCH-Fans ebenso sauer auf, wie das in ihren Augen stetige „Schönreden“ von schwachen Spielen durch Wenzel.

Wenzel nahm zur Kritik in der Spieltagspressekonferenz für die heutige Partie gegen Freiberg Stellung. „Seit über zehn Jahren wird die Leistung der ersten Mannschaft permanent kritisch beäugt und vieles schlecht geredet. Damit müssen wir als Verein, Spieler und Trainer zu recht kommen.“ Gleichzeitig verteidigte Wenzel sein Team gegen die Fan-Vorwürfe, was die spielerische Leistung seiner Schützlinge betrifft. „So eine schlechte Saison spielen wir nicht. Wir können uns mit zwei Siegen bis auf Platz zwei in der Tabelle verbessern. Wer dann noch meckert, dass ist dann halt so“, bemerkte Wenzel. Auch die jüngste Partie beim FSV Frankfurt, in der der FCH in der Nachspielzeit nach einer 1:0-Führung noch den Ausgleich kassiert, sei nicht so schwach gewesen, wie sie nach der Begegnung von den mitgereisten Fans gemacht wurde. „Spielerisch war von beiden Mannschaften auf dem schwer bespielbaren und rutschigen Rasen halt nicht mehr machbar. Klar ärgern wir uns auch, denn wenn wir den Ausgleich in der 91. Minute kassiert, fühlt sich das wie eine Niederlage an“, räumt der Übungsleiter ein, der sich dennoch demonstrativ vor seine teils junge Mannschaft stellte.

Von den Störgeräuschen aus dem Umfeld zeigt sich Wenzel unbeeindruckt und will sich „ganz auf die nächste Aufgabe am Samstag gegen Freiberg konzentrieren.“ Mit dem Aufsteiger habe man noch eine Rechnung offen. Wenzel kann für dieses Spiel aus den Vollen schöpfen. Alle Spieler stehen zur Verfügung. Scheinbar hat der Trainer nun seine Vierer-Abwehrkette gefunden, wie. Nach vielen Varianten mit Außenverteidigern und Innenverteidigern seines Aufgebots spielte der FC Homburg in den letzten beiden Spielen mit Michael Heilig und Tim Stegerer in der Innenverteidigung sowie den Außen Luca Plattenhardt und Tim Steinmetz. „Ich find das die zwei Jungs sehr gut harmonieren“, sagt Wenzel über seine Innenverteidiger. Diese Defensivachse habe sich gefunden, so Wenzel weiter, weshalb er größtes Vertrauen in sie, wie auch in den Rest seiner Mannschaft habe. In der Offensive wird der bisher sechsfache Torschütze Thomas Gösweiner weiter nur in der zweiten Reihe stehen. Gösweiner habe zudem unter der Woche eine Trainingseinheit aussetzen müssen, werde also auch am Samstag gegen den Tabellendreizehnten Freiberg erst einmal auf der Bank Platz nehmen müssen. „Aktuell sehe ich da keine Option neben Fabian Eisele und David Hummel noch Thomas als zusätzlichen Stürmer in die Startelf zu bringen“, sagt der Homburger Cheftrainer.

Wenzel genießt weiter vollstes Vertrauen beim FCH-Vorstand, wie  der Vorstandschef Hans Gassert im Gespräch unter der Woche bestätigte: „Neben Wenzel steht auch unser Sportvorsitzender Michael Koch stark in der Kritik. Täglich erhalte ich viele Mails, die die Ablösung von Wenzel und Koch fordern.“ Er stelle fest, dass man voll im sportlichen Soll stehe. Man habe vor der Saison mit 15 Neuzugängen einen Umbruch im Kader vollzogen.

„Es ist schon richtig, dass einige Spieler nicht ganz die Leistung bringen, die wir erwartet hatten. Aber tabellarisch ist noch alles in Ordnung“, fordert auch Gassert Geduld. „Mit Platz zwei und den sechs möglichen Punkten ist auch der SSV Ulm nicht ganz außer Reichweite.“ Personell könne dann durchaus die Möglichkeit bestehen, in der Winterpause nachzulegen. Der Trainer legt den Fokus auf bevorstehenden Aufgaben: „Wir warten erst einmal ab, was am Samstag und Mittwoch passiert. Ich konzentriere mich zunächst auf die Aufgabe gegen Freiberg.“

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