Ein ganzes Haus singt und klingt

Homburg. Wer selbst schon einmal in die Tasten, zum Bogen oder in die Saiten gegriffen hat, der weiß: Ein Instrument zu spielen, ist ein Vergnügen. Um es wirklich gut zu beherrschen, ist Beharrlichkeit vonnöten und das immer wieder Gepredigte: üben, üben, üben. Ähnlich sieht das auch Carola Ulrich, Leiterin der städtischen Musikschule Homburg

 Die Musikschule Homburg bietet verschiedene Möglichkeiten, sich auch mal öffentlich zu präsentieren - etwa beim dritten Streichertag Anfang Mai. Foto: Bernhard Reichhart

Die Musikschule Homburg bietet verschiedene Möglichkeiten, sich auch mal öffentlich zu präsentieren - etwa beim dritten Streichertag Anfang Mai. Foto: Bernhard Reichhart

Homburg. Wer selbst schon einmal in die Tasten, zum Bogen oder in die Saiten gegriffen hat, der weiß: Ein Instrument zu spielen, ist ein Vergnügen. Um es wirklich gut zu beherrschen, ist Beharrlichkeit vonnöten und das immer wieder Gepredigte: üben, üben, üben. Ähnlich sieht das auch Carola Ulrich, Leiterin der städtischen Musikschule Homburg. "Beim Erlernen eines Instrumentes braucht man in erster Linie Spaß und Freude, aber auch Ausdauer und Geduld. Man muss lernen, sich für eine längere Zeit mit einer Thematik zu beschäftigen, und nicht, wie in vielen anderen Bereichen, ständig zu wechseln", betont sie. Nur dann könne man mit anderen Schülerinnen und Schülern musizieren und dabei Freude entwickeln.Pro Woche sind es hier etwa 340 Kinder und Jugendliche, die sich den verschiedenen Instrumenten widmen. Die Auswahl ist groß, reicht von Violine, Gesang, Akkordeon, Cembalo über Klarinette, Gitarre, E-Bass bis zur musikalischen Früherziehung. "Es gibt keine bestimmten Voraussetzungen für den Instrumentalunterricht", erläutert Carola Ulrich. Und: Jeder Schüler wird einzeln unterrichtet. Ein besonderer Service: In vielen Instrumentalfächern können Leihinstrumente zur Verfügung gestellt werden - außer bei Klavier und Schlagzeug. Neben dem Lernen allein ist "uns das gemeinsame Musizieren sehr wichtig", betont die Schulleiterin. "Es gibt immer wieder neue kleine und große Ensembles." Nach den Sommerferien wechsle oft die Schülerbelegung "und man fängt wieder von vorn an". Neben dem Unterricht präsentiert sich die Schule in verschiedenen Projekten: Da gibt es zum Beispiel "Pezzettino", eine Geschichte von Leo Lionni, die vertont und mit verschiedenen Instrumenten besetzt wurde. Ziel sei es, diese in Grundschulen aufzuführen, um die Instrumente und auch Lehrer vorzustellen. In einigen Schulen waren die Musikschüler bereits zu Gast, andere werden folgen. Ein neues Projekt widmet sich dem noch jüngeren musikalischen Nachwuchs. Hier startet demnächst ein Modellprojekt mit der Kindertagesstätte Charlottenburg in Erbach, bei dem musikalische Früherziehung angeboten wird. Konzerte und Veranstaltungen im Haus und in der Stadt gehören zum Programm der Schule. Allerdings muss der nächste Termin, ein Dozentenkonzert am Freitag, 28. Mai, 19 Uhr, im Homburger Siebenpfeifferhaus ausfallen. Am Montag, 21. Juni, 18 Uhr, spielen Schüler bei Musik unterm Dach unter dem Motto "Bühne frei!" in der Aula der Musikschule, und am Mittwoch, 30. Juni, 18 Uhr, steht die Sommerserenade im Siebenpfeiferhaus mit Ensembles der Musikschule an. Anmeldung und Info: Carola Ulrich, Leiterin der Städtischen Musikschule Homburg, Gerberstraße 34, 66424 Homburg, Telefon (0 68 41) 17 29 42.Meinung

Schöne Töne im schäbigen Bau

Von SZ-Redakteurin Ulrike Stumm Manchmal steckt eine gute Qualität in einer ziemlich schäbigen Hülle. Das ist zum Beispiel bei Homburgs Musikschule so. Das, was hier geleistet wird von den motivierten und zugleich sehr qualifizierten Lehrern, der Leitung und den Schülern, steht im krassen Gegensatz zu dem Gebäude, in dem die Einrichtung derzeit untergebracht ist. Es ist schade, dass hier ein echtes Vorzeigeobjekt hinter schäbigen Mauern versteckt wird. Schließlich passt der musikalische Akzent, der damit gesetzt wird, gut in eine Stadt, die zum Beispiel mit Meisterkonzerten, Kammermusiktagen und einem recht rührigen Kammersinfonie-Orchester aufwarten kann. In Musik zu investieren lohnt sich, zumal das unter die derzeit viel diskutierten Aspekte (früh)kindliche Bildung und Jugendarbeit fällt. Homburg stellt seine Jugendorientierung ja selbst immer wieder gerne heraus. Deswegen sollten sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen und nach einer vernünftigen Lösung suchen. Auch wenn dies in Zeiten leerer Kassen sicher schwierig ist. Damit es nicht nur im, sondern auch für das Gebäude, gute Noten gibt. Hintergrund19 Lehrerinnen und Lehrer, alles qualifizierte Musikpädagogen, unterrichten an der Musikschule Homburg. Angeboten wird Einzelunterricht in Klavier, Keyboard, Akkordeon, Violine, Cello, Gitarre, Blockflöte, Querflöte, Klarinette, Saxofon, Blechblasinstrumenten, Schlagzeug, Percussion und Gesang. Zudem gibt es musikalische Früherziehung für Kinder von vier bis sechs Jahren sowie Musik und Tanz für die Kleinsten zwischen eineinhalb und vier Jahren mit ihren Eltern. Auch musikalische Ensembles gehören zum Angebot. So gibt es Bands, ein Schulorchester sowie Akkordeon-, Violin-, Gitarren-, Flöten- und Bläserensembles. Das Angebot richtet sich in der Regel an junge Menschen, steht aber auch Erwachsenen offen. 25 Minuten Einzelunterricht pro Woche kosten monatlich 33 Euro, 45 Minuten 66 Euro. Der Preis für die musikalische Früherziehung liegt bei 22 Euro monatlich. Ensembles sind Zusatzangebote und kosten nichts. ust

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort