Gymnasium Johanneum in Homburg Bildungsministerin auf Informationsbesuch in Homburg

Homburg · Wenn es im Leben eines Politikers ordentlich knallt, dann bedeutet das in der Regel nichts Gutes. Am Gymnasium Johanneum in Homburg ging es für Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) in dieser Woche da aber gut aus: „Ihr“ Knall stand für ein erfolgreiches Experiment der Nachwuchs-Naturwissenschaftler der Schule.

 Und es hat Bumm gemacht: Christine Streichert-Clivot, Oliver Schales, Lehrerin Claudia Oswald und Schüler Paul Gessner (von links) im Feuerball.

Und es hat Bumm gemacht: Christine Streichert-Clivot, Oliver Schales, Lehrerin Claudia Oswald und Schüler Paul Gessner (von links) im Feuerball.

Foto: Thorsten Wolf

Die präsentierten dem Besuch aus Saarbrücken am Mittwoch ein klein wenig von dem, was so geht im Fach Chemie. Die kurze und durchaus lautstarke Demonstration war dabei Teil des Besuchsprogramms, das Schulleiter Oliver Schales für Streichert-Clivot organisiert hatte. Grundlegender Impuls für den Besuch der Ministerin war die Frankreich-Strategie der Landesregierung und die Bilingualität des Gymnasiums. Aus diesem Grund und genau mit diesen Themen gab es vor dem Rundgang erstmal ein nichtöffentliches Gespräch zwischen Streichert-Clivot und Direktor Schales.

Danach stand ein eher ungewöhnliches Projekt im Mittelpunkt: Die ehemalige Johanneums-Schülerin Emily Kunz, die aktuell ihr Freiwilliges ökologisches Jahr an der Schule absolviert, hat alle Bäume auf dem Gelände der Schule bestimmt und kartografiert. Diese Karte ist nun auf der Internetseite des Gymnasiums abzurufen – als Teil des Profils als „Grüne Schule“ (wir berichteten).

Was steckt hinter dem Baum-Projekt? Nun: Für Emily Kunz bedeutet diese Aufgabe die Umsetzung einer Herausforderung, die Oliver Schales ihr gestellt hatte. „Zu Beginn wusste ich selbst nicht genau, was ich machen sollte. Ich hab‘ dann einfach angefangen und mir mal alle Bäume auf dem Gelände angeschaut.“ Mittels einer speziellen App habe sie den Bestand in Sachen Baum-Art spezifiziert. Am Ende sei dann besagte interaktive Karte entstanden, auf der alle Bäume samt Artenbestimmung und weiteren Informationen abzurufen sind. Nun sollen auch andere Schulen dem Beispiel des Johanneums folgen, die Idee aufgreifen und auf ihren Geländen den Baumbestand kartografieren. Für Streichert-Clivot eine gute Idee. „Das ist eine schöne Herausforderung.“ Und auch französische Schulen sollen sich, so die Idee von Schales, an diesem „Wettbewerb“ beteiligen.

Das Nachbarland Frankreich stand schließlich auch bei der zweiten Station des Rundgangs im Mittelpunkt. Da ging es in die Klasse 8EU1 von Milena Kuhn – also genau dorthin, wo Französisch mehr als eine weitere Fremdsprache ist. Denn: Die Schüler des EU-Zweiges bereiten sich nicht nur auf das deutsche Abitur vor, sondern auch auf das französische Pendant, das Baccalauréat. Dass es den Schülern derzeit aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich sei, wie üblich ins Nachbarland zu reisen, das bedauerte die Bildungsministerin ausdrücklich.

Quasi aus Frankreich ging es in den naturwissenschaftlichen Bereich der Schule. Dort ließ es Schüler Paul Gessner unter den Augen von Chemielehrerin Claudia Oswald dann wie besagt ordentlich knallen. Zuletzt schaute Christine Streichert-Clivot dann noch bei einer fünften Klasse des EU-Zweiges vorbei. Ihr Fazit nach ihrem ersten Besuch als Ministerin am Johanneum: „Was mich sehr überzeugt, das ist das ganzheitliche Konzept dieser Schule – nachhaltig und grenzüberschreitend zu arbeiten.“

Mit dem Gymnasium Johanneum sowie dem Christian-von-Mannlich-Gymnasium und dem Saarpfalz-Gymnasium ist die Kreisstadt Homburg in Sachen gymnasialer Bildung gut aufgestellt, bieten doch alle drei Bildungseinrichtungen mit ganz eigenen Profilen eine enorme Bandbreite – ganz gleich, welche Ausrichtung sich kommende Abiturienten und ihre Eltern als Schwerpunkt wünschen.

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