Bäckerhaus Ecker feiert 60.

Erbach/Homburg. Ein Bäcker backt frisches Brot. Diese Formel ist ebenso alt wie die Menschheit, denn Brot ist seit jeher das wichtigste Grundnahrungsmittel überhaupt. Und doch ist Brot nicht gleich Brot. Mal ist es knusprig, mal pappig, mal leicht gesalzen, mal völlig fad, mal flach, mal dick und rund, mal weiß, mal dunkel

 Wie alles anfing: Seit 60 Jahren werden im Backhaus Ecker in Erbach Brote am laufenden Band gebacken. Hier ein historisches Bild aus den frühen 60er Jahren. Fotos: Ecker/Thorsten Wolf

Wie alles anfing: Seit 60 Jahren werden im Backhaus Ecker in Erbach Brote am laufenden Band gebacken. Hier ein historisches Bild aus den frühen 60er Jahren. Fotos: Ecker/Thorsten Wolf

Erbach/Homburg. Ein Bäcker backt frisches Brot. Diese Formel ist ebenso alt wie die Menschheit, denn Brot ist seit jeher das wichtigste Grundnahrungsmittel überhaupt. Und doch ist Brot nicht gleich Brot. Mal ist es knusprig, mal pappig, mal leicht gesalzen, mal völlig fad, mal flach, mal dick und rund, mal weiß, mal dunkel. Jedes Land hat sein eigenes Brot, dessen Geschmacksrichtung und Form über Jahrhunderte gewachsen ist. Nichts ist so charakteristisch für eine Region wie das Brot, das man dort isst. Kein Wunder, dass das Bäckerhandwerk bodenständig und zukunftsorientiert zugleich sein muss. "Ich bin Bäcker aus Leidenschaft, das ist Teil meines Lebens", sagt Manfred Ecker beim SZ-Redaktionsbesuch, der zusammen mit seiner Frau Margot und Tochter Dana das Bäckerhaus Ecker leitet. Manfred Ecker war, ebenso wie sein Schwiegervater Hans Ecker - der 1949 die erste Filiale in der Oberen Allee in Homburg eröffnete - , stets an Neuem interessiert. 1958 installierte Hans Ecker am Homburger Bahnhof die erste Milchbar. Ladenbacköfen und ein spanischer Holzbackofen kamen später hinzu und eroberten die Gunst der Käufer. "Wir geben uns viel Mühe in der Produktion, wir machen unseren Sauerteig noch selbst, wir benutzen keine vorgefertigten Backmischungen, sondern wir wollen, dass unser Brot unverwechselbar schmeckt", erklärt Manfred Ecker. Seine Frau Margot sorgt dafür, dass auch alles frisch und freundlich beim Kunden ankommt. Sie legt Wert auf gutes Verkaufspersonal jeden Alters, "denn auch hier muss die Mischung stimmen". Deshalb wird die Ausbildung hochgehalten: drei junge Bäcker, ein Kaufmann und 25 Jung-Verkäuferinnen lernen derzeit in dem großen Familienbetrieb. Denn längst ist das Bäckerhaus Ecker über die Grenzen Homburgs hinausgewachsen und betreibt rund 40 Filialen - die Saar hinauf bis nach Dillingen und in die Pfalz hinein bis Zweibrücken und Landstuhl. 330 Mitarbeiter sind insgesamt "beim Ecker" beschäftigt, rund 70 im Kern des Geschehens, in der Bäckerei Am Hochrech in Erbach. Hier wird die ganze Nacht über gemischt, geknetet, gebacken, geformt, hier entstehen bis zum frühen Morgen jene über 170 Produkte, die der Kunde "immer ganz frisch" haben möchte. "Das Kundenverhalten hat sich geändert", erklärt Manfred Ecker, "früher kauften die Leute auch mal Brot auf Vorrat und ließen es ein paar Tage liegen. Aber Brot, das älter als einen Tag ist, geht inzwischen gar nicht mehr." Außerdem gehe der Trend deutlich hin zu geschnittenem Brot: "Die Kunden wollen zu Hause keine Krümel herumfliegen haben", erklärt Ecker, "das ist ein Service, den wir kostenlos anbieten." Überhaupt gehören Großzügigkeit und ein offenes Ohr für die Region zur Firmenphilosophie. Zusammen mit der Saarpfalz-Touristik wurden zum Beispiel Ratespiel-Karten auf den Bäckerei-Tüten angebracht. Und zum 50. Geburtstag gab es alle Backprodukte zu Preisen wie 1949. Auch diesmal, zum 60. Geburtstag, ist einiges geplant. Die große Feier mit Festzelt und supergünstigen Preisen findet an diesem Sonntag im Café Lilienthal (an der L 119 in Richtung Limbach) statt. Dieses "Bäck-Drive" sei übrigens auch eine Innovation, erklärt der Firmenchef.

 Manfred Ecker ist Bäcker aus Leidenschaft. Bei seinem Redaktionsbesuch brachte er prompt eine leckere Kuchenplatte mit.

Manfred Ecker ist Bäcker aus Leidenschaft. Bei seinem Redaktionsbesuch brachte er prompt eine leckere Kuchenplatte mit.

Auf einen BlickEigentlich wollte Manfred Ecker bei Bosch arbeiten, aber da er selbst aus einer Bäckerfamilie stammt (heute: Brezel Ecker) und die Bäckerstochter Margot Ecker heiratete, war sein Weg vorgezeichnet. 1985 übernahm er mit seiner Frau das Bäckerhaus, das 1949 von Hans Ecker gegründet und über 35 Jahre erfolgreich geführt worden war. Manfred Ecker feiert am Sonntag ebenfalls seinen 60. Geburtstag. maa

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