Musikalisches Menü zum runden Geburtstag

Blickweiler · Mit einem musikalischen Menü feierte der Musikverein (MV) Blickweiler in der Kulturhalle sein 60-jähriges Bestehen. Mit Marc Boukouya steht ein neuer Dirigent am Pult des Vereins, der schwierige Monate hinter sich hat.

 Mit einem bunten Melodienstrauß begeisterte das Orchester beim Jubiläum des Musikvereins Blickweiler. Foto: Hans Hurth

Mit einem bunten Melodienstrauß begeisterte das Orchester beim Jubiläum des Musikvereins Blickweiler. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

Vorsitzender Andreas Schäfer begrüßte neben Ehrendirigent Hermann Kihm das Ehrenmitglied Ottilia Schöndorf sowie Markus Noll vom Bund saarländischer Musikvereine . "Die Zahl der aktiven Musiker ist zwar gesunken, aber auch mit "Orwese", also dem Rest kann ein gutes Menü gelingen und zum Erfolg führen", bemerkte Schäfer, die auf die in der Ausbildung befindliche Jugend ebenso Hoffnung setzt wie in die Aktivierung ehemaliger Musiker . "Nach der Auflösung der Spielgemeinschaft mit dem MV Rubenheim und einigen Abgängen hatten wir nur noch acht Aktive. Zu Jahresbeginn standen wir daher vor der Frage: Aufgeben oder mit neuem Dirigenten weitermachen", blickte Andreas Schäfer zurück. Seit Februar hat mit Marc Boukouya (53) aus Niederwürzbach ein neuer Leiter das Orchester übernommen. Mit ihm sei der Verein auf 14 Aktive angewachsen und wieder auf gutem Weg.

Die Glanzzeit des MV erwähnte die Schirmherrin, Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener. "Der MV genießt über Stadtgrenzen hinaus hohe Wertschätzung, überzeugte stets bei Wertungsspielen, leistet eine vorzügliche Jugendarbeit, bereichert das Dorfleben und begeistert bei Festen und eigenen Veranstaltungen mit seinen Klängen", so Annelie Faber-Wegener, die dem MV eine erfolgreiche Zukunft wünschte. In Grußworten stellten sowohl Pfarrer Helmut Kast als auch Ortsvorsteher Walter Boßlet fest, dass ihre erste Begegnung mit dem MV beim Fest der heiligen Kommunion war - da begleiten die Musiker seit sechs Jahrzehnten die Kinder vom Schulhof in die Kirche. "Es ist wichtig für unsere Dorfgemeinschaft, dass der Bestand des MV gesichert wird", hofft auch Boßlet auf die Überwindung der Durststrecke. Das Vereinsgeschehen ließ Vorstand Andreas Schäfer Revue passieren. Ferdinand Welsch, Alfred Schetting, Johann Werny und Hermann Kihm waren in der Historie wichtige Leute und Impulsgeber an vorderer Front. Zum Jubiläumskonzert hatte der neue Dirigent als Verstärkung das Blasorchester der evangelischen Kirchengemeinde Spiesen-Elversberg mitgebracht, dessen Leiter Marc Boukouya ebenfalls ist.

Mit 44 Musikern war die Bühne der Kulturhalle restlos belegt, als der imposante Klangkörper verschiedene Gattungen der Blasmusik eindrucksvoll interpretierte. Klassische Werke, Dixie und amerikanische Melodien trafen dabei ebenso den Geschmack der Zuhörer wie Böhmisches und Polka. Der süffige Melodienmix kam prima an, am Schlagzeug überzeugte Thomas Nagel , eigens aus der Pfalz angereist. Zweimal griff auch Ehrendirigent Hermann Kihm zum Taktstock, als Marc Boukouya als Solo-Posaunist glänzte.

Neben Kihm, auch mit 83 Jahren am Waldhorn aktiv, sind Thomas Keller und Rainer Schetting, jeweils 57 Jahre, die Ältesten am Instrument. Saxofonist Keller ist über 40 Jahre dabei und Bariton-Hornist Schetting hat als Vorruheständler wieder zur Musik zurück gefunden. "Es macht im Orchester einfach riesig Spaß", freuen sich beide auf das nächste Jahrzehnt. Enttäuschend war der Besuch von lediglich 50 Zuhörern, das Orchester hätte zum Jubiläum einen besseren Besuch verdient gehabt.

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