Licht und Schatten in Webenheim

Webenheim · Am letzten Festwochenende des Webenheimer Bauernfests blieben aufgrund der Hitze einige Besucher aus. Dennoch fällt die Bilanz insgesamt gut aus, und die Veranstalter sind trotz Kritik - vor allem an der Bewirtung - mit der Besucherzahl zufrieden. Heute gibt's zum Abschluss noch ein großes Höhenfeuerwerk über der Bliesaue.

 Korbflechter Berthold Meiers aus Steinbach auf dem Biosphärenmarkt in Webenheim. Foto: Erich Schwarz

Korbflechter Berthold Meiers aus Steinbach auf dem Biosphärenmarkt in Webenheim. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

Mit einem großen musikalischen Höhenfeuerwerk über der Bliesaue endet heute das 94. Webenheimer Bauernfest . Auch am letzten Festwochenende kamen wieder Tausende Besucher auf die Blieswiesen auf den Festplatz rund um die Reithalle. Die Bilanz von Lena Kühn, Projektleiterin Messe und Events, der veranstaltenden Eventagentur, fiel insgesamt positiv aus: "Der Zuspruch war bis auf wenige Ausnahmen sehr gut, weitaus besser als im letzten Jahr", so ihr Fazit.

Wenngleich der Freitagabend mit der Partyband Frontal nicht alle Erwartungen erfüllte: "Es war einfach zu heiß", so die Analyse von Lena Kühn. Mit einiger Spannung erwarteten Beobachter auch den zweiten Festsamstag, wo man "mit einer Idee zum zweiten Mal Geld verdienen will", wie ein Kritiker feststellte. Gemeint war der Biosphärenmarkt, sozusagen eine Zweitauflage des Handwerker- und Bauernmarktes vom ersten Festsamstag. Allerdings nicht unter der Regie des Reitervereins Bliestal, sondern veranstaltet von der Event agentur, die auch das Festzelt betreibt: "Ein bisschen kleiner, aber mit anderen Schwerpunkten. Der Markt wird angenommen", stellte gleichwohl Lena Kühn fest. Tatsächlich fand der Markt schon einen gewissen Zuspruch, aber das Wetter war auch nicht so optimal wie eine Woche zuvor. "Es ist zwar nicht so viel los, aber ich bin auch nicht enttäuscht. Heute Nachmittag wird man sehen, ob es sich rentiert hat", war Bärbel Hanauer zum Marktbeginn noch vorsichtig optimistisch, nachdem sich ein Kunde an ihrem Brotstand eingefunden hatte. Der Marktstand der Bäckersfrau aus Niederkirchen war ganz interessant, vorne Verkauf, hinten transportabler Holzbackofen.

Viele Besucher, vor allem Familien mit Kindern, kamen auch zur Ausstellung der Greifvögel der saarländischen Jagdschule. Gegen Mittag dann der Auftritt verschiedener Bläsercorps auf der Bühne des Festzeltes. Am Sonntagabend dann der Höhepunkt des musikalischen Programms vor allem für jüngere Gäste: der Auftritt der Kultband Voxxclub mit der saarländischen Formation Krachleder im Begleitprogramm. "Das Konzept ist voll aufgegangen. Wir haben bereits im Vorverkauf über tausend Karten für das Konzert abgesetzt", so Lena Kühn. Zum Abschluss und zur Einstimmung auf das Höhenfeuerwerk werden heute Abend ab 19 Uhr Die Konsorten musikalisch einheizen.

Bleibt als Fazit: Licht und Schatten lagen in diesem Jahr beim Webenheimer Bauernfest dicht zusammen. Während die Besucherzahlen bei gutem Festwetter stimmten, ja die Zahlen zumindest die des vergangenen Jahres weit überstiegen, so standen der Zeltbetrieb und die Festzeltküche stark in der Kritik. Zuschriften an die Redaktion und die Gespräche in den Geschäften der Region lassen den Schluss zu, dass viele Gäste mit dem Service nicht zufrieden waren. Die Festzeltbetreiber indes beklagen die "Respektlosigkeit, zum Teil Frechheit mancher Gäste, wenn es nicht gerade wie am Schnürchen lief", stellte Lena Kühn heraus. Der Reiterverein und seine Vorsitzende Sabine Moschel hielten sich bedeckt, wollten "im Moment keinen Kommentar abgeben". Aber hinter den Kulissen hat es offensichtlich schon rumort, man war mit dem Festzeltbetrieb und dem dahinter stehenden Konzept offensichtlich auch nicht zufrieden. Sollte die Agentur nicht weitermachen - und davon kann man nach alledem, was man in den vergangenen Festtagen spürte, ausgehen - so wird auch der dritte Festzeltbetreiber binnen vier Jahren das Handtuch werfen.

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