„Kein Grund in Pension zu gehen“

Blieskastel · Blieskastels Bürgermeisterin tritt Gerüchten in der Barockstadt entgegen, dass sie mittlerweile amtsmüde ist.

 Blieskastels Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener fühlt sich fit. Foto: Jens Welsch

Blieskastels Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener fühlt sich fit. Foto: Jens Welsch

Foto: Jens Welsch

Die Bürgermeisterin der Stadt Blieskastel, Annelie Faber-Wegener (CDU), fühlt sich fit und will in zwei Jahren bei der Wahl des Verwaltungschefs dann als 60-Jährige wieder kandidieren. Auch nach ihrem Umzug nach Zweibrücken schlage ihr Herz für die Barockstadt.

Frau Bürgermeisterin, in der Stadt Blieskastel gibt es insbesondere nach dem Umzug Ihrer Familie nach Zweibrücken bei Kommunalpolitikern und Bürgern vermehrt Stimmen, dass Sie amtsmüde sind, nicht mehr das "Herzblut" für die Barockstadt haben. Was sagen Sie dazu?

FABER-WEGENER Das ist keineswegs der Fall. Mein ganzes Herz schlägt nach wie vor für Blieskastel und seine Stadtteile. Zu behaupten, ich sei amtsmüde, ist mit Sicherheit politisch motiviert. Ich bin nach wie vor sehr präsent, alleine am 1. Mai war ich auf drei Feuerwehrfesten ohne die anderen Wochenendtermine. Auch einige Projekte erfordern meinen vollen Einsatz. Die Stadt Blieskastel hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. Sie hat ihr Profil als Herz der Biosphäre und als Citta-slow-Stadt geschärft und weiterentwickelt. Aktuell punkten wir als Essbare Biosphärenstadt und Fairtrade-Kommune. In einer Zeit, in der Personal abgebaut werden muss und die öffentlichen Haushalte saniert werden, ist das keine einfache Leistung. Außerdem ist es mir auch immer ein Anliegen, Blieskastel in wichtigen Gremien zu vertreten. Neben meinen gesetzlichen Mitgliedschaften im Aufsichtsrat der Stadtwerke Bliestal, dem Freizeitzentrum Blieskastel, dem Biosphärenzweckverband und dem Entsorgungsverband Saar (EVS) bin ich noch zusätzlich im Aufsichtsrat der Wasserwerke Bliestal, dem Energiebeirat von Energis, dem Finanzausschuss und Beirat der Ruhegehalts- und Zusatzversorgungskasse des Saarlandes (RZVK), dem eGo-Saar, aber auch dem Finanzausschuss des Saarländischen Städte- und Gemeindetags (SSGT) sowie dem Präsidium und auf Bundesebene dem Hauptausschuss des Deutschen Städtetages. In diesen Gremien vertrete ich schon lange Jahre die Interessen der Stadt Blieskastel. All' dies findet in unzähligen und zusätzlichen Arbeitsstunden statt. Von Amtsmüdigkeit kann gar keine Rede sein. Im Gegenteil, ich bin immer wieder motiviert, auch Vorreiterrollen zu übernehmen, wie zum Beispiel bei der Interkommunalen Zusammenarbeit gemeinsam mit meinen Kollegen Alexander Rubeck aus Gersheim und Gerd Tussing aus Mandelbachtal.

In zwei Jahren sind Bürgermeisterwahlen in Blieskastel, dann sind Sie 60 Jahre alt. Wollen Sie noch einmal für das Amt als Verwaltungschefin kandidieren?

FABER-WEGENER Ja, auf jeden Fall. Die heutige Generation ist mit 60 Jahren noch fit und aktiv. Also kein Grund in Pension zu gehen. Ich würde mich sehr freuen, wenn mir die Wählerinnen und Wähler noch einmal das Vertrauen für eine weitere Amtszeit schenken würden.

Was soll im laufenden und kommenden Jahr in Blieskastel angepackt werden? Gibt es auch größere Projekte in den Stadtteilen über Blieskastel-Mitte hinaus?

FABER-WEGENER In Blieskastel-Mitte steht die Umsetzung des Verkehrskonzepts mit der Umgehung Altstadt und der Verlegung Florianstraße an. Außerdem wird die Machbarkeitsstudie zur Festhalle und dem Biosphärenhaus erstellt. Weiterhin wollen wir die Grundschule auf dem Schlossberg über das zukünftige Kommunal-Investitions-Förderungsgesetz sanieren. Selbstverständlich haben wir auch größere Projekte in den Stadtteilen vorgesehen. In allen Stadtteilen werden, soweit die örtlichen Gegebenheiten dies zulassen, Bushaltestellen barrierearm ausgebaut. Dies ist ein Projekt, das fast eine Million Euro kostet. Aktuell wird in Bierbach an der Blies die alte Schule zur Kita umgebaut. Ebenso soll die Pirminiushalle energetisch saniert werden. In Niederwürzbach steht ebenso die energetische Sanierung der Grundschule an und die Schaffung von neuen Kita- und Krippenplätzen. Für den Löschbezirk Webenheim wird ein neues Feuerwehrfahrzeug beschafft. Daneben haben wir noch viele kleinere Maßnahmen in unseren Stadtteilen. Insgesamt liegt der Hauptaugenmerk auf Investitionen im Kindergarten und Schulbereich. Bildung und Betreuung sind zentrale Zukunftsthemen. Ein weiteres Zukunftsthema ist der Klimaschutz. Als Pilotprojekt werden wir zwei Energiewagen für den städtischen Forst beschaffen. Das ist zum einen ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, da die Geräte mit ,grünem Strom' betrieben werden, andererseits den Mitarbeitern auch von Seiten des Arbeitsschutzes entgegenkommen, da die Lärmbelastung wesentlich geringer ist.

Das Gespräch führte Joachim Schickert.

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Annelie Faber-Wegener wurde am 27. Juni 1959 in Altheim geboren und wohnt in Zweibrücken. Sie ist seit September 2005 Bürgermeisterin des Stadt Blieskastel und wurde im September 2012 bei der Bürgermeisterwahl in ihrem Amt bestätigt. Die CDU-Politikerin kann damit eine weitere Amtszeit die Geschicke der Stadt lenken. Diese läuft noch bis 30. September 2019. Faber-Wegener ist mit Dirk Wegener verheiratet und hat drei erwachsene Kinder und ein Enkelkind.

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