Feuerwehreinsatz Dichter Qualm zieht durch ein Wohnhaus

Breitfurt · In einem Wohnhaus in Breitfurt, in dem mehrere Flüchtlinge wohnen, mussten die Feuerwehr-Löschbezirke Breitfurt, Webenheim, Mimbach und Blieskastel-Mitte am Freitagnachmittag einen Brand löschen. Verletzt wurde niemand. Auch der „Notfallplan Flüchtlinge“ hat sich bewährt.

 Feuerwehreinsatz bei einem Brand in einem Wohnhaus in Breitfurt, in dem mehrere Flüchtlinge wohnen, am Freitagnachmittag. Zum Glück wurde niemand verletzt. Foto: Tarek Klein & Christian Roppennecker/Einsatzdokumentation Feuerwehr Stadt Blieskastel

Feuerwehreinsatz bei einem Brand in einem Wohnhaus in Breitfurt, in dem mehrere Flüchtlinge wohnen, am Freitagnachmittag. Zum Glück wurde niemand verletzt. Foto: Tarek Klein & Christian Roppennecker/Einsatzdokumentation Feuerwehr Stadt Blieskastel

Foto: Tarek Klein & Christian Roppennecker/Einsatzdokumentation Feuerwehr Stadt Blieskastel

(red) Große Aufregung im Ortsteil Breitfurt hat am Freitagnachmittag bei einem Wohnungsbrand in einem zweistöckigen Wohnhaus mit fünf Mietwohnungen geherrscht. Um 16.50 Uhr hatte die Feuerwehrleitstelle die Löschbezirke Breitfurt, Webenheim, Mimbach und Blieskastel-Mitte zu dem Brand in der Straße „In der Mühlwiese“ in Breitfurt alarmiert. Vor Ort stellte sich heraus, dass im Erdgeschoss ein Zimmer in Vollbrand stand. Das ganze Gebäude, in dem mehrere Flüchtlinge wohnen, war verqualmt. Noch vor Eintreffen der Blieskasteler Löschmannschaften konnten sich jedoch alle Flüchtlinge in Sicherheit bringen und ins Freie retten. Auch dank den vielen verbauten Rauchwarnmeldern in dem Gebäude kam niemand zu Schaden und es gab keine Verletzte.

Umgehend wurde durch die Feuerwehr ein umfangreicher Löschangriff gestartet. Mit vier Einsatzkräften unter Atemschutz schafften sich die Brandbekämpfer Zugang in das Wohnhaus mit der Brandwohnung. Gleichzeitig wurde versucht, das Dach des Gebäudes vor einem Flammenüberschlag im Außenangriff mit einem C-Rohr zu schützen.

Die Atemschutztrupps im Innenangriff hatten innerhalb kürzester Zeit das Feuer, das sich hauptsächlich in der Küche mit Wohn-Esszimmer ausbreitete, unter Kontrolle. Parallel zu dem Innenangriff wurden die anderen vier Wohnungen, die sich ebenfalls in dem Wohnhaus befanden, durch Einsatzkräfte unter Atemschutz durchsucht. „Wir hatten insgesamt acht Feuerwehrleute aus mehreren Löschbezirken unter schwerem Atemschutz im Innenangriff“, so der Breitfurter Einsatzleiter Jürgen Schmidt. Sicherheitshalber wurden durch die Leitstelle mehrere Rettungswagen und ein Notarzt entsandt. „Da niemand verletzt wurde, konnten die Rettungsmittel auf einen Rettungswagen für die Feuerwehrkräfte als Eigenschutz reduziert werden“, ergänzt Löschbezirksführer Jürgen Schmidt.

Unter Vornahme eines Rohres im Innenangriff mit mehreren Trupps unter Atemschutz wurde das Feuer bekämpft. Auch ein Belüftungsgerät und ein mobiler Rauchverschluss kamen zum Einsatz, um das Gebäude vom restlichen Brandrauch zu befreien. Die Brandbekämpfer benötigten für die Nachlöscharbeiten jedoch fast zwei Stunden. Immer wieder wurden Glutnester gefunden, frei gelegt und abgelöscht. Die Brandstelle wurde zusätzlich mit zwei Wärmebildkameras nach Glutnestern abgesucht. „Bei dem Brand kam ein sogenanntes Hohlstrahlrohr unter minimaler Wasserabgabe zum Einsatz. Somit konnte ein Wasserschaden durch die Löschmaßnahmen im Brandgebäude ausgeschlossen werden“, so der Einsatzleiter der Feuerwehr.

Da einige Türen in dem zweistöckigen Wohnhaus offen waren, verteilte sich der giftige und schwarze Rauch in weitere Räume. Das Wohnhaus ist derzeit nicht mehr bewohnbar. Ein Zimmer im Erdgeschoss ist durch das Feuer total ausgebrannt. Alle anderen Zimmer in der Wohnung im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss wurden durch den Brandrauch und den Brandgeruch ebenfalls unbewohnbar gemacht.

Die Flüchtlinge konnten teilweise privat untergebracht werden, auch wurden mehrere Flüchtlinge durch die Stabsstelle Migration der Stadt Blieskastel in einer städtischen Notunterkunft untergebracht.

Noch auf der Anfahrt der Löschmannschaften wurden auch die beiden Dolmetscher der Stabsstelle Migration der Stadtverwaltung durch die Feuerwehr informiert. „Der „Notfallplan Flüchtlinge“ für genau solche Fälle hat gut funktioniert. Ohne die beiden städtischen Dolmetscher wären die sprachlichen Barrieren zu groß gewesen“, berichtet Einsatzleiter Jürgen Schmidt. Durch den Einsatzleitwagen wurden die Mitarbeiter der Stadt Blieskastel und auch der Flüchtlingshilfeverein über die Lage informiert. Sofort kamen zusätzliche Helfer der Flüchtlingshilfe Blieskastel e.V. vor Ort. Unter der Leitung des ersten Vorsitzenden Manfred Gentes mit seinem Team wurden schnell aus der Kleiderkammer Kleidung und Bettwäsche für die betroffenen Flüchtlinge organisiert und auch beim Fahrtransport unterstützt. „Die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern der Stabsstelle und dem Team der Flüchtlingshilfe Blieskastel funktioniert seit Jahren sehr gut, somit konnte schnelle und unbürokratische Hilfe geleistet werden“, erwähnte Manfred Gentes. Die Bürgermeisterin der Stadt Blieskastel, Annelie Faber-Wegener, wurde durch die Feuerwehr noch am Abend informiert und konnte sich dadurch ein Bild der Ereignisse machen.

Der Löschbezirk Blieskastel-Mitte war mit einem Löschzug, bestehend aus einem Kommandowagen, einem Einsatzleitwagen, dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug und der Drehleiter mit 19 Mann an der Einsatzstelle. Der Löschbezirk Breitfurt war mit 14 Feuerwehrleuten und drei Fahrzeugen an der Einsatzstelle, der Löschbezirk Mimbach und der Löschbezirk Webenheim waren je mit einem Löschfahrzeug und einem Mannschaftstransporter an der Einsatzstelle. Insgesamt war die Feuerwehr Blieskastel mit 61 Einsatzkräften vor Ort. Geführt und geleitet wurde der Einsatz durch den Einsatzleitwagen. An der Einsatzstelle waren auch der Kreisbrandinspekteur Uwe Wagner und der Stadt-Wehrführer Michael Nehlig.

Weiterhin waren die Polizei Blieskastel mit einem Fahrzeug und zwei Polizisten und im späteren Abend zusätzlich ein Brandermittler der Polizei an der Einsatzstelle. Die Brandursache wird zurzeit durch die Polizei ermittelt, ein fremdenfeindlicher Hintergrund scheint jedoch ausgeschlossen.

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