Kochen für Afrika Afrikanische Gerichte füllen den Spendentopf

Rubenheim · Bei der Aktion „Wir kochen für Afrika“ wurde Gönnern mit westafrikanischen Spezialitäten das Mutter-Kind-Projekt-Togo schmackhaft gemacht.

 Die beiden Initiatorinnen Christiane Breinig (rechts) und Gabi Steinmann (links) mit dem Vorsitzenden des Vereins Mutter-Kind-Projekt-Togo, Christoph Dallinger (Zweiter von rechts), sowie Bernd Steffens und Ehefrau Cornelia beim Verkosten von Gerichten aus Westafrika.

Die beiden Initiatorinnen Christiane Breinig (rechts) und Gabi Steinmann (links) mit dem Vorsitzenden des Vereins Mutter-Kind-Projekt-Togo, Christoph Dallinger (Zweiter von rechts), sowie Bernd Steffens und Ehefrau Cornelia beim Verkosten von Gerichten aus Westafrika.

Foto: Wolfgang Degott

Süßkartoffelpüree, Kochbananen, Linsensalat mit Karotten und Kümmel oder auch Chilireis mit Kokosgemüse: Am vergangenen Sonntag war der Hof des Rubenheimer Pfarrheimes eine Reise wert. Denn hier kredenzten Gabi Steinmann, Chefin des Herbitzheimer Cafés Saisonal, und Tochter Ricarda den Gästen diese schmackhaften Beilagen, die zu einem Mix westafrikanischer Gerichten gehörten.

„Ich habe Rezepte ausprobiert und dann entschieden, was ich anbiete“, erläuterte Steinmann. Grund des Angebotes war eine Aktion, die ihre Freundin Christiane Breinig ins Leben gerufen hatte. „Gabi und ich kennen uns von Kindesbeinen an. Wir sind gemeinsam in den Kindergarten und in die Schule gegangen, haben auch anschließend noch vieles gemeinsam erlebt“, so Breinig, die jetzt in Wadgassen lebt und mit ihrem Mann ein Dachdeckerunternehmen betreibt. Nachdem sie von ihm zum 50. Geburtstag eine Reise nach Kenia geschenkt bekommen hatte, lernte sie im Vorfeld bei den prophylaktischen Untersuchungen, Behandlungen und Impfungen den Arzt Bernd Steffens aus Bous kennen. Beide verbindet die Liebe zu Afrika und so kam auch die Verbindung zum „Mutter-Kind-Projekt-Togo“ zustande.

Über Jahre hatte sie des Öfteren Geld gespendet, doch jetzt wollte sie auch selbst etwas unternehmen. Da sie mit Gabi Steinmann eine Mitstreiterin gefunden hatte und beide aus Rubenheim stammen, war die Struktur schnell gefunden – ein Afrikatag unter dem Motto „Wir kochen für Afrika“. Die Planung lief an, sie suchte sich Sponsoren, Helfer, die auch Spenden für die Tombola zusammensuchten. Auch Kuchenspenden gehörten dazu. Dass es ein abgestimmtes Angebot gab, dafür sorgten – typisch saarländisch – eine Lyoner- und eine Nudelpfanne.

Am Tag selbst halfen zehn Personen aus ihrem persönlichen Umfeld mit. Steffens erläuterte, dass er seit 37 Jahren zu dem vor 38 Jahren gegründeten Verein gehört und schon mehrfach nach Togo respektive Benin gereist sei, um sich vor Ort über die Fortschritte und den Geldeinsatz zu vergewissern. Beim Rubenheimer Fest gab es zudem auch das erste persönliche Zusammentreffen der Organisatorin und des Vorsitzenden des Vereins, dem Zahnmediziner Christoph Dallinger. „Wir hatten bisher nur miteinander telefoniert“, so Christiane Breinig.

Der Saarbrücker, der die rund 90 Mitglieder zählende Gemeinschaft seit zwei Jahren führt, dankte der Initiatorin samt ihren Helfern für das Engagement. Er erinnerte daran, dass eine togolesische Hebamme, die in Saarbrücken lebte, vor fast vier Jahrzehnten die Initiative zur Vereinsgründung gegeben hatte. Er habe dazu gefunden, weil er schon immer etwas gesucht hatte, sich für Menschen einzusetzen. Als erste Maßnahme wurde eine Entbindungsstation geplant, mit der die medizinische Situation bei Gebärenden und Säuglingen verbessert werden konnte. Die „Dispensaire Hedi Krause“ wurde 1994 offiziell eingeweiht.

Konkret hat sich der Verein auf die Fahnen geschrieben, Menschen in Togo auch in anderen Lebensbereichen zu unterstützen. Beispielsweise wurde mittlerweile der Bau eines Handwerkszentrums umgesetzt, in dem Frauen zu Näherinnen ausgebildet werden. Zudem kümmert sich der Verein auch nach Ende der Bauarbeiten um das Personal wie Hausmeister, Lehrkräfte und die notwendige Ausstattung getreu der Devise „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Die Näherinnen erhalten zudem einen 50-prozentigen Zuschuss zur Anschaffung einer Nähmaschine. Derzeit werden alte Personal-Computer gesammelt, repariert und in Schulen eingesetzt. Darüber hinaus wird eine Handwerkerausbildung für Männer angestrebt. Da für die Aktion so viel zusammen getrommelt worden war, entschlossen sich auch Karin Grafs Heartbeats aus Quierschied dazu, mit ihrer Gruppe eine Trommeleinlage im Hof zu geben – übrigens ihr erster öffentlicher Auftritt.

Kontakt Mutter-Kind-Projekt-Togo und Infos zum Spendenkonto bei Christoph Dallinger unter Telefon (0151) 53 56 94 09, oder per E-Mail: ch-dallinger@t-online.de.

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