Singen für die Kirchenfenster

Bexbach. Wieder einmal volles Haus beim Konzert des Bexbacher Schubert-Chores im Festsaal der Waldorfschule in Bexbach. Für die kostspielige Freilegung des Ostfensters in der denkmalgeschützten protestantischen Levy-Kirche wiederholte der Chor am Wochenende seine Inszenierung von Leonard Bernsteins "West Side Story"

Bexbach. Wieder einmal volles Haus beim Konzert des Bexbacher Schubert-Chores im Festsaal der Waldorfschule in Bexbach. Für die kostspielige Freilegung des Ostfensters in der denkmalgeschützten protestantischen Levy-Kirche wiederholte der Chor am Wochenende seine Inszenierung von Leonard Bernsteins "West Side Story". Der Vorsitzende des Kirchenbauvereins, Wolfgang Schupp, strahlte, als er in dem wieder voll besetzten Saal sogar Gäste aus Österreich, Stuttgart, Bad Kreuznach und vom befreundeten MGV Erpolzheim begrüßen konnte. "Sie und unser Bexbacher Schubert-Chor haben uns ein großes Stück des Kirchenfensters wieder geschenkt", freute sich Schupp über das mittlerweile vierte Geschenk eines Benefizkonzertes des Chores. Die Stadien der Liebe zwischen Maria und Tony im Musical wie Sehnsucht, Erfüllung und Katastrophe wurden in romantischen Liedwerken des ersten Programmteils vorintoniert. Einen ganz eigenen Zauber umgab dabei das Eichendorff-Lied "Mondnacht" von Jubilar Robert Schumann. Auf das zarte Filigran, welches Paul O. Krick in den Klaviersatz hinein spann, antwortete die junge Sopranistin Barbara Buhr mit glockenreiner Stimme, die bei den Zuhörern Gänsehaut verursachte. Auch die Ständchen nach Rellstab und Grillparzer von Franz Schubert mit der Sängerin, dem Chor und dem Pianisten weckten vor der Konzertpause helle Begeisterung. Mit der Ball-Rauferei der "Jets" und "Sharks" durch den ganzen Festsaal zu den Drohmotiven im Klavier begann die unheilvolle "West Side Story". Im Vergleich zur Aufführung im Juni hatte die sängerische und schauspielerische Leistung der jugendlichen Hauptdarsteller Barbara Buhr und Christian Lambert an Eindringlichkeit hinzu gewonnen. Zusammen mit den in allen Stilfacetten routinierten Schubertianern gestalteten sie unter anderem die Balkon-, Braut- und vor allem die Sterbe-Szene in Doc's Drugstore zu großen, gefühlvollen Momenten. Sie waren eingewoben in Bernsteins großartige Musik, deren Stimmungsvielfalt zwischen dem romantisch eingefärbten "Tonight" und dem aggressiven "Cool Boy" Chor und Solisten ganz auskosteten. Für den begeisterten Schlussapplaus, aber auch für die kleinen Präsente des Kirchenbauvereins bedankten sich Chormusikdirektor Paul O. Krick als musikalischer Leiter und Regisseur sowie seine vielen Mitwirkenden mit der Wiederholung des bewegenden Schlusssongs "Somewhere".

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