Bürgermeister-Wahl in Bexbach „Dicke Brocken vor meiner Rente fertigstellen“

Bürgermeister-Kandidat Thomas Leis (SPD) beantwortet Fragen über seine Ziele und Wünsche.

 Thomas Leis, SPD-Bürgermeister von Bexbach, hofft auf seine Wiederwahl am 26. Mai.

Thomas Leis, SPD-Bürgermeister von Bexbach, hofft auf seine Wiederwahl am 26. Mai.

Foto: Stadt Bexbach

Im Vorfeld der Bürgermeisterwahl in Bexbach am Sonntag, 26. Mai, hatten wir die Kandidaten Thomas Leis (SPD) und Christian Prech (CDU) bereits vorgestellt. Nun beantworten die beiden einen von der Redaktion erstellten, umfangreichen Katalog von Fragen, die an alle gleich sind. Teil eins: Thomas Leis (SPD).

Umreißen Sie kurz die dringlichsten Aufgaben in der Gemeinde.

Thomas Leis Die Daseinsvorsorge für die Bürgerschaft durch Schaffung bestmöglicher Lebensbedingungen für die Einwohner von Bexbach.  Wichtigste Ansätze dabei sind die Haushaltskonsolidierung, soziale Belange wie Familienhilfezentrum, Senioren-, Jugend-, Behindertengerechtigkeit, Wirtschaftsförderung (Arbeitsplätze in Bexbach) und die Attraktivitätssteigerung durch Großprojekte. Also ein stetiges Kümmern um bestmögliche Rahmenbedingungen für die Stadt.

Welcher Ortsteil hat sich Ihrer Meinung nach in den letzten zehn Jahren am besten entwickelt?

Leis Eigentlich jeder, das kommt auf den jeweiligen Bedarf an. Routinemaßnahmen sind gleichmäßig auf das Stadtgebiet verteilt. Einzelne größere Maßnahmen führen dazu, dass der Fokus für die Dauer des jeweiligen Projektes auf diesem entsprechenden Stadtteil liegt. Das verschiebt sich mit den Projekten. Ein Beispiel ist „Aktive Stadt“ und dem Fokus auf Bexbach Mitte oder die Entwicklung des Saarpfalz-Parks Oberbexbach.

Welcher Ortsteil hat den größten Nachholbedarf?

Leis  Ergibt sich aus der Vorfrage.

Auf welchem Sektor sehen Sie die Zukunftschancen der Gemeinde?

Leis Durch die hervorragende verkehrstechnische Anbindung mit dem Autobahnkreuz ist die wirtschaftliche Chance sehr groß. Das haben wir aber schon vor etwa 20 Jahren erkannt und arbeiten entsprechend erfolgreich an den Gewerbegebieten. Auch die Rückkehr zur Einkaufsstadt – zumindest was noch geht im IT-Bestell-Zeitalter – und zur Aufenthaltsqualität in der City ist eine große Chance durch den attraktiven, modernen Ausbau der Innenstadt (fußgänger-, senioren-, behinderten-, radfahrerfreundlich mit mehr Parkplätzen im Zentrumsbereich).

Was würden Sie im Falle einer Wahl sofort anpacken?

Leis Die großen Projekte habe ich bereits angepackt. Sie sind entweder fertig oder laufen gerade. Unter den mir zur Verfügung stehenden Rahmenbedingungen (Finanzen, Personal, gesetzliche Vorgaben) werden weitere Projekte zugunsten der Bürgerschaft entstehen.

Welches Stück Natur schätzen Sie am meisten im Bereich der Gemeinde?

Leis Den Feilbach aus Naturschutzgründen. Er ist einer der wenigen völlig unbebauten Bäche im Saarland und genießt einen überaus hohen Stellenwert im Bereich des Artenschutzes. Spaziergänge und Wanderungen sehr zu empfehlen!

Gibt es Prinzipien, von denen Sie nicht abgehen möchten?

Leis Ja. Ich werde im Wahlkampf zeigen, was ich in 40 Jahren Stadt Bexbach für Bexbach getan habe und werde meine Konzepte für die nähere Zukunft (die ja schon zumeist begonnen wurden) aufzeigen. Das heißt, ich erkläre den Menschen, wie gut ich bin, nicht wie schlecht andere sind.

Haben Sie eine Vision? Utopie?

Leis Ja, natürlich: Die „dicken Brocken“ in der nächsten Legislaturperiode vor meiner Rente fertigstellen zu können.

Welches war das wichtigste politische Ereignis in Ihrer bisherigen politischen Laufbahn?

Leis Die Entscheidung des Stadtrates vor mehr als 20 Jahren, mich als Wirtschaftsförderer zur Entwicklung des Saarpfalz-Parkes einzusetzen, was sich in Zusammenarbeit mit der WFG Saarpfalz als Riesenerfolg entpuppte (1100 Arbeitsplätze, über 100 Firmen usw)

Was werden Sie am Wahlabend tun?

Leis Tagsüber wie bei jeder Wahl die Wahlbüros abklappern und den Helfern einzeln danken. Abends mit Freunden sicherlich ein Glas Bier trinken.

Wie viele Stunden in der Woche wollen Sie als Bürgermeister arbeiten?

Leis Privates und dienstliches kann ich – ganz ehrlich – nach den zurückliegenden acht Jahren fast nicht mehr trennen. In Bexbach bin ich immer Bürgermeister und verhalte mich entsprechend. Jede Stundenangabe wäre da dann auch falsch.

Wie viele Stunden in der Woche wollen Sie Ihrer Familie einräumen?

Leis Siehe oben. Die Familie zog von Beginn an erstaunlich gut mit. Meine Tochter und die beiden erwachsenen Söhne übernehmen seit Jahren Aufgaben von Papa. Ansonsten wohne und arbeite ich in Bexbach und nutze auch kleinere „Pausen“ im Kreise der Familie.

Haben Sie noch Vorlieben außer der Politik und welche?

Leis Sportlich: ich bin seit 50 Jahren begeisterter Skifahrer (früher auch Wasserskifahrer, Fußballer, Tennisspieler und Läufer);

Kulturell: Sänger (Bass) in zwei Chören, Gitarrist (früher und vielleicht auch später nochmal Gitarrist und Sänger einer eigenen Rockband, musikalische Solo-Auftritte an Fasching usw.)

Welches sind Ihre Vorbilder und warum?

Leis Politisch: Willi Brand und Helmut Schmitt aufgrund der sozialen Errungenschaften in dieser Zeit

Sportlich: Fritz Walter, mit dem ich im Alter von 18 Jahren mit einem Glas Sekt im Clubheim meines Heimatvereins SV Bexbach anstoßen durfte (reiner Zufall, aber unvergesslich!) Grund: seine Bescheidenheit!

Wann sagen Sie von sich: Ich bin zufrieden?

Leis Jetzt.

Welche Musik hören Sie, wenn Sie nach einem nervigen Tag entspannen wollen?

Leis Meine eigene! Ich hab in fast jedem Zimmer in meinem Haus eine Gitarre in der Ecke stehen.

Was essen und trinken Sie am liebsten?

Leis Essen: alles, was meine Frau oder meine Mutter zubereiten;

Trinken: tagsüber antialkoholisches, meistens einfach Mineralwasser oder Kaffee, abends hin und wieder ein Glas Bier, Wein hingegen eher weniger.

Was fingen Sie mit dem Leben an, wenn Sie heute 20 wären?

Leis Bürgermeister in meiner Heimatstadt werden – wär doch nicht schlecht?

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