Es kommt nicht oft vor, dass in der evangelischen Stadtkirche in Homburg ein feierlicher Gottesdienst abgehalten wird, bei dem sogar Besucher in Talaren kommen. Am Sonntag war dies der Fall, und zwar anlässlich des Rittertages der Genossenschaft Rheinland-Pfalz-Saar des ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem - besser bekannt als "Johanniterorden".

Leider fiel der vorausgesagte Regen ausgerechnet am Sonntagmorgen vom Himmel, als um 10 Uhr die Glocken zum feierlichen Gottesdienst läuteten. Doch immerhin mussten die Ordensmitglieder nicht im Regen stehen, als sie tags zuvor auf dem Gelände des Uniklinikums zu Gast waren.

Denn bereits am 8. Juni waren die Johanniter und ihre Angehörigen am Universitätsklinikum zusammengekommen, um in Anwesenheit des Herrenmeisters des Ordens, Oskar Prinz von Preußen, um 14 Uhr das Johanniterhaus zu besichtigen und anschließend ein Fahrzeug an die Einrichtungsleitung zu übergeben.

Die Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Johanniterhaus genannt, ist ein öffentlich-privates Partnerschaftsprojekt der Genossenschaft Rheinland-Pfalz-Saar sowie des Uniklinikums. Es bietet die Behandlung von mittelschweren psychischen Störungen an, behandelt werden dort Kinder im Alter von fünf bis 14 Jahren. Das überbrachte Auto, ein Ford Transit, ist dazu gedacht, die Kinder zu therapeutischen Maßnahmen zu bringen, etwa zum Schwimmen oder zum Reiten. Das Auto, betonten die Mitarbeiterinnen der Tagesklinik, sei "hochwillkommen und eine echte Ergänzung bei der Therapie."

Der Johanniterorden ist der älteste geistliche Ritterorden. Er ging hervor aus einer Hospitalbruderschaft, die im 11. Jahrhundert in Jerusalem gegründet wurde. Wiederbelebt wurde der Orden 1852 von König Friedrich Wilhelm IV von Preußen. Die Johanniter sind traditionell evangelisch.