„Rendezvous à Berlin“ – ein Comic-Fest der Ironie

Mandelbachtal · Das Elysée-Vertragsjubiläum macht's möglich: „Rendezvous à Berlin“ lautet der Titel eines Comics, der nun im Mandelbachtaler Rathaus zu sehen ist. Er beschreibt humorvoll das Verhältnis der Vertragspartner.

 Bürgermeister Gerd Tussing (links), Zeichner Bernd Kissel (Bildmitte) und Verkehrsvereinsvorsitzender Manfred Pfeiffer (Dritter von rechts) mit Gästen der Vernissage. Foto: Günter Maier

Bürgermeister Gerd Tussing (links), Zeichner Bernd Kissel (Bildmitte) und Verkehrsvereinsvorsitzender Manfred Pfeiffer (Dritter von rechts) mit Gästen der Vernissage. Foto: Günter Maier

Foto: Günter Maier

. Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Elysée-Vertrags finden in diesem Jahr im gesamten Saarland zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen statt. Da wollte, wie man derzeit im Rathaus der Gemeinde Mandelbachtal in Ormesheim sehen kann, auch das Goethe-Institut in Nancy nicht nachstehen. Es hatte eine Idee und gab dem Comic-Zeichner Felix Görmann, der bekannter unter seinem Künstlernamen Flix ist, den Auftrag, sich zum Thema "Deutsch-Französische Freundschaft" einen Comic-Strip einfallen zu lassen.

Entstanden ist ein interessanter Comic, der nun vom Vorsitzenden des Verkehrsvereins Mandelbachtal, Manfred Pfeiffer, als Ausstellung von Nancy ins beschauliche Mandelbachtal geholt wurde. Im Rahmen einer Vernissage wurde die Ausstellung eröffnet, wozu auch Zeichner Bernd Kissel nach Ormesheim angereist war und Einblicke in das ungewöhnliche Projekt gab.

Der Texter der Story ist der gebürtige Münsteraner Felix Görmann, der ein Star unter den deutschen Comiczeichnern ist. Der Wahl-Berliner hat an der Saarbrücker Kunsthochschule studiert und seine ersten Zeichnungen auch mit Erfolg in der Saarbrücker Zeitung publiziert. In Erlangen hat Flix vor wenigen Wochen zum wiederholten Male den Max-und-Moritz-Preis, also den "Comic-Oskar" für den besten Comic-Strip erhalten. "Noch einen Kick origineller geriet das Projekt, weil Flix keine Zeit hatte, selbst zu zeichnen und deshalb seinen saarländischen Freund und Kollegen Bernd Kissel hinzuzog", erläuterte Manfred Pfeiffer in seiner Eröffnungsrede vor den Gästen im Rathaus.

"Gemeinsam schufen wir die Geschichte einer nicht ganz freiwilligen deutsch-französischen Begegnung als Roadmovie", erläuterte Kissel den Besuchern: Ein Streik am Flughafen Bordeaux nötigt einen jungen Deutschen und eine junge Französin, sich das letzte freie Mietauto nach Berlin zu teilen. Unterwegs kriegen sich dann die beiden Akteure Friedrich von Stein und Pascale Depardieu mitunter ganz schön in die Haare, kommen sich aber auch näher. Hat Frankreich nicht das bessere Wetter, baut man in Deutschland die besseren Autos? Sind die Deutschen nicht humorlos, die Franzosen im Stau viel entspannter? Genüsslich lassen Flix und Kissel in 24 Schwarz-Weiß-Episoden allerlei Klischees und Vorurteile aufeinander prasseln - um sie sogleich in einer Pointe ironisch zu wenden.

Die Ausstellung im Foyer des Rathauses Mandelbachtal in Ormesheim zeigt nicht nur alle 24 Folgen von "Rendezvous à Berlin", sie dokumentiert auch einige Vorstufen, die die Vorgehensweise von Flix und Kissel verdeutlichen. Ausrichter der Ausstellung ist der Verkehrsverein Mandelbachtal mit freundlicher Unterstützung der Union-Stiftung. Die Ausstellung in deutscher und teilweise auch in französischer Sprache kann während der Öffnungszeiten des Rathauses noch bis Donnerstag, 27. Juni, besucht werden.

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