Püttlingen und die Weltwirtschaftskrise

Die tollen Tage sind vorbei. Jenseits aller Narretei, aber nicht minder närrisch, hatten sie dieses Mal in Püttlingen etwas sehr Ungewöhnliches und leider in die Zeit Passendes zu bieten: ein Lehrstück im Kleinen, wie die Wirtschaftskrise im Großen funktioniert - nicht zuletzt der Teil der Wirtschaftskrise, der herbeigeredet ist

Die tollen Tage sind vorbei. Jenseits aller Narretei, aber nicht minder närrisch, hatten sie dieses Mal in Püttlingen etwas sehr Ungewöhnliches und leider in die Zeit Passendes zu bieten: ein Lehrstück im Kleinen, wie die Wirtschaftskrise im Großen funktioniert - nicht zuletzt der Teil der Wirtschaftskrise, der herbeigeredet ist. Denn der große Tumult an der Trimmtreff-Garderobe war ein geradezu klassisches Modell der Krise: Man hört, dass es an der Garderobe im Trimmtreff zu Schwierigkeiten komme, plötzlich stürzt alles zur Garderobe, um seine Kleidungsstücke zu ergattern, und dadurch bricht das Chaos erst richtig aus.

Selbstverständlich will jeder zunächst mal sein eigenes Kleidungsstück retten, macht die Gesamtsituation dadurch aber nur noch schlimmer, was auch wieder auf die eigene Situation zurückfällt. Genauso "denkt" jeder Betrieb zunächst nur betriebs- und nicht volkswirtschaftlich, streicht Stellen, schließt Unternehmensbereiche, kürzt Budgets. Doch was er dadurch der Volkswirtschaft entzieht, nimmt er letztlich auch sich selbst wieder weg.

Die Schwierigkeit besteht darin, einen Mittelweg zwischen gesundem, selbsterhaltendem Egoismus und (selbst)zerstörerischem Egoismus zu finden - und wenn das schon im Kleinen nicht klappt . . .

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort