Pflaumen und Mirabellen in Fülle

Mettlach. Josef Jacoby aus Mettlach-Tünsdorf hält sein Handy derzeit stets griffbereit in seiner Hemdstasche. Denn das, was er anzubieten hat, wird von seinen Kunden jetzt stark nachgefragt. Jacoby betreibt einen von 35 auf Obstbau spezialisierten Dauerkulturbetrieben im Saarland und setzt dabei auf Bioprodukte

 Luca und Laura Jocoby sammeln gemeinsam mit Ferman Ciftci die Mirabellen ein, die sie zuvor vom Baum geschüttelt haben. Fotos: Heike Theobald

Luca und Laura Jocoby sammeln gemeinsam mit Ferman Ciftci die Mirabellen ein, die sie zuvor vom Baum geschüttelt haben. Fotos: Heike Theobald

Mettlach. Josef Jacoby aus Mettlach-Tünsdorf hält sein Handy derzeit stets griffbereit in seiner Hemdstasche. Denn das, was er anzubieten hat, wird von seinen Kunden jetzt stark nachgefragt. Jacoby betreibt einen von 35 auf Obstbau spezialisierten Dauerkulturbetrieben im Saarland und setzt dabei auf Bioprodukte. Auf einer fünf Hektar großen Anbaufläche betreibt er intensiven Obstbau, hinzu kommen etwas mehr als zehn Hektar Streuobstwiesen. Mirabellen und Zwetschgen stehen aktuell besonders hoch im Kurs, und deren Ernte fällt zu Jacobys Freude mehr als üppig aus.Darüber hinaus erntet er frühe Apfelsorten, zum Beispiel die "Akane", einen Apfels mit roten Bäckchen, der mit einem saftig-süßen und knackigen Geschmack besticht. Auf einem Hektar von Jacobys intensivem Obstbau stehen 1000 Bäume, überwiegend Mirabellen und Zwetschgen. "Dieses Jahr werden wir einen vollen Ertrag erzielen", sagt Jacoby. Der Diplom-Ingenieur schätzt die Ernte auf 30 Tonnen Früchte pro Hektar, davon sind 20 Tonnen für seinen Biobetrieb vorgesehen. 1000 Kilo Mirabellen und Zwetschgen erntet er mit seinem Team derzeit täglich, zwei Festangestellte und fünf Aushilfskräfte beschäftigt Jacoby. Hilfe bekommt er aber auch aus seinem familiären Umfeld. So stehen jetzt in den Ferien die Kinder Luca und Laura Jacoby mit ihrem Freund Ferman Ciftci auf den Feldern und sammeln fleißig die Mirabellen ein, die sie vom Baum schütteln.

Obsternte bedeutet für Jacoby hauptsächlich Handarbeit. "Schließlich bieten wir Tafelware an", sagt er. Und der Kunde sei anspruchsvoll, das Auge isst ja bekanntlich mit. Maschinen setzt der Obstbauer ein, wenn er für die Mostherstellung erntet. Steinobst für die Brennerei oder Äpfel für die Merziger Fruchtsaftgetränke machen einen Großteil seiner Einkünfte aus. "80 Prozent der Apfelernte ist für den Merziger Bio-Apfelsaft vorgesehen", sagt Jacoby. Doch die eigentliche Ernte später Apfelsorten beginnt erst Mitte bis Ende September. Für diese will der Mettlacher Obstbauer aber noch keine genaue Prognose wagen. "Wenn die Nächte kühl bleiben sollten, dann könnte sich die Ernte verzögern", sagt Jacoby. Das sonnige und warme Frühjahr habe die Blütezeit um zwei bis drei Wochen begünstigt. "Ein trockenes Frühjahr schafft gute Bedingungen für eine ergiebige Ernte." Zumindest dort, wo Jacoby anbaut. Er weiß, dass die Ernteerträge regional unterschiedlich sein können: "Das nördliche Saarland ist oft benachteiligt."

 JosefJacoby

JosefJacoby

Das läge unter anderem am sogenannten Kleinklima, einem durch die bodennahe Luftschichten bestimmten Klima, das je nach Region große Temperaturunterschiede hervorrufen kann. Während Gegenden im Nordsaarland im Frühjahr noch mit Bodenfrost zu kämpfen hatten, konnten sich die Bäume in Tünsdorf gut entwickeln, nicht zuletzt wegen des guten Muschelkalkbodens, so Jacoby. Ein Teil seiner aktuellen Obsternte landet im Verkauf von Bioprodukten. Darunter sind auch alte Apfelsorten, beispielsweise der Weiße Klarapfel, der auch Johannisapfel genannt wird. "Der ist sehr begehrt für Apfelkompott", sagt Jacoby. Beim puren Verzehr liegen die süßen Apfelsorten im Trend. Akane und Delbar Estivale hat der Obstbauer hier unter anderem im Angebot. Der Preis pro Kilo liegt bei etwa 1,20 Euro für Privatkunden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort