Parteipolitisches Kindergarten-Gezänk
Nun ist also auch die Debatte um die Saarbrücker Burschenschaft Ghibellinia auf dem Niveau des parteipolitischen Kindergarten-Gezänks angekommen. Und die Saar-Linken haben mächtig dazu beigetragen
Nun ist also auch die Debatte um die Saarbrücker Burschenschaft Ghibellinia auf dem Niveau des parteipolitischen Kindergarten-Gezänks angekommen. Und die Saar-Linken haben mächtig dazu beigetragen. Sie haben - in Person von Linken-Vize Heinz Bierbaum, der CDU-Generalsekretär Roland Theis wegen dessen Ghibellinia-Auftritt ins rechtsradikale Milieu rückte - mit felsbrockenschweren Steinen nach dem politischen Gegner geworfen. Und wundern sich jetzt über die Scherben des zerbrochenen Glashauses, in dem sie selbst sitzen.Denn auch die Linken-Politikerinnen Yvonne Ploetz und Sandy Stachel besuchten Ghibellinia-Veranstaltungen. Was nur zeigt, dass offensichtlich Politiker aller Fraktionen die Nähe zur umstritten Burschenschaft suchen. Das ist aus wahlstrategischer Sicht verständlich, tummeln sich hier doch traditionell eine Menge wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entscheidungsträger. Es wäre Polemik, all ihnen eine rechtsradikale Gesinnung zu unterstellen. Doch sind Burschenschaften - zumal die im Verband "Deutsche Burschaften" organisierten - keine Karnevalsvereine. Das kann jeder mit ein paar Internet-Klicks herausfinden. Spitzen-Politiker, die bei der Ghibelinia Saarbrücken auftreten, müssen wissen, dass sie sich in eine Rednerliste einreihen, die auch Personen wie den wegen antisemitischer Äußerungen aus der Bundeswehr entlassenen Ex-General Reinhard Günzel oder den Ex-Politiker Henry Nitzsche, der Grüne und SPDler als "Multi-Kulti-Schwuchteln" bezeichnete, einreihen.
Und dabei macht es einen Unterschied, ob eine Linken-Bundestagsabgeordnete als damals 24-jährige Studentin ein paar Stunden auf einer Ghibellinia-Feier tanzte, von der sie sich heute distanziert. Oder ob ein Ministerpräsident in einem Grußwort zur Jubiläumsfeier einer Burschenschaft, die bis heute ihre rassistisch-antisemitische Vergangenheit leugnet, dieser und allen anderen Burschenschaften attestiert, früher wie heute menschlich, gerecht und solidarisch (gewesen) zu sein.