Nordumfahrung Merzig für Grüne ein "fragwürdiges Vorhaben"

Merzig. Die wieder lauter gewordenen Rufe nach einem Bau der Nordumfahrung Merzig stoßen bei der Fraktion der Grünen im Merziger Stadtrat auf Unverständnis. "Zur Entlastung des innerstädtischen Verkehrs wurde eigens ein teures Gutachten erstellt

Merzig. Die wieder lauter gewordenen Rufe nach einem Bau der Nordumfahrung Merzig stoßen bei der Fraktion der Grünen im Merziger Stadtrat auf Unverständnis. "Zur Entlastung des innerstädtischen Verkehrs wurde eigens ein teures Gutachten erstellt. Erst votierte die Mehrheit des Stadtrates entgegen grüner Bedenken nach langem Hin und Her nur für die zweitbeste Variante, weil es ein Investor so wollte, und verzögerte damit die zeitnahe Umsetzung. Und nun, da die Vergabe der Arbeiten in vollem Gange ist, schreit man nach einer Nordumfahrung", kritisiert der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Thorsten Vernik.Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass allein das Land zurzeit rund 3,5 Millionen Euro aufwende, um die Verkehrssituation in Merzig zu verbessern, ist es aus Sicht der Grünen unverantwortlich, jetzt weitere 16 Millionen für den Bau der Nordumfahrung so vehement zu fordern.

Man warte nicht einmal die Auswirkungen der innerstädtischen Maßnahmen zur Entzerrung der Verkehrslage ab, so Vernik. Offenbar traue man entweder dem Gutachten oder den eigenen Entscheidungen nicht. "Rücksichtnahme auf ökologische Sachverhalte und die angespannte finanzielle Lage des Landes? Fehlanzeige!", kommentiert Vernik die jüngsten Äußerungen aus den Reihen von CDU-, SPD- oder Linken-Politikern. "Angesichts einer solch populistischen Politik, seit Jahren bewährt, um sich Posten zu sichern, darf man sich nicht wundern, wenn die finanzielle Schieflage der öffentlichen Haushalte größer wird."

Jede neue Straße verursache weitere Folgekosten, die aufgrund der rückläufigen Zahl der Erwerbstätigen von immer weniger Schultern getragen werden müssten. Vernik weiter: "Verantwortlicher Umgang mit Steuergeldern und dem Erbe, das wir nachfolgenden Generationen überlassen, sieht anders aus. Vom neuen Raubbau an der Natur gar nicht zu reden." Mit grünen Stadtratsfraktion sei "für solch fragwürdige Vorhaben" auch weiter nicht zu rechnen. cbe

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