"Die Bremser sind weg"

Merzig. Lange haben sie dicke Bretter gebohrt - doch vergebens. Immer wieder hat das Umweltministerium, bisher in grüner Hand, die Nordsaarlandstraße und die Merziger Nordumfahrung verhindert

Merzig. Lange haben sie dicke Bretter gebohrt - doch vergebens. Immer wieder hat das Umweltministerium, bisher in grüner Hand, die Nordsaarlandstraße und die Merziger Nordumfahrung verhindert. Werden beide Projekte, für die Christdemokraten, Sozialdemokraten und eine Bürgerinitiative seit Jahren Seite an Seite kämpfen, nach dem Aus der Jamaika-Koalition in Saarbrücken jetzt in die Tat umgesetzt? Für Ulrich Kieborz, Sprecher der Bürgerinitiative "Nordsaarlandstraße Jetzt!", steht fest: "Mit der Aufkündigung der schwarz-grün-gelben Regierung durch Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer gehen Planungen und Bau dieser für die Kreisstadt Merzig so wichtigen Straße wesentlich zügiger voran."Dass sich was rühre, habe er bei einem Telefonat mit dem Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) am Donnerstag erfahren. "Mir wurde mitgeteilt, dass der LfS sehr schnell mit der Bundesverwaltung in Wiesbaden ein Gespräch suche, um ein Teilstück der Nordumfahrung über das Bundeswehrgelände zu führen. Danach könne mit der Planung, natürlich umweltschonend, schnell begonnen werden. "Die Bremser sind weg", sagte SPD- der Fraktionschef im Merziger Stadtrat, Dieter Ernst, auf SZ-Anfrage. Das Mitglied der Bürgerinitiative sieht die Chancen wachsen, dass dieser Wunsch jetzt in Erfüllung geht - natürlich umweltschonend. "Wir brauchen Nordumfahrung und Nordsaarlandstraße unbedingt. Sie sind enorm wichtig für unsere Stadt und die Region." Das sieht Bernd Seiwert, CDU-Fraktionschef im Merziger Stadtrat, genauso. Zwar gibt es nach seinen Worten noch keine Koalitionsverhandlungen. Bei den Verhandlungen werde dies sicherlich eine wichtige Angelegenheit, da CDU und SPD bei dieser Sache an einem Strang ziehen. "Gelingt es, eine große Koalition zu bilden, wird die Unterstützung größer." "Mit uns hätte es die Nordumfahrung nie gegeben", sagt Michael Rauch, Co-Sprecher des Grünen-Stadtverbandes Merzig. Nach dem Aus von Jamaika wächst nach seiner Ansicht die Gefahr, "dass die "Straße, die ökologisch schädlich ist und die niemand braucht, doch gebaut wird". mst

Foto: CDU

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