Apps im Kreis Neunkirchen Wo geht’s App im Landkreis?

Kreis Neunkirchen · Sie sind praktisch, leicht zu bedienen, und liefern bestenfalls Informationen übersichtlich und gebündelt aufs Handy: Apps. Große Städte informieren ihre Bewohner und Besucher schon lange auf diese Weise. Wie sieht es bei den Kommunen im Landkreis Neunkirchen in Sachen App aus?

 Einmal mit dem Finder tippen und auf dem Handy die gewünschten Infos abrufen. Apps bieten viele Vorteile, die auch Kommunen nutzen können.

Einmal mit dem Finder tippen und auf dem Handy die gewünschten Infos abrufen. Apps bieten viele Vorteile, die auch Kommunen nutzen können.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Es ist knapp zwei Jahrzehnte her, da war eine eigene Homepage für die Kommunen der letzte Schrei. Informationen rund um die Gemeinde, die Stadt oder den Kreis, Neuigkeiten aus dem Rathaus, Wissenswertes aus den Vereinen; all das konnte man dort finden, mehr oder weniger in aktualisierter Form. Das ist noch immer so, aber das Verhalten der Nutzer hat sich geändert. Heute werden überwiegend Handys genutzt, um schnell an Infos zu gelangen. Und weil der Mensch nun mal sehr bequem ist, sind ihm das Öffnen eines Browserfensters und die Eingabe einer URL fast schon zu viel des Guten. Muss er ja auch nicht, schließlich gibt es Apps. Die, auf dem Handybildschirm abgelegt, benötigen nur einen Fingertipp und schon kommt man flott an die gewünschten Inhalte. Nicht nur Kultur, Sport und Handel, auch Kommunen bieten Apps verstärkt an, mitunter lassen sich damit sogar Behördengänge online, mit ein paar Klicks, erledigen. Aber nicht jede Kommune ist damit ausgestattet.

„Wir haben keine App“, sagt der Merchweiler Bürgermeister Patrick Weydmann (SPD) kurz und knapp. Weydmann, der laut eines aktuellen Social-Media-Briefings der Union Stiftung in Sachen Online-Aktivität in mehreren Rankings den ersten Platz unter den saarländischen Bürgermeistern belegt, bedauert dies zwar, fügt aber gleich hinzu: „Wir werden noch in diesem Jahr unsere Homepage aktualisieren – das wird ein riesiger Sprung nach vorne –, und dann auch eine App anbieten.“

Auch sein Amtskollege Andreas Feld (CDU) in Eppelborn taucht in gleicher Analyse der Union Stiftung in mehreren Top-10-Listen auf, ist also in sozialen Medien als Bürgermeister sehr aktiv. Mit einer eigenen App kann seine Gemeinde aber auch nicht dienen. Dafür setzt man in Eppelborn in Sachen Bürgerdienst auf WhatsApp. Die Gemeinde bietet seit Mai 2020 unter dem Motto „Wir sind für Sie da – digital und bürgernah“ einen WhatsApp-Messenger-Dienst an. Unter der Nummer (0 68 81) 96 91 58 wurde so ein unbürokratischer  Kommunikationsweg mit der Verwaltung eröffnet. „Die Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, ihre Anliegen, Fragen und Anregungen direkt an die Verwaltung zu richten. Täglich erreichen uns über den Messenger-Dienst zahlreiche Nachrichten zu den unterschiedlichsten Themen. Von Fragen über den Rückschnitt von Bäumen bis hin zu kleinen Schadensmeldungen und Nachfragen zu den gesetzlichen Bestimmungen in der Corona-Krise reicht die Vielfalt der Nachrichten“, teilt die Pressestelle der Gemeinde auf SZ-Anfrage mit. Ansonsten setzt man in Eppelborn auf die Homepage der Gemeinde, auf der unter anderem Formulare und Anträge zum Download zu finden sind, und die mit dem Verwaltungsportal Bürgerdienste Saar verbunden ist.

Zwar ist auch der Bürgermeister der Gemeinde Illingen, Armin König (CDU), in sozialen Netzwerken recht aktiv, wer allerdings mit dem Begriff Illingen nach einer App sucht, wird nicht fündig. Wobei das nicht ganz richtig ist. Denn immerhin kann eine im Ort ansässige Pizzeria mit eigener App dienen.

Ein kleines Stück weiter ist man in Ottweiler. Die Stadt ist laut Pressestelle zumindest „provisorisch“ in der für alle Kommunen nutzbaren App „MeinOrt“ vertreten. Ottweiler sei auf diesem Gebiet „in der Erprobungsphase“, heißt es weiter, und will sich offenbar demnächst online neu aufstellen. „Die Weiterentwicklung der Digitalisierung ist und bleibt uns wichtig. Somit werden wir den Auf- und Ausbau der App-Option weiter prüfen. Was die Infrastruktur anbelangt, bauen wir die technischen Möglichkeiten gezielt aus. Auch personell wird derzeit innerhalb der Stadtverwaltung der IT-Bereich verstärkt“, erklärt  Ralf Hoffmann, Pressesprecher der Stadt Ottweiler.

Eine spannende Kooperation kündigen die Kreisstadt Neunkirchen sowie die Gemeinden Schiffweiler und Spiesen-Elversberg an, die bereits alle mit eigenen Apps dienen können. Gemeinsam mit dem Energieversorger KEW (Kommunale Energie- und Wasserversorgung AG) arbeiten die drei Kommunen derzeit an einer App, auf die wir im Laufe der Woche in einem gesonderten Artikel eingehen werden.

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