Tennis-Oberliga TuS-Damen brennen auf Heim-Premiere

NEUNKIRCHEN · Die Oberliga-Tennisspielerinnen vom TuS Neunkirchen haben zum Saisonauftakt in Ingelheim verloren. Am Samstag muss die Mannschaft erneut auswärts in Trier ran, bevor am Sonntag das erste Heimspiel gegen Bad Neuenahr auf dem Programm steht.

   Das Top-Talent des TuS Neunkirchen, die 16-jährige Sarah Müller, fehlte beim Saisonauftakt ihrer Mannschaft in Ingelheim. Sie schlägt derzeit bei der „DTB German Pro Series“ des Deutschen Tennisbundes auf. Ob sie am Wochenende zum Einsatz kommt, wollte Spielführerin Sarah Blum „aus taktischen Gründen“ nicht verraten.   Foto: spektrum\Peter Franz

Das Top-Talent des TuS Neunkirchen, die 16-jährige Sarah Müller, fehlte beim Saisonauftakt ihrer Mannschaft in Ingelheim. Sie schlägt derzeit bei der „DTB German Pro Series“ des Deutschen Tennisbundes auf. Ob sie am Wochenende zum Einsatz kommt, wollte Spielführerin Sarah Blum „aus taktischen Gründen“ nicht verraten. Foto: spektrum\Peter Franz

Foto: Peter Franz

Die Teilnahme am Ligaspielbetrieb ist für die Tennisvereine im Saarland in diesem Jahr wegen Corona freiwillig. Auf- und Absteiger wird es keine geben. Damit geht der sportliche Reiz für den einen oder anderen Club verloren. Nicht aber für die Oberliga-Spielerinnen vom TuS Neunkirchen. „Wir wollten unbedingt spielen. Alle sind froh, endlich wieder auf dem Platz zu stehen“, sagt Sarah Blum, die Mannschaftsführerin des TuS. So viel geändert habe sich im Vergleich zu einer „normalen“ Saison eigentlich nicht, meint die 29-Jährige. „Klar, die Begrüßung mit dem Gegner fällt mit dem Schägerrahmen – oder maximal dem Ellenbogen aus“, sagt sie.

Am Samstag gastieren die Neunkircherinnen um 10 Uhr beim TC Trier. Und am Sonntag folgt dann ebenfalls um 10 Uhr gegen den HTC Bad Neuenahr die Heimpremiere für die TuS-Spielerinnen. Das erste Saisonspiel bestritten sie am letzten Sonntag beim TC Boehringer Ingelheim – und unterlagen dort unglücklich mit 9:12. Drei Einzel gingen dabei ganz klar an die Neunkircherinnen. Blum verpasste ihrer Gegnerin Esther Stumm beim 6:0 und 6:0 die „Höchststrafe“ im Tennis. Auch Jennifer Rieß und Stella Schmitz gewannen ihre Partien glatt in zwei Sätzen. Doch Sofie Schwenkreis und Avia Schmitz unterlagen ihren Gegnerinnen in der Verlängerung – im Matchtiebreak – nachdem es nach Sätzen 1:1 gestanden hatte. Weil auch Neunkirchens Margaux Tulet-Jost ihr Einzel verlor, stand es vor den Doppeln 6:6. Blum gewann zwar an der Seite von Stella Schmitz erneut souverän (6:0/6:1). Doch Schwenkreis und Rieß unterlagen in zwei Sätzen. Beim Stand von 9:9 kam alles auf das finale Doppel an. Avia Schmitz und Margaux verloren den ersten Durchgang mit 4:6, gewannen aber den zweiten mit 6:2. Wieder musste der Match-Tiebreak die Entscheidung bringen – und wieder zogen die TuS-Spielerinnen den Kürzeren. Ganz knapp mit 12:10 gewann Ingelheim den Tiebreak – und damit auch das ganze Spiel. „Es war eine extrem knappe Geschichte. Wenn wir nur unsere Matchtiebreaks gewonnen hätten . . .“, hadert Blum.

Sie hat die jüngsten Berichte zur Adria-Tour der Profis mitverfolgt. Diese Turnierserie wurde gerade wegen mehrerer positiv getesteter Profis – unter anderem der Weltranglistenerste Novak Djokovic – und einer verheerenden Außendarstellung abgebrochen. Spiele fanden vor mehreren Tausend Fans im Stadion statt. Die Stars machten Selfie-Fotos mit ihren Anhängern – ganz so, als wäre Corona längst Geschichte. Eine ausgelassene Party der Spieler sorgte nicht nur in weiten Teilen der Tennis-Szene für Empörung.

„Die Adria-Tour hat unserem Sport alles andere als gut getan. Hinzu kam ja auch noch, dass Deutschland mitten drin war. So etwas hätte nicht passieren dürfen“, sagt Blum. Auch Deutschlands Topspieler Alexander Zverev – ein Idol für Millionen junger Tennisspieler – hatte an dem umstrittenen Event teilgenommen und dies erst im Nachhinein bedauert.

Das Gegenteil spielt sich im Amateur-Tennissport ab, wo sich die Spielerinnen und Spieler ihrem Privileg bewusst zu sein scheinen, vor anderen Sportarten wieder Wettkämpfe austragen zu dürfen.

So auch am kommenden Wochenende, wenn die TuS-Spielerinnen die Auftaktniederlage gegen Ingelheim auswetzen wollen. Am Samstag um 10 Uhr beim TC Trier, der sein Auftaktspiel beim HTC Bad Neuenahr knapp mit 12:9 gewonnen hat. Und am Sonntag empfangen die Neunkircherinnen dann Bad Neuenahr selbst zum ersten Heimspiel der Saison.

„Ich erwarte in beiden Fällen 50:50-Spiele“, sagt Blum. Zwar wollen die TuS-Spielerinnen auch in dieser Runde „vorne mitspielen“. Weil der große Auf- und Abstiegsdruck diesmal entfällt, sollen aber auch vermehrt junge Talente eingesetzt werden, berichtet Blum.

In Ingelheim musste der TuS nicht nur auf die noch angeschlagenen Julia Traub und Marie Weckerle verzichten – sondern auch auf Spitzenspielerin Sarah Müller. Die 16-Jährige Saarlandmeisterin ist eines der größten deutschen Talente ihrer Altersklasse. Sie schlägt derzeit bei der „DTB German Pro Series“ des Deutschen Tennisbundes auf. Bis zum Saisonende am 12. Juli soll sie wieder zum Einsatz kommen. Ob dies auch an diesem Wochenende der Fall sein wird, wollte Blum „aus taktischen Gründen“ noch nicht verraten.

Die Saison der ersten Herren-Mannschaft des TuS Neunkirchen in der Saarlandliga hätten früher als die der Damen bereits an Mitte Mai stattfinden sollen. Die Spiele in der Saarlandliga wurden wegen Corona ersatzlos gestrichen.

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