Gemeinderat Schiffweiler Kindergartenplatz wird günstiger

Schiffweiler · Gemeinderat Schiffweiler findet zudem Kompromisslösung, auf freier Friedhofsfläche eine Blumenwiese auszuprobieren.

 In der Gemeinde Schiffweiler zahlen Eltern geringere Beiträge für den Kindergarten- und Kita-Besuch.

In der Gemeinde Schiffweiler zahlen Eltern geringere Beiträge für den Kindergarten- und Kita-Besuch.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Zum 1. August sinken die Elternbeiträge für Kinderkrippe, Kindergarten und Hort auch in Schiffweiler. Das beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwochabend im Bürgerhaus Heiligenwald. Einstimmig, konnte der Rat doch „eine deutliche Entlastung für die Familien“ auf den Weg bringen. Konkret: Ein Platz „flexibler Ganztagskindergarten“ kostet künftig noch 79 Euro, bisher 96 Euro. Ein Platz „Ganztagskindergarten“ 113 Euro (137). Ein Hortplatz 97 Euro (118). Und ein Krippenplatz 226 Euro (275 Euro). Diese Beiträge gelten jeweils fürs erste Kind. Die Beitragssenkung resultiert aus dem „Gute-Kita-Gesetz“ des Bundes. Ab dem Kindergartenjahr 2019/20 sollten die Elternbeiträge von höchstens 25 Prozent der Personalkosten in drei Schritten auf 12,5 Prozent der Personalkosten ab August 2022 reduziert werden. Ausgeglichen werden sinkende Elternbeiträge vom Land durch höhere Zuschüsse. Schiffweiler senkte zum 1. August 2019 die Beiträge auf 21 Prozent, ab 1. August diesen Jahres nun auf höchstens 17 Prozent.

Mit einem Kompromiss reagierte der Rat auf den Antrag der Grünen, auf freien Friedhofsflächen naturnahe Blumenwiesen wachsen zu lassen. Auf den Friedhöfen entstünden zunehmend mehr freie Flächen, weil sich auch die Bestattungskultur verändere, begründete Steven Klein den Antrag seiner Fraktion: „Das Entstehen von Blumenwiesen stellt insbesondere vor dem Hintergrund des Insektensterbens eine wertvolle ökologische Neunutzung dieser Flächen dar.“ Zudem würden solche Wiesen nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht. Das bedeute einen geringeren Pflegeaufwand. Bürgermeister Markus Fuchs (SPD) sprach von „einem guten Gedanken“, doch auch die Folgen müssten durchdacht sein: Beschwerden von Friedhofsnutzern, die so eine Wiese als „ungepflegt“ empfinden, Kosten durch beispielsweise Anschaffung neuer Geräte fürs Mähen hohen Grases.„Wir müssen uns beraten mit der Umweltbeauftragten, dem Bauhof, vielleicht auch mit einem Verein, der mitmacht.“ Bedenken kamen auch aus dem Rat. Aber über eine neue Nutzung frei werdender Fläche müsse man schon nachdenken.

So eine Blumenwiese lasse sich ausschildern, um die Bürger zu informieren, entgegnete Klein. Sicher wäre es auch gut, eine Fachkraft könne solch ein Projekt begleiten, etwa ein Landschaftsbauer, müsse doch der Boden besonders aufbereitet, die Vermehrung der Pflanzen beobachtet und gesteuert werden. Sein Vorschlag: „Wir können es doch auf einer Probewiese versuchen.“ Aus Heiligenwald kam das Angebot: „Wir haben auf dem Friedhof eine Fläche, die nicht mehr als Friedhofsfläche wahrgenommen wird. Die wäre als Versuchsfläche geeignet.“ Probewiese in Heiligenwald – diesem Kompromiss stimmte der Rat mehrheitlich zu.

Einstimmig sagt der Rat ja, einen versetzbaren „Blitzer“ für Geschwindigkeitskontrollen zu mieten (24 Monate, Firma ERA). Solche Messanlagen, so heißt es, seien derzeit bereits in Neunkirchen, Saarbrücken und Homburg im Einsatz. Auch die Polizei plane aktuell die Anschaffung dieser Anlagen. Die Kosten werden mit den Partnerkommunen Merchweiler, Eppelborn sowie Illingen geteilt. Die vier Kommunen arbeiten bei der Verkehrsüberwachung interkommunal zusammen.

In der Einwohnerfragestunde hatte sich zu Sitzungsbeginn eine Anwohnerin der Karlsstraße über den Zustand des Container-Standplatzes beschwert: „Müll und Gestank sind nicht mehr auszuhalten.“ Über Nacht werde abgeladen, es sehe dort schlimm aus. Zudem hörte der Rat Sorgen eines Anwohners, „Autofahrer und auch Fahrradfahrer donnern die Laurentiusstraße runter“.

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