Gasometer-Sprengung Kein täglich Brot für den Sprengmeister

Neunkirchen · Für Jens Rapp ist der Neunkircher Gasometer der erste seiner Art, der von seiner Hand fällt. Seit Mittwoch ist das baden-württembergische Unternehmen vor Ort. Am Freitag zwischen 17 und 18.30 Uhr wird gesprengt.

Sprengmeister Jens Rapp mit einem der insgesamt 110 Zündelemente und Hans Gihl von der verantwortlichen Abbruchfirma.

Sprengmeister Jens Rapp mit einem der insgesamt 110 Zündelemente und Hans Gihl von der verantwortlichen Abbruchfirma.

Foto: Elke Jacobi

„Das Gute am Stahl ist ja, dass man ihn wunderbar weiterverwerten kann“, sagte am Donnerstagnachmittag Martin Reinicke, Pressesprecher bei Saarstahl. Und so, wer weiß, wird dem ein oder anderen Neunkircher der ehemalige Gasometer möglicherweise unerkannt in irgendeiner Form wieder begegnen.  Doch vor der Wiederverwertung stehen Abtransport, Zerkleinerung und vor allem Sprengung der Neunkircher  Landmarke. Um letztere gab es im Laufe des gestrigen Tages helle Aufregung. Noch keine 24 Stunden war es her, da hatten die Stadt Neunkirchen und Saarstahl offiziell die Information zur Sprengung des Gasometers am Hüttenpark  freigegeben. Avisierter Termin: Sonntag, zwischen 10 und 12 Uhr.  Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Gestern kurz vor Mittag kam die Info: „Die Sprengung ist vorverlegt.“ Das Gebäude, dass die Neunkircher gerne als Wahrzeichen sehen, wird bereits am Freitag zwischen 17 und 18.30 Uhr den Gnadenstoß erhalten. Das war das Ergebnis eines Treffens der Verantwortlichen: Stadt, Polizei, Saarstahl und Sprengmeister. Grund laut Stadtpressestelle: Unwetterwarnungen. Denn man traut der Sache nicht. Dadurch, dass bereits kräftig Vorarbeit geleistet wurde, hat der Gasometer bei einem möglichen Unwetter vielleicht nicht mehr die gewünschte Standfestigkeit. Bei Windgeschwindigkeiten von mehr als 75 Stundenkilometern und damit  Sturmböen könnte die Standsicherheit der vorgeschwächten Stahlkonstruktion gefährdet sein, so die Begründung. Ebenso könnten die angekündigten Gewitter zu einer Störung der Sprengtechnik führen.