Lebenshilfe 32 Plätze für Menschen mit Behinderung

Spiesen-Elversberg · Lebenshilfe nimmt in Spiesen-Elversberg Tom-Mutters-Haus in Betrieb.

 Im Hof des Tom-Mutters-Haus wird zur Einweihung ein Walnussbaum gepflanzt. Im Bild von links: Thomas Latz, Geschäftsfüher der Lebenshilfe Neunkichen, Stephan Kolling, Staatsekretär im Sozialministerium, Landrat Sören Meng, Heino Grotehusmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Lebenshilfe Neunkirchen und Klaus-Dieter Kreuter, Erster Beigeordneter der Gemeinde Spiesen-Elversberg.

Im Hof des Tom-Mutters-Haus wird zur Einweihung ein Walnussbaum gepflanzt. Im Bild von links: Thomas Latz, Geschäftsfüher der Lebenshilfe Neunkichen, Stephan Kolling, Staatsekretär im Sozialministerium, Landrat Sören Meng, Heino Grotehusmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Lebenshilfe Neunkirchen und Klaus-Dieter Kreuter, Erster Beigeordneter der Gemeinde Spiesen-Elversberg.

Foto: Jörg Ammann

  Mit der Inbetriebnahme des Tom-Mutters-Hauses verfügt der Wohnverbund der Lebenshilfe Neunkirchen im Gewerbepark Hungerpfuhl, Spiesen, aktuell über weitere 32 Plätze für Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung. Hinzu kommen zwölf Kurzzeitwohnplätze für Menschen, die vorübergehend auf Betreuung angewiesen sind.

Nach Planänderungen, ursprünglich waren nur zwei Geschosse und Platz für 19 Bewohner vorgesehen, bietet der Neubau jetzt auf 2156 Quadratmetern, verteilt auf drei Vollgeschosse, alle Möglichkeiten für ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben. Die Änderungen wurden notwendig, weil das Haus Elisabeth in der Alexanderstraße in Elversberg nicht mehr den brandschutztechnischen Anforderungen genügte und die Bewohner anderweitig untergebracht werden mussten. Die Kosten der Baumaßnahmen, Neubau und Sanierung des alten Gebäudes, belaufen sich auf rund acht Millionen Euro.

„Die Lebenshilfe muss im Umgang mit geistig und körperlich behinderten Menschen der demografischen Entwicklung Rechnung tragen“, so Thomas Latz, Geschäftsführer der Lebenshilfe, bei der Einweihung des Neubaus. Und so wurde bei der Ausstattung des neuen Gebäudes vor allem auf die Bedürfnisse älterer Menschen geachtet. „Denn“, so Latz, „Ziel ist, dass die Menschen in der Einrichtung langfristig ein Zuhause finden.“ Schon jetzt befinden sich unter den Bewohnern fünf Rentner, die sich über tagestrukturierende Angebote freuen. „Wir bieten den Menschen alles, was zu einem normalen Alltag gehört“, fasst Latz das Angebot zusammen. Dass es funktioniert, zeigt das Beispiel von Klaus-Dieter und Dorothee Hans: Nachdem die beiden sich seit über 30 Jahren kennen, und unter dem Dach der Lebenshilfe wohnen, haben sie am 1. August in der Räumen des Tom-Mutters-Hauses geheiratet.

Die Altersstruktur der Bewohner liegt zwischen 20 und 82 Jahren. Die Jüngeren gehen in den Werkstätten der Lebenshilfe geregelten Tätigkeiten nach, die sie je nach Grad ihrer Behinderung, in Eigeninitiative erreichen oder wo sie durch den Fahrdienst hingebracht werden. Für Latz ist es enorm wichtig, „der Arbeit der körperlich und geistig Behinderten, ein menschliches Antlitz zu geben“.

Stephan Kolling, Staatssekretär im Ministerium für Soziales, wies in seiner Ansprache auf die Bedeutung der Inklusion hin. „Damit behinderte Menschen nicht isoliert in Anstalten und Heimen leben müssen, sondern ein selbstbestimmtes Leben führen können, stellt die Landesregierung 298 Millionen Euro für 2019 und 311 Millionen für 2020 an Eingliederungshilfen bereit“, so Kolling.

Landrat Sören Meng dankte der Gemeinde Spiesen-Elversberg, die durch den Ersten Beigeordneten, Klaus-Dieter Kreuter, vertreten war, für die Unterstützung bei der Einrichtung einer Buslinie zum Wohnverbund im Gewerbepark Hungerpfuhl. „Es braucht diese Art von Gemeinschaftsleistung, damit es mit der Inklusion nach vorne geht“, so Meng.

Nach dem anschließenden Rundgang durch das neue Gebäude, dem Pflanzen eines Walnussbaumes, wurde, zum ersten Mal in Spiesen, das traditionelle Hoffest gefeiert, zudem auch alle Nachbarn im Gewerbegebiet eingeladen waren.

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