Neuer Kanal wird gebaut „Land unter“ ist Vergangenheit

Spiesen-Elversberg · Das neue Abwassertrennsystem in Spiesen-Elversberg steht vor der Fertigstellung.

In diesem Sommer hat sich die Gemeinde Spiesen-Elversberg auf die vorletzte Etappe aufgemacht. Das Abwassertrennsystem wird vom Ende der Straße „Am Beckerwald“ bis zum ersten Parkplatz des Werkstattzentrums für behinderte Menschen (WZB) fortgeführt. Grund genug für Bürgermeister Reiner Pirrung, Bauamtsleiter Heinz-Peter Gräber und Tiefbauingenieur Roman Backes, die Großbaustelle zu besuchen und sich über den aktuellen Stand zu informieren.

Direkt in den Blick fällt die geplante Verbreiterung der Zubringerstraße zum WZB. Der linksseitige Hangbereich ist entsprechend abgegraben worden. Dort soll nach Fertigstellung auch der neue Fußweg verlaufen, der derzeit noch hoch oben als notdürftig beleuchteter Waldweg daherkommt. Wie Bauamtsmitarbeiter Backes vor Ort ausführte, werden neue LED-Straßenleuchten den Fußweg säumen und insbesondere in den dunklen Jahreszeiten vor allem für die behinderten Fußgänger für deutlich bessere Lichtverhältnisse sorgen. Mit der Realisierung des vorletzten Abschnitts der gemeindlichen Niederschlagswasserbewirtschaftungskonzeption (NiWabeko) erhält dieses 300 Meter lange Straßenteilstück einen neuen 400 Millimeter dicken PVC Abwasserkanal und einen neuen 710 Millimeter dicken Regenwasserkanal. Dadurch wird die früher oft zu beklagende „Land unter“ – Situation deutlich entschärft und entzerrt, weil die Wässer durch die gesamte Ortslage Spiesens getrennt in das Mühltal am Ende der Rohrbacher Straße abgeleitet werden können, wo das neu gebaute Regenüberlaufbauwerk für eine dosierte Wasserabgabe sorgt, teilt die Gemeinde mit. Denn hier werden die massiven übergroßen Wassermassen nach dem großen Regen zwischengespeichert.

Insgesamt, darauf wies Bauamtsleiter Gräber hin, sei die zeitlich größere Lücke nach dem dritten Bauabschnitt der Tatsache geschuldet, dass Forstgelände gekauft werden musste und ein langwieriges Zuschussverfahren vonnöten war. Für den Abschluss des „Canal Grande“ sieht der Bürgermeister nun „Licht am Ende des Tunnels“. Pirrung sagte: „Einerseits ist klar, dass wir ohne Zuschüsse solche Großprojekte nicht stemmen könnten, andererseits wollten wir dem lange gehegten Anliegen der WZB-Verantwortlichen Rechnung tragen und die Straße endlich auf eine ordentliche Fahrbahnbreite bringen. Alles andere hätte wenig Sinn gemacht.“ Die neue Straßenführung erlaube künftig einen problemlosen Begegnungsverkehr und beherberge zudem einen Fußweg auf der gleichen Ebene. Dafür beteiligt sich das Werkstattzentrum finanziell an der Beleuchtung. Nach derzeitigem Baufortschritt und gleichbleibend guten Wetterbedingungen könnte die Baustellenampel im Spätherbst abgeschaltet und die neue Trasse ihrer Bestimmung übergeben werden.

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