Gemeinderat Schiffweiler Bald Notinseln in Schiffweiler?

Schiffweiler · Gemeinderat beschäftigte sich mit verschiedenen Betreuungsangeboten für Kinder.

Im Schiffweiler Gemeinderat ging es am Mittwoch gleich mehrfach um Betreuungs- und Fürsorgeangebote für Kinder. Die CDU-Fraktion legte erneut einen Antrag zur Optimierung der Betreuungssituation vor. Der stand schon im November auf der Tagesordnung, wurde aber zurückgestellt. Er sieht vor, dass alle Erziehungsberechtigten, deren Kinder nach den Sommerferien eingeschult werden, die Möglichkeit erhalten, ihre Verträge mit der jeweiligen Kindertagesstätte um einen Monat zu verlängern. Der stellvertretende Fraktionssprecher Markus Weber begründete die Initiative damit, dass dadurch die Kinder bis zum Ende der Ferien betreut werden können und die Erziehungsberechtigten hierfür nicht ihren Jahresurlaub verwenden müssen. „Das stellt viele Familien vor große Probleme und kann auch dazu führen, dass kein gemeinsamer Urlaub möglich ist“, heißt es in dem CDU-Antrag weiter. „Aus meiner Sicht ist das durchaus machbar, wenn der Bedarf vorhanden ist“, erklärte hierzu Bürgermeister Markus Fuchs. Der SPD-Verwaltungschef verwies darauf, dass zwischenzeitlich mit den Elternvertretungen und den Leitungen der Einrichtungen gesprochen wurde, dass aber noch Gespräche mit dem Landesjugendamt geführt werden müssen, das dem Vorhaben zustimmen muss.

Auch in einem Antrag der SPD-Fraktion ging es um die Kinderbetreuung. Die Sozialdemokraten im Gemeinderat sprechen sich für die Einrichtung einer kommunalen Kinderbetreuungsbörse aus als „Plattform für alle, die Betreuung suchen oder anbieten“. Sie sollte aus Sicht der Antragsteller Informationen über private Angebote ebenso enthalten wie über alle Institutionen, die Kinderbetreuung anbieten, und all dies könnte auf der Internetseite der Gemeinde veröffentlicht werden. „Nach unserer Meinung wäre das eine sinnvolle Sache“, meinte SPD-Sprecher Holger Maroldt. CDU-Fraktionssprecher Matthias Jochum verwies auf die Kinderbetreuungsbörse des Kreises.

In einem weiteren Antrag fordert die SPD, dass sich die Gemeinde an dem „Projekt Notinsel“ der Stiftung Hänsel und Gretel beteiligt. Es geht darum, so genannte Notinseln als Zufluchtsorte für Kinder zu schaffen, wenn diese sich beispielsweise auf dem Schulweg bedroht fühlen. Diese können in Geschäften, aber auch in Privathäusern eingerichtet und entsprechend gekennzeichnet werden. „Es wäre schön, wenn wir so etwas in Schiffweiler anbieten könnten“, meinte SPD-Sprecher Maroldt. Bürgermeister Fuchs kündigte an, dass die Gemeinde Kontakt mit der Stiftung Hänsel und Gretel aufnehmen wird.

Ohne Einwände hat der Gemeinderat dem Vertragsentwurf zur Gründung der „Arbeitsgemeinschaft Kommunaler Datenschutz Saarland (AG KDS)“ zugestimmt. Grünes Licht gab es in der ersten Sitzung des Jahres für die Erhöhung der Eintrittspreise im Freibad Landsweiler-Reden und für die Neufassung der Badeordnung, die die bisherigen Regelungen von 1994 ersetzt. Zu Beginn der Sitzung im Ratssaal hatte der Bürgermeister den Rat über das Ergebnis des Raumordnungsverfahrens zum Vorhaben Globus in Neunkirchen informiert, zu dem auch die Gemeinde Schiffweiler ihre Bedenken vorgebracht hatte.

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