Viel Unterhaltung wurde den 288 Zuschauern im Neunkircher Ellenfeldstadion am Samstagnachmittag geboten. Zwar hatte das Spiel zwischen Borussia Neunkirchen und der Spvgg. Burgbrohl nur wenig mit ansehnlichem Oberligafußball zu tun. Kurzweilig war die kampfbetonte Partie, die mit einem 2:2 (1:1) endete, aber allemal.

Neunkirchen war in der ersten Halbzeit optisch überlegen - sofern der von vielen Freistößen und Unterbrechungen gehemmte Spielverlauf eine solche Bewertung zulässt. Den ersten Akzent setzten allerdings die Gäste mit einem Schlenzer von Maximilian Fichtl aus halblinker Position an die Unterkante des rechten Torwinkels (17. Minute). Fünf Minuten später kam die Borussia zu ihrer ersten Großchance: Ein strammer Querpass von Armend Haliti landete bei Stürmer Andreas Haas. Obwohl der bereits mit dem linken Fuß auf der Torlinie stand, verirrte sich seine Direktabnahme senkrecht in den Neunkircher Himmel statt über die naheliegende Torlinie (22.).

Quasi mit dem Gegenzug gelang Burgbrohl die etwas überraschende Führung: Stefan Krämer passte von linksaußen zu Fichtl, der zentral an der Strafraumkante erschreckend unbedrängt zum 1:0 einschieben durfte (25.). Noch vor der Pause gelang Haas nach einer punktgenauen Hereingabe von Andy Steis per Kopf jedoch der 1:1-Ausgleich (37.).

Nach dem Seitenwechsel durften sich die Gastgeber über ein Geschenk des Unparteiischen freuen: Bei einem von Tim Cullmann eingeleiteten Konter über Mefail Kadrija landete der Ball bei Markus Schmitt, der seinen Gegenspieler rechtsaußen überrannte und gut drei Meter vor Eindringen in den Strafraum von diesem am Trikot gehalten wurde. Schmitt schaffte es mit Ball und Gegenspieler in den Strafraum, ehe er die Aktion wegen des Foulspiels abbrach. Schiedsrichter Ingo Hess pfiff ab und zeigte zur Überraschung vieler auf den Elfmeterpunkt, obwohl das Foul klar vor dem Strafraum war. Co-Trainer und Abwehrchef Andreas Backmann war es egal, er verwandelte sicher zum 2:1 (58.).

"Fakt ist: Nach dem 2:1 hatten wir alle Trümpfe in der Hand. Aber danach haben wir viel zu wenig im Spiel nach vorne gemacht und haben uns in die eigene Hälfte reindrängen lassen", analysierte Borussias Trainer Daniel Paulus treffend.

Die körperlich robusten Gäste holten aus ihren spielerischen Fähigkeiten das Maximum heraus und kamen so zum nicht unverdienten 2:2-Ausgleich, bei dem sich gleich vier Neunkircher zu passiv anstellten: Burgbrohls Angreifer Giorgi Piranashvili, der ansonsten mehr durch Provokationen als mit seiner Durchsetzungsfähigkeit auffiel, behauptete den Ball an der Strafraumgrenze und schob ihn - spät sichtbar für Borussia-Schlussmann Sebastien Flauss - zum 2:2-Endstand in die Maschen (78.).