Handball Walz hat den Aufstieg in die 2. Bundesliga vorzeitig vollzogen

Saarlouis · Der Kapitän der HG Saarlouis ist bis Saisonende an den Zweitligisten ThSV Eisenach ausgeliehen. Ob er noch einmal zurückkommt, ist aktuell noch offen.

 Kreisläufer Peter Walz war der Topspieler des Drittliga-Tabellenführers HG Saarlouis. Nun spielt er bis Saisonende auf Leihbasis für den Handball-Zweitligisten ThSV Eisenach.

Kreisläufer Peter Walz war der Topspieler des Drittliga-Tabellenführers HG Saarlouis. Nun spielt er bis Saisonende auf Leihbasis für den Handball-Zweitligisten ThSV Eisenach.

Foto: Andreas Schlichter

Es ist ein Paukenschlag mitten in unsicheren Zeiten, der nach den Aussagen der vergangenen Tage so nicht zu erwarten war. Hatte der Tabellenführer der 3. Handball-Liga Mitte, die HG Saarlouis, unter der Woche noch bekanntgegeben, die Rahmenbedingungen für eine mögliche Aufstiegsrunde in die 2. Bundesliga zu prüfen, so haben die sportlichen Aussichten am Freitag einen herben Dämpfer erlitten. Peter Walz, der Kapitän und die Leitfigur der HG Saarlouis, stünde für diese Entscheidungsspiele nämlich nicht zur Verfügung.

Wie die HGS mitteilte, ist Walz bis 30. Juni an Zweitligist ThSV Eisenach ausgeliehen. Schon am Freitagabend stand Walz bei der Partie in Dormagen im Kader. Nach Darstellung der HG hatte Maik Nowak, der sportliche Leiter des ThSV, die Saarländer kurzfristig um Hilfe gebeten. Und da beide Clubs aus Saarlouiser Zweitliga-Zeiten freundschaftliche Kontakte pflegen, habe man sich „in gutem Einvernehmen und in Absprache mit Peter Walz“ auf diese Lösung geeinigt.

Dabei hatte Walz selbst vor wenigen Tagen noch das Ziel Zweitliga-Aufstieg unterstrichen, sofern es nach der Corona-Pause eine solche Entscheidungsrunde geben sollte. „Wenn es nach uns Spielern geht, gäbe es eigentlich nur eine Option: Und das wäre die mögliche Aufstiegsrunde. Einfach, weil es das ist, was man als Sportler gerne will – man will immer ganz nach oben“, hatte der 26-Jährige betont: „Ich wüsste rein sportlich gesehen nicht, warum wir dieses Ziel nicht angehen sollten. Ob der Verein das finanziell stemmen kann, weiß ich nicht.“ Möglicherweise kann er es nicht, sonst hätte er Walz wohl nicht gehen lassen. Oder Walz wollte sich eben nicht darauf verlassen, dass der Deutsche Handball-Bund den Spielbetrieb vor Ende Juni noch einmal zulässt – und sei es nur für eine solche Aufstiegsrunde.

Walz selbst hat den Aufstieg nun vorzeitig geschafft. Seine neue Mannschaft rangiert in der 2. Liga derzeit auf dem zehnten Platz und hat bis Saisonende noch 20 Partien vor der Brust. Aktuell trennen die Thüringer vier Punkte vom ersten Abstiegsplatz. „Wir wollten unserem loyalen Kapitän auch die hochklassige Spielpraxis und das Abenteuer 2. Liga bis Sommer ermöglichen“, sagt der sportliche Leiter der HG, Mathias Ecker und verweist darauf, dass aktuell nicht klar ist, wie der Spielbetrieb in der 3. Liga fortgeführt werden kann.

Walz, dessen Zukunft ab Sommer noch nicht geklärt ist, kann sich nun in einer bundesweiten Liga präsentieren. „Ich freue mich auf die Herausforderung in Eisenach und möchte dem Verein helfen, dass der Klassenverbleib frühzeitig erreicht wird. Zudem möchte ich mich bei der HGS bedanken, dass mir die Ausleihe bis Sommer ermöglicht wird.“ Dass Walz möglicherweise nicht mehr zurückkommt, auch diese Option ist inzwischen denkbar.

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