Neunkirchen-Wiebelskirchen. "Pustekuchen!" Die Wiebelskircher müssen immer wieder feststellen: "Pustekuchen". Denn sie haben so viel zu bieten und doch stehen sie immer wieder im Schatten "ihrer Tochter" Neunkirchen. Die Erläuterung: Dieser Stadtteil müsste eigentlich das Zentrum Neunkirchens sein. Denn Wiebelskirchen ist die Keimzelle der Kreisstadt.Wiebelskichen ist "älter und ursprünglich bedeutender als Neunkirchen", wie Historiker Richard Hilgers im Neunkircher Stadtbuch feststellt. Auch hat Wiebelskirchen für den Namen Neunkirchens gesorgt. Denn es waren nun mal Wiebelskircher Jungbauern, die aus ihrem Dorf auswanderten, die Blies überquerten und auf einem Hochplateau einen Flecken um eine neue Kirche gründeten, eben "Zur neuen Kirche", Neunkirchen. Doch diese Dienste hat "die Tochter der Mutter" nie so richtig gedankt. Die Tochter behauptete sich im Laufe der Geschichte, hier war der Sitz des großen Eisenwerkes, hier entstanden zwei Schlösser, hier spielte die Musik und Wiebelskirchen sagte: "Pustekuchen, wir schauen wieder mal nur zu." Heute ist der Ort Stadtteil, zusammen mit Hangard und Münchwies.Doch warum immer Pustekuchen? Weil da eine Wiebelskircher Geschichte vom Dichterpfarrer und Arzt Pustkuchen erzählt. Pustkuchen lebte in Wiebelskirchen und war in ganz Deutschland dem literarisch bewanderten Publikum Anfang des 19. Jahrhunderts bekannt. Denn der streitbare Pfarrer hatte sich mit Goethe angelegt und eine eigene Version von "Wilhelm Meisters Wanderjahre" veröffentlicht, wie der Historiker Hilgers im Stadtbuch Neunkirchens feststellt. Heute kündet eine Straße von diesem Herrn, der aber die Wiebelskircher auch nicht so richtig berühmt gemacht hat. Wiebelskirchen, da ist aber mehr. Zum Beispiel ist Wiebelskirchen auch ein Wallfahrtsort. Hier wird die Muttergottes von Fatima verehrt. gm