Neue Serie von Fehlalarmen im Corona-Hochhaus hält Wehr in Atem

Neunkirchen · Eine Reihe von mutwilligen Fehlalarmen im Neunkircher Corona-Hochhaus beschäftigt die Polizei und hält die Feuerwehr in Atem. Vergangene Woche waren die Lebensretter mehrfach umsonst auf den Lübbener Platz gefahren.

 Die Feuerwehr war auch am Sonntag wieder mit vielen Fahrzeugen vor dem Coronahaus. Der Fehlalarm wurde böswillig ausgelöst.

Die Feuerwehr war auch am Sonntag wieder mit vielen Fahrzeugen vor dem Coronahaus. Der Fehlalarm wurde böswillig ausgelöst.

Foto: Beer

Sonntagnachmittag, kurz nach 17 Uhr. Mit Blaulicht biegen Einsatzwagen und Löschfahrzeug von der Lindenallee auf den Lübbener Platz ein. Kurz darauf rückt die Drehleiter an, ein weiteres Feuerwehrauto parkt in der Straße. Wehrleute staksen ins Corona-Hochhaus. Sie kommen bald wieder heraus. Es ist mal wieder Fehlalarm! Und, wie die Polizei später erklärt, ein mutwilliger (die SZ berichtete kurz). Sie versucht jetzt, den oder die Übeltäter ausfindig zu machen.

Das markante Gebäude in der Neunkircher Innenstadt ist für Feuerwehrleute ein rotes Tuch. Schon vor zwei Jahren mussten sie teilweise mehrmals täglich zu dieser Adresse ausrücken. Alleine im Juli 2014 kam es zu elf solcher Einsätze. Ein Fehlalarm jagte den anderen. Wehr-Pressesprecher Christopher Benkert sagt, damals waren es vor allem technische Defekte, aber auch der ein oder andere böswillig ausgelöste Alarm über die Handdruckmelder im Haus. Die jüngste Serie von Fehlalarmen (drei in der vergangenen Woche) gehe komplett auf böswillige Alarmierung zurück. Benkert: "Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat." Sie könne mit Geldstrafe und sogar Freiheitsstrafe geahndet werden.

Natürlich dürfe man das nicht verwechseln mit einem Anruf bei Polizei und Feuerwehr, wenn jemand tatsächlich eine Gefahr vermutet. Wer aus bestem Wissen und Gewissen heraus die Rettungskräfte alarmiere, der handele richtig und müsse auch keinen Cent zahlen, wenn sich die vermeintliche Gefahrensituation im Nachhinein als harmlos erweist.

Ganz anders im Falle des Corona-Hochhauses. Beim jüngsten Einsatz am Sonntag waren die Löschbezirke Innenstadt, Wellesweiler und Wiebelskirchen mit insgesamt elf Fahrzeugen vor Ort. Dazu kommt noch der Rettungswagen und die Polizeistreife. "Wir müssen immer vom schlimmsten Fall ausgehen", sagt Feuerwehrsprecher Benkert. Dabei sei es natürlich auch eine Herausforderung, bei den vielen Fehlmeldungen die Spannung hochzuhalten und nicht unterbewusst vom nächsten Fehlalarm auszugehen.

Der Neunkircher Feuerwehr berechnet übrigens für vorsätzliche Fehlalarme durch eine Brandmelde-Anlage 383 Euro. Der Stadtrat hat im November vergangenen Jahres die Pauschale von rund 280 auf diesen Betrag angehoben.

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